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Hutch 05 - Odyssee

Hutch 05 - Odyssee

Titel: Hutch 05 - Odyssee Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack McDevitt
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so jungen Mann. »Denken Sie wirklich, Sie werden bis hinter den Urknall vorstoßen können?«
    Seine Miene hellte sich auf. Das war sein Lieblingsthema. »Ja«, versicherte er ihr, »daran besteht kein Zweifel.«
    »Können Sie es mir erklären? Mir erzählen, was Sie zu tun beabsichtigen?«
    Es sei ihm ein Vergnügen, Madame. Er erging sich in einem Vortrag über Teilchen, Gleichungen, verdampfende Schwarze Löcher, Einsatzmöglichkeiten des Colliders. Hutch versuchte, ihm zu folgen, verlor aber schnell den Zusammenhang aus den Augen. Aber das war nicht wichtig. Sie stellte unschuldige Fragen, etwa: Wie lange, denken Sie, wird es dauern, bis das Ergebnis vorliegt? Wie viel Energie wird eingesetzt? Und, schließlich, die Frage, die sie wirklich bewegte: »Mit welcher Art von Ergebnissen rechnen Sie? Was werden Sie herausfinden?«
    »Diese Frage kann ich unmöglich beantworten, Madame Hutchins. Wir stehen in der transuniversalen Physik noch ganz am Anfang. Im Moment wissen wir so gut wie nichts. «
    Sie fragte sich, warum irgendjemand daran interessiert sein könnte, die Bemühungen zunichte zu machen. Das alles hörte sich im Grunde ganz harmlos an. »Halten Sie es für möglich, dass Ihre Forschung zur Entwicklung neuartiger Waffen führen könnte?«
    »Waffen?« Er ließ sie sehen, dass er die Frage für absurd hielt. »Ich wüsste nicht wie. Aber wer weiß? Warum fragen Sie?«
    »Reine Neugier, Professor. Ich bin beeindruckt, dass Sie imstande sind, Schwarze Löcher zu manipulieren. Ich hätte gedacht, dergleichen ginge mit einem hohen Risiko einher.«
    »Niemals«, entgegnete er. »Das stand nie zur Debatte. Wir haben schon immer mit Schwarzen Löchern gearbeitet. Sie sind ziemlich klein, mikroskopisch. Und sie sind von Natur aus instabil.« Lächelnd zuckte er mit den Schultern. Voilà.
    »Sie haben Eric erzählt, Sie wüssten nicht, wann Blaupause durchgeführt werden soll?«
    »Das ist richtig. Bisher wurde noch kein Starttermin festgelegt, aber ich nehme an, es geht in Kürze los. Der größte Teil des Personals ist letzte Woche aufgebrochen.«
    »Sie fliegen nicht hin?«
    »Oh, doch. Ich reise am Dienstag ab. Aber ich werde dort nur als Beobachter zugegen sein.«
    »Ich verstehe.«
    »Wenn alles nach Plan läuft, wird das ein historischer Augenblick sein.«
    »Das hört sich so an, als wollten Sie mit einem massiveren Schwarzen Loch arbeiten.«
    »Ah«, machte er, »die Löcher haben keine Masse. Aber aus praktischen Gründen: Sie haben Recht. Wir brauchen mehr Energie, als wir bisher bereitstellen konnten. Blaupause wird größer sein als alles, was wir bisher gemacht haben. Das ist der Vorteil eines Hypercolliders. Und das ist nur der Anfang. Wir stoßen in ein gänzlich neues Gebiet vor, Madame. Ich möchte wirklich gern dabei sein, wenn das Projekt abgeschlossen wird.«
    »Sie meinen den Bau von Origins?«
    »Ja. Wenn die Anlage endgültig steht, dann, denke ich, werden uns alle Möglichkeiten offen stehen!«
    »Ist das größere Loch auch ungefährlich?«
    »Aber ja! Das steht außer Frage. Wir würden so etwas nicht tun, wenn es nicht sicher wäre.«
    »Es wird sich von selbst auflösen.«
    »Ganz genau.«
    »Sie sehen aus, als hätten Sie Zweifel, Professor.« Tatsächlich sah er ausgesprochen selbstsicher aus.
    Gaspard nickte eifrig mit den Kopf. Grinste. »Nun, gewiss, wenn man sich mit einem völlig neuen Forschungsgebiet befasst, kann man niemals hundertprozentig sicher sein. Gleich in welcher Hinsicht.«
    »Was könnte schiefgehen?«
    »Eigentlich nichts.«
    Sie lächelte ihn an. Komm schon, Gaspard, wir sind doch unter Freunden. »Und im schlimmsten Fall?«
    Er dachte darüber nach. »Es gibt eine entfernte Möglichkeit, eine extrem entfernte Möglichkeit, dass das Experiment zu einem Riss führt.«
    »Einem Riss worin?«
    »Im Raum-Zeit-Gefüge. Aber die Chance, dass so etwas passiert, ist so klein, dass sie im Grunde gar nicht vorhanden ist.«
    »Sollte es aber doch dazu kommen, Professor, zu einem Riss im Raum-Zeit-Gefüge, was würde dann passieren?«
    Nun wirkte er recht unbehaglich. Versuchte, das Thema einfach abzutun. »Er würde manche Dinge sprengen.«
    »Welche Dinge?«
    »So ziemlich alles.«
    »Reden wir über den Verlust der Anlage?«
    »Nun ja, schon. Zusammen mit …«
    »Allem anderen.«
    »Ja. Aber das wird nicht passieren.«
    »Wie würde sich das abspielen? Gehen dann sofort überall die Lichter aus?«
    »Oh, nein. Es wäre auf c

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