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Hutch 05 - Odyssee

Hutch 05 - Odyssee

Titel: Hutch 05 - Odyssee Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack McDevitt
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kochen. Wenn Sie mögen.«
    »Ja«, sagte er. »Das würde mir sehr gefallen.«
    Allmählich hegte er den Verdacht, dass sie sich ihm anböte. MacAllister war nie besonders aufgeweckt gewesen, wenn es um die zwischenmenschlichen Feinheiten ging, die mit Liebesdingen einhergingen. Dennoch war da dieses Leuchten in ihrem Gesicht, die Körpersprache und die zunehmend heiser klingende Stimme waren doch wohl recht unmissverständlich. Dennoch hatte er das dringende Bedürfnis, Abstand halten zu müssen. Auch er hatte im Laufe der Jahre so einige intime Beziehungen gehabt, es lag also nicht daran, dass ihm derartige Dinge fremd wären. Aber irgendetwas hielt ihn zurück. Es mochte die ständig wachsame KI sein, das Gefühl, jegliches Herummachen auf der Salvator käme notwendigerweise einer Ménage à trois gleich. Oder vielleicht schien es auch nur unangemessen, da sie doch in größter Eile unterwegs waren, um vier gestrandete Bauarbeiter zu retten. Was immer es war, es schien zu früh zu sein. Flachgelegt bei der ersten Gelegenheit. Was würde das über ihn aussagen? Und dennoch fragte er sich, warum er zögerte. Warum um alles auf der Welt machte er sich Gedanken über Fragen des Anstands?
    Sex mit Valentina wäre etwas ganz anderes als ein schlichtes Techtelmechtel mit einem der Groupies, die sich ihm bisweilen an den Hals warfen. Das wäre kein kurzes Wälzen im Heu, ehe es wieder zurück in die Alltagswelt ginge. Selbst dann, wenn hinter den Luken eine Alltagswelt warten würde. Aber da war noch mehr. Mac wusste, würde er je das Bett mit Valentina teilen, so würde er nie wieder frei sein. Womöglich war es schon jetzt zu spät. Er ertappte sich zu den merkwürdigsten Gelegenheiten dabei, über sie nachzudenken, zu überlegen, was sie wohl in dieser oder jener Situation täte oder wie sie reagierte, gestattete er sich, ihren Reizen nachzugeben.
    Hutch hatte ihm einmal erzählt, dass es den Kommandanten per Dienstvorschrift verboten sei, ungebührliche Beziehungen zu Passagieren zu unterhalten. Wenn er nun so darüber nachdachte, schien ihm das eine kluge, wenngleich unrealistische Vorschrift zu sein. Und so hielt er sich auch weiter zurück.
    Sie sprachen über Politik, über Bücher und Videos, die beiden gefielen (und es gab nicht viel auf diesem Gebiet, was Mac zugesagt hätte). Sie stellten Spekulationen über die Moonrider an, kehrten wieder zu Amys Traum zurück, fragten sich, ob Origins je irgendwelche verständlichen Erkenntnisse liefern würde. Mac erwähnte, wie hübsch Valya sei, und sie stellte fest, dass Mac für einen Reporter erstaunlich gut die Umgangsformen beherrsche.
    Irgendwann wurde es einfach zu viel. Vermutlich hatte sie es von Anfang an so gewollt. Oder vielleicht auch er. Wie es auch gewesen sein mochte, sie kam ihm zu nahe. Oder er ihr. Im Nachhinein war es unmöglich, das genau zu unterscheiden. Und plötzlich berührten ihre Lippen die seinen, und er half ihr, sich aus ihrer Bluse zu schälen. Keine hinderlichen Knöpfe. Nur an den richtigen Stellen ziehen, und schon war das Kleidungsstück fort. »Wir sollten das nicht tun«, flüsterte sie.
    Mac war zur Abwechslung um Worte verlegen.
    Sie zerrte an seinem Gürtel, hielt aber plötzlich inne und bat ihn, kurz zu warten. Mit nacktem Oberkörper schritt sie über Deck und auf die Brücke. Das Licht wurde dunkler und ging schließlich ganz aus, sodass nur noch ein paar Leuchtstreifen ein wenig Helligkeit spendeten. Dann kehrte sie, nurmehr eine schattenhafte Gestalt, zu ihm zurück und entledigte sich unterwegs ihrer restlichen Kleidungsstücke.
    »Warum hast du nicht einfach Bill angewiesen, sich darum zu kümmern?«, fragte er.
    »Bill ist im Ruhemodus«, erwiderte sie.
    Er hatte nicht einmal gewusst, dass es so etwas wie einen Ruhemodus gab.
    Das Sofa war nicht gerade luxuriös, aber das waren die Betten in ihren Kabinen auch nicht. Und das Sofa hatte den Vorteil, mehr Platz zu bieten. Ihm kam der Gedanke, dass die Salvator nicht für romantische Begegnungen gemacht worden sei, Valya aber zweifellos. Flüchtig ging ihm noch einmal durch den Kopf, er sollte der ganzen Sache besser Einhalt gebieten. Sein gesunder Menschenverstand jedoch beendete diesen unerquicklichen Gedankengang.
    BIBLIOTHEKSARCHIV
    Ich weiß nicht, ob ich je ein ähnliches Hochgefühl erlebt habe wie in jener Nacht, unterwegs unter den Sternen, wohl wissend, dass die ganze Zeit ein Asteroid auf jene Gruppe Unglücklicher zuraste, die im Galactic gestrandet waren. Dies

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