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Hutch 05 - Odyssee

Hutch 05 - Odyssee

Titel: Hutch 05 - Odyssee Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack McDevitt
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nicht?«
    »Vielleicht. Aber da ist noch mehr. Sie sind nicht gut darin, Ihre Gefühle zu verbergen.«
    »Männer sind egozentrischer als Frauen. Das ist der Grund, warum man nur Männer über den Sinn des Lebens reden hört.«
    »Das müssen Sie mir erklären.«
    »Für eine Frau versteht sich das von selbst. Das Leben ist, was es ist. Ein kurzer Spaziergang im Sonnenschein. Eine Gelegenheit, sich ungefähr ein Jahrhundert lang zu amüsieren. Lieben. Geliebt werden. Ein paar Drinks nehmen, ehe das Feuer erlischt. Aber Männer denken immer, da müsse noch mehr sein. Das ist der Grund, warum alle großen religiösen Gestalten männlich sind. Sie behaupten, es würde einfach keinen Sinn ergeben, dass die Welt sich auch ohne sie weiterdrehen könnte. Für sie muss es ein Leben nach dem Tod geben. Da muss noch mehr sein! Also leben sie vor sich hin und spielen Heilige oder was auch immer. Die Kerle wissen einfach nicht, wann’s gut ist.« Ihre Lippen verzogen sich zu einem Lächeln.
    MacAllister empfand eine innere Wärme. »Sie sind entzückend, Valya!«, sagte er.
    Das Lächeln wurde breiter. »Da haben wir es schon. Sogar Sie, Mac.«
    »Was? Weil ich die Gesellschaft einer wunderschönen Frau genieße? Das ist nur ein Teil des Spaziergangs bei Sonnenschein.«
    Sie erkundigte sich, was es für ein Gefühl sei, von so vielen politisch einflussreichen Menschen gefürchtet zu werden. Offenbar, so stellte MacAllister im Stillen fest, war sie zu dem Schluss gekommen, dass sie sich mit ihrem Gespräch ein bisschen weit hinausbewegt hatten und es Zeit war, in seichtere Gewässer zurückzukehren. Was in Ordnung war. »Darüber habe ich eigentlich nie nachgedacht«, sagte er.
    Sie seufzte. »Natürlich nicht. Wer möchte schließlich schon derjenige sein, den die Herrschenden samt und sonders fürchten?«
    »Ich fürchte, jetzt übertreiben Sie die Dinge ein wenig.«
    Sie amüsierte sich prächtig. Sie wusste, welche Wirkung ihre leuchtenden Augen hatten. Geben Sie noch eine dynamische, spannungsgeladene Persönlichkeit dazu, und da ist sie schon, die Ausnahmefrau! Dennoch schien stets ein Teil von ihr distanziert zu bleiben, schien sich aus der Konversation herauszuhalten, amüsiert und unzugänglich. Als hätte sie all das schon früher erlebt.
    »Tut mir leid, Sie zu stören«, ließ Bill sich vernehmen. »Wir erhalten eine Transmission.«
    Tilly konnte er zu Hause abschalten. Seine KI war nicht immer präsent, verweilte nicht ständig im Hintergrund, wie es bei Bill der Fall zu sein schien. Eigentlich waren Mac und Valya doch nicht so allein.
    Einer der Bauarbeiter tauchte in der Mitte des Raums auf. Er war um die vierzig, hatte dunkle Haut und einen schwarzen Bart, und er aß zu viel. Er sah gleichermaßen verängstigt und müde aus. »Valentina«, sagte er, » ich wollte Sie nur darüber informieren, dass wir reisebereit sind. Wir würden es zu schätzen wissen, wenn Sie uns sobald wie möglich Ihre Ankunftszeit bekannt geben könnten.« Er zögerte kurz, schien die Verbindung nicht unterbrechen zu wollen. »Wir werden froh sein, Sie zu sehen.«
    Das Bild verschwand. »Ich glaube, Sie haben eine Fan«, meinte Mac.
    »Ja. Wenn Sie mich das nächste Mal fragen, warum ich meinen Lebensunterhalt auf diese Weise verdiene …«
    Nun war Mac derjenige, auf dessen Gesicht sich ein Lächeln ausbreitete. »Ich bin überzeugt, Sie bekommen wenigstens einmal im Monat Gelegenheit, irgendwelche Leute zu retten.«
    »Na ja, einmal reicht, kardoula mou.«
    »Mein Griechisch ist ein bisschen eingerostet.«
    »Es bedeutet ›Besserwisser‹.«
    »Das glaube ich nicht.«
    »Würde ich Sie etwa anlügen?«
    »Ich werde es nachschlagen.«
    »Das steht Ihnen frei.« Sie seufzte. »Bill.«
    »Ja, Valya.«
    »Antwort an das Hotel.«
    »Bereit.«
    Das Licht veränderte sich ein wenig, als Bill ihr Bild übertrug. »Karim, wir werden etwa achtzehn Stunden, nachdem diese Nachricht bei Ihnen eingetroffen sein wird, in Ihren Raum springen. Ich informiere Sie, sobald wir dort sind. Halten Sie durch! Sie werden ohne Probleme von dort wegkommen.«
    Das Licht wurde heller und dunkler und kehrte zu seiner normalen Stärke zurück. »Sie haben nie geheiratet, oder, Mac?«
    »Ich war verheiratet«, sagte er. »Das ist Jahre her. Meine Frau ist gestorben.«
    »Das tut mir leid.«
    Er zuckte mit den Schultern. »So was passiert.«
    »Sie haben den Ruf eines Frauenhassers. Sorgfältig kultiviert, wenn ich Sie richtig einschätze. Ich hätte nicht gedacht,

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