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Hutch 05 - Odyssee

Hutch 05 - Odyssee

Titel: Hutch 05 - Odyssee Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack McDevitt
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Valya war die Letzte, die durch die Fahrgaströhre kam. Sie winkte MacAllister zu und wollte gerade zu ihm gehen, als sie Amy im Durchgang erblickte. Sie signalisierte MacAllister, er möge sich gedulden, ging hinüber und nahm das Mädchen zur Seite.
    Das Gespräch war kurz. Zwar wirkte es durchaus freundschaftlich, aber auch einseitig. Valya stellte Fragen. Amy schüttelte den Kopf oder nickte, aber ihre Reaktionen fielen arg knapp aus. Was natürlich verständlich war. Es war extrem spät, aber Amy hatte darauf bestanden, aufzubleiben und auf die Salvator zu warten. Oder einfach nur aufzubleiben.
    Schließlich nickte Valya, tätschelte kurz die Schulter des Mädchens und kam zu Mac herüber.
    »Ich weiß einfach nicht, was ich von der Sache halten soll«, erzählte sie MacAllister. Dann kehrte ihr Blick in die Gegenwart zurück, und sie überraschte ihn mit einer Umarmung. »Es tut gut, Sie wiederzusehen, Mac!«
    »Gleichfalls. Geht es Amy gut?«
    »Das müssten eigentlich Sie mir sagen können.« Sie atmete einmal tief durch und warf einen Blick zur Uhr. »Haben Sie Ihre Zahnbürste eingepackt?«
    Wenige Minuten später scheuchte sie ihn durch die Luftschleuse in die Salvator und weiter auf die Brücke. »Die Luft ist schlecht«, stellte er fest. Es lag weniger daran, dass sie schlecht gerochen hätte, als daran, dass sie drückend war. Muffig.
    »Wir hatten hier zu viele Leute drin«, entgegnete Valya. »Unsere Kapazität reicht eigentlich nur für sieben Personen. Warten Sie einfach ein bisschen, dann wird die Luft wieder sauberer sein!« Sie ging rasch ihre Checkliste durch, erteilte Bill einige Anweisungen und schubste MacAllister buchstäblich auf den Sitz zu ihrer Rechten. Dann setzte sie sich neben ihn, sicherte die Geschirre und fragte, ob Mac abflugbereit sei, während sie gleichzeitig die Magnetverschlüsse deaktivierte, die die Salvator am Dock festhielten. Und dann waren sie auch schon unterwegs.
    »Ja«, bestätigte er dennoch. »Jederzeit, wenn Sie es sind.«
    Sie lachte, ein Laut, den zu hören ihn erfreute. Verdammte Weiber! Die Natur macht aus jedem von uns einen Narren. Valya wies Bill an, Kurs auf Capella zu setzen, ehe sie sich aufatmend zurücklehnte.
    Mac nickte, als das Museum im Navigationsschirm kleiner wurde. »Was hat Amy gesagt, als Sie mit ihr gesprochen haben?«
    »Amy? Sie hat mich im Grunde aufgefordert, sie in Ruhe zu lassen. Sie hat es höflich getan, aber sie hat es getan. Was habt ihr Jungs gemacht? Habt ihr ihr erzählt, das Ganze sei lediglich ein Produkt ihrer lebhaften Fantasie gewesen?«
    Mac stellte fest, dass er Frauen nie verstehen würde. »Es war ein Produkt ihrer Fantasie.«
    »Natürlich«, sagte sie. »Aber das heißt ja nicht, dass Sie ihr das auch noch sagen müssen.«
    »Was hätten Sie getan?«
    »Einfach zugehört. Zugestimmt, dass das eine beängstigende Erfahrung war. Sie ist diejenige, die begreifen muss, dass es nicht wirklich passiert ist.«
    »Sie wollte, dass wir ihr sagen, was sie jetzt als Erstes unternehmen solle.«
    »Und das haben Sie getan. Orea takanes. Jetzt weiß sie genau, wie sie die Dinge zu handhaben hat.« Sie versuchte, den Gedanken abzuschütteln. »Tut mir leid. Es war nicht Ihre Schuld.«
    Genau: Männer waren eben von Natur aus ein bisschen schwer von Begriff. »Sie sind eine Sexistin«, meinte er leise.
    »Oh, Mac, Sie schauen direkt in mich hinein, nicht wahr?« Ein ernster Ausdruck zeigte sich in ihren Augen. »Das Museum muss in der Nacht recht beängstigend wirken. Sie hätten sie nicht allein herumlaufen lassen dürfen.« Sie schüttelte den Kopf. »Kein Wunder, dass sie angefangen hat, Gespenster zu sehen.«
    »Valya, sie ist sechzehn. Ich glaube nicht, dass sie erfreut wäre, wenn einer von uns ihr ständig auf den Fersen wäre.«
    »Sie ist fünfzehn. Und sie ist immer noch ein Kind.« Sie tätschelte seinen Arm. »Es ist schon in Ordnung, Mac. Sie haben es gut gemeint.«
    Das war exakt die Art von Kommentar, die er häufig in Bezug auf Politiker und Bischöfe abgegeben hatte.
    Sie waren beide todmüde. Zusammen gingen sie in den Gemeinschaftsraum, wo Bill bereits Käse und Ananassaft bereitgestellt hatte. Der Saft schmeckte einigermaßen, war aber nicht gerade ein kulinarischer Genuss. Valya schlief in ihrem Sessel ein, ohne ihren Imbiss auch nur angerührt zu haben.
    Mac kehrte zurück in seine Kabine, suchte eine Decke heraus, brachte diese rüber und deckte Valya zu.
    Dann kehrte er zu seinem Stuhl zurück, schaltete alle

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