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Hutch 02 - Die Sanduhr Gottes

Hutch 02 - Die Sanduhr Gottes

Titel: Hutch 02 - Die Sanduhr Gottes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack McDevitt
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geweihten Planeten, dennoch wusste er, dass die Welt im Großen und Ganzen einen fahrenden Ritter in ihm sah, einen Mann, der Unrecht richtete, Possenreißer bloßstellte und stets in der ersten Reihe derjenigen stand, die darum kämpften, die Welt nach allen Maßstäben des gesunden Menschenverstandes sicher zu gestalten.
    Er genoss seinen Ruf als brillanter Analytiker und, was noch wichtiger war, als ein Muster an Rechtschaffenheit. Er verbrüderte sich weder mit den Progressiven noch mit den Konservativen. Er war nicht käuflich und ließ sich nicht zum Narren halten.
    Frauen hatten sich ihm angeboten. Manche hatte er genommen, wenn auch nur unter höchster Diskretion und in der Überzeugung, dass die Möglichkeit, ein erboster Ehemann könnte auf seiner Schwelle erscheinen, vollkommen undenkbar war. Er hegte eine tiefe Zuneigung zum anderen Geschlecht, wenn ihm auch bewusst war, dass Frauen in einem Zeitalter schwacher Männer in Küche und Bett gehörten. Dass dies die Orte waren, an denen sie am glücklichsten waren und dass, wenn erst jeder diese simple Tatsache erkannt hatte, das Leben wieder besser werden würde.
    Laut einem Bericht, über den er während der Reise gestolpert war, waren auf Deepsix künstliche Strukturen vorgefunden worden, eine Information, die er in dem Tagebuch vermerkte, das er sein ganzes Leben lang geführt hatte.
    Wir wissen seit über zwanzig Jahren von Maleiva III und der bevorstehenden Kollision, schrieb er, und plötzlich, jetzt, da nur noch ein paar Wochen bleiben, entdeckt man, dass diese unglückliche Welt eine Geschichte hat. Natürlich wird es einige kühne Marktschreier geben, die informiert zu werden verlangen, welche Gauner dafür verantwortlich sind, dass ein solches Detail übersehen werden konnte. Ebenso natürlich wird sich herausstellen, dass dafür nur die Pilotin der Taliaferro in Frage kommt, die schon seit Jahren tot ist. Und sie werden herausfinden, dass es ein drittklassiger Beamter war, der versäumt hat, die Satellitendaten auszuwerten. Uns alle erwartet also eine unterhaltsame Show.
    Es bleibt keine Zeit mehr, diese Kultur zu erforschen, die nun bald endgültig verloren sein wird. Eine Spezies wird mit Stumpf und Stiel getilgt werden, und es wird niemanden geben, der mehr über sie zu sagen wüsste, als dass ein paar Meter Stein einst aus einer tiefen Schneedecke herausgeragt haben.
    Vielleicht ist das für jedermann am Ende alles, was er erwarten kann.
     
    ARCHIVNOTIZ
    AN: NCA HAROLD WILDSIDE
    VON: EINSATZLEITUNG
    BETREFF: DEEPSIX-MISSION
     
    HUTCHINS, SIE WERDEN VOR DER EXISTENZ VON RAUBTIEREN AUF DEEPSIX GEWARNT. DIE BERICHTE DER ERSTEN MISSION LEGEN GRÖSSTE VORSICHT NAHE. ICH WURDE DARÜBER INFORMIERT, DASS DER LEITENDE EXPERTE IN DIESER SACHE, RANDALL NIGHTINGALE, SICH AN BORD IHRES SCHIFFES BEFINDET. NEHMEN SIE IHN MIT, WENN SIE AUF DIE OBERFLÄCHE GEHEN.
    GOMEZ
     
    AN: NCA WENDY JAY
    VON: EINSATZLEITUNG
    BETREFF: ARCHÄOLOGISCHE STÄTTEN
     
    ZUR KENNTNIS: GUNTHER BEEKMAN.
    WIR HABEN DIE WILDSIDE FÜR EINE ARCHÄOLOGISCHE UNTERSUCHUNG AUF DEEPSIX ABKOMMANDIERT. PRISCILLA HUTCHINS WIRD DIE MISSION LEITEN. WIR BITTEN SIE UND CAPT. CLAIRVEAU, IHR JEGLICHE UNTERSTÜTZUNG ZUKOMMEN ZU LASSEN.
    GOMEZ

 
Kapitel IV
     
     
    »In jenem kritischen Augenblick innerhalb einer kritischen Mission, als seine Leute ihn mehr denn je gebraucht hatten, verlor Randall Nightingale das Bewusstsein. Er wurde von Sabina Coldfield gerettet und von eben jener achtenswerten Frau auf Kosten ihres eigenen Lebens in Sicherheit gebracht. Nun scheint jedermann schockiert, dass diese Mission fehlgeschlagen ist und dass es keinen weiteren Versuch geben wird, die Moskitos und das Sumpfgras auf Maleiva III zu erforschen. Sie behaupten, es kostet zu viel, aber sie sprechen nur von Geld. Es kostet allerdings zu viel. Es kostet Menschen wie Coldfield, die ein Dutzend Nightingales hätte aufwiegen können.«
    Gregory MacAllister, Der Pfad der Tugend, aus: Erinnerungen
     
    Marcel glaubte nicht länger daran, dass die Bewohner von Deepsix schon lange tot wären. Oder auch, dass sie überhaupt tot wären.
    »Ich denke, Sie könnten Recht haben«, sagte Kellie. Sie hatte ihr Kinn in der Handfläche vergraben und starrte auf den Monitor, während sie gemeinsam das Anschauungsmaterial sichteten, das früher an diesem Tag aufgenommen worden war.
    Wenn diese Mission vorüber war, würde Marcel Kellie Collier bescheinigen, dass sie voll qualifiziert war, ein eigenes Kommando zu übernehmen. Sie

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