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Hutch 02 - Die Sanduhr Gottes

Hutch 02 - Die Sanduhr Gottes

Titel: Hutch 02 - Die Sanduhr Gottes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack McDevitt
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Wildside wird uns sicher neue Erkenntnisse liefern können, wenn sie erst hier ist.«
    Sie verschränkte die Arme vor der Brust und ließ ihn spüren, dass ihr eine Frage auf der Zunge lag. Stattdessen: »Was für ein Glück, dass eine Archäologin in Reichweite ist.«
    »Hutch?« Marcel gestattete sich ein Lächeln. »Sie ist keine Archäologin. Eigentlich ist sie eher eine Kollegin von uns.«
    »Eine Pilotin?«
    »Ja. Ich nehme an, sie war die Einzige, die in Frage kam. Aber sie hat schon einige Ausgrabungsstätten besucht.«
    Kellie nickte, erhob sich und musterte ihn aufmerksam. »Denken Sie, sie würde mich mitnehmen?«
    »Wenn Sie sie fragen, wird sie das vermutlich tun. Vermutlich wird sie sogar froh über jegliche Unterstützung sein. Die eigentliche Frage lautet: Werde ich diesen Ausflug genehmigen?«
    Kellie war eine attraktive, groß gewachsene Frau mit dunklen Augen und Schlafzimmerblick, glatter, schwarzer Haut und weichem, schulterlangem Haar. Marcel wusste, dass es ihr auch Männern gegenüber nicht schwer fiel sich durchzusetzen und dass sie nicht versuchte, ihn mit den Waffen einer Frau zu beeindrucken. Falsche Figur, hatte sie ihm einmal erklärt, wozu auch die eine oder andere Geste zählte, die ebenso natürlich zu ihr gehörte wie ihr Atem. Ihre Lider flatterten, und sie brachte es fertig, zu ihm aufzusehen, obwohl er immer noch saß. »Marcel, wir wurden angewiesen, jegliche Unterstützung zu gewähren.«
    »Ich glaube nicht, dass damit das Bordpersonal gemeint war.«
    Sie fixierte ihn hartnäckig. »Ich würde sehr gern mitgehen, und Sie brauchen mich hier nicht unbedingt.«
    Marcel dachte darüber nach. »Die Landefähre wird vermutlich voller Wissenschaftler sein«, sagte er. »Denen müssen wir Priorität einräumen.«
    »Okay.« Sie nickte. »Klingt nicht unvernünftig. Aber falls noch Platz ist …«
    Marcel fühlte sich bei der Sache nicht sonderlich wohl. Er kannte Hutch gut genug, um ihr zu vertrauen. Andererseits wussten die Experten nicht genau, wann Deepsix auseinander brechen würde. Und dann war da noch das gefährliche Tierleben auf dem Planeten. Nichtsdestotrotz war Kellie eine erwachsene Frau, und ihm fiel kein Grund ein, ihre Bitte abzulehnen. »Ich werde mit Hutch sprechen. Warten wir ab, was sie dazu sagt.«
    Beekman war tief in Gedanken, als Marcel sich zu ihm setzte. Er hatte die Stirn gerunzelt, den Blick nach innen gerichtet und die Brauen zusammengezogen. Dann schreckte er auf, kehrte in die Wirklichkeit zurück und maß den Captain mit einem unsicheren Blick. »Marcel«, sagte er. »Ich muss Ihnen eine Frage stellen.«
    »In Ordnung.« Wieder befanden sie sich in der Projektkontrolle.
    »Falls es da unten tatsächlich etwas gibt, jemanden gibt, der imstande war, ein Haus oder eine Straße zu bauen, sollten wir dann nicht über eine Rettungsaktion nachdenken?«
    Marcel hatte in jüngster Zeit über kaum etwas anderes nachgedacht, aber ihm fiel keine praktikable Möglichkeit ein, dieses Problem anzugehen. Wie rettet man Aliens? »Die Wildside hat nur eine Landefähre«, sagte er. »Das ist alles. Wie viele von ihnen, denken Sie, könnten wir fortbringen? Wohin sollen wir sie bringen? Wie, meinen Sie, würden sie reagieren, wenn plötzlich ein Rudel Cowboys über sie herfällt und versucht, sie zusammenzutreiben?«
    »Aber wenn es dort intelligente Kreaturen gibt, dann sind wir doch moralisch verpflichtet, wenigstens zu versuchen, ein paar von ihnen zu retten, meinen Sie nicht?«
    »Wie viel Erfahrungen haben Sie mit ET-Lebensformen?«, fragte Marcel.
    Beekman schüttelte den Kopf. »Nicht gerade viele.«
    »Sie könnten Menschenfresser sein.«
    »Das ist unwahrscheinlich. Immerhin sprechen wir von jemandem, der imstande war, eine Straße zu bauen.« Beekman schien ernsthaft aufgewühlt zu sein. »Ich weiß, die Landefähre ist klein, und wir haben nur die eine. Aber wir könnten ein paar von ihnen da wegholen. Genau das würde die Akademie von uns erwarten.« Er trug eine graue Weste, in die er sich eingewickelt hatte, als wäre ihm kalt. »Wie viele passen rein? In die Landefähre?«
    Marcel fragte Bill nach den Daten, und die Zahl erschien auf dem Monitor. Elf und ein Pilot. »Vielleicht sollten wir abwarten, ob wir überhaupt mit einem derartigen Problem konfrontiert werden.«
    Beekman nickte zögernd. »Vermutlich.«
    »Nur eine Hand voll mitzunehmen«, fuhr Marcel dennoch fort, »wäre vielleicht gar keine so gute Tat. Wir würden sie retten, damit sie dabei zusehen,

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