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Hutch 05 - Odyssee

Hutch 05 - Odyssee

Titel: Hutch 05 - Odyssee Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack McDevitt
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in Hutchs Heimbüro in Erscheinung trat. Und er war mieser Stimmung. Vielleicht war es nicht gerade zuträglich, dass es regnete. Und er sah nass aus. »Warum haben Sie mir nicht davon erzählt, als es passiert ist?«, wollte er wissen.
    »Ich hatte zunächst nicht angenommen, dass an der Geschichte etwas dran ist. Aber das ist jetzt nicht wichtig. Wir müssen die Europäer kontaktieren. Wir müssen sie warnen.«
    Er ließ sich in einen Sessel fallen, wandte den Blick ab, spielte mit seinen Manschetten. »Wie?«, fragte er. »Wie soll ich denen erzählen, sie sollen dreihundert Leute evakuieren, und der einzige Beweis, den wir für eine drohende Gefahr vorlegen können, ist ein Kindertraum? Wie werden wir dastehen?«
    »Sie müssen Ihnen außerdem sagen, dass sie Blaupause fallen lassen müssen.«
    »Das ist verrückt, Hutch! Meine Karriere steht auf dem Spiel! Und Ihre ebenso.«
    »Es steht weitaus mehr auf dem Spiel als unsere beruflichen Laufbahnen, Michael.«
    »Das ist leicht gesagt. Wissen Sie, das ist vermutlich wirklich nicht mehr als die Einbildung eines Kindes.«
    Hutch war müde. Der Tag war entsetzlich lang gewesen. »Nehmen wir das einmal an: Wir warnen sie also, und nichts passiert. Dann stehen Sie und ich dumm da. Aber stellen Sie sich vor, es wäre umgekehrt. Wir sitzen auf den Informationen, und dreihundert Leute finden den Tod?«
    »Ich weiß. Das ist keine einfache Entscheidung.«
    Sag nur nicht, was du denkst, Babe. »Wir haben keine Wahl, Michael. Wenn Sie wollen, können Sie sich verziehen, und ich gebe es weiter. Wenn es schiefgeht, können Sie jegliche Kenntnis der Sache abstreiten.«
    »Nein.« Er stemmte sich galant aus seinem Sessel empor. Drückte die Schultern durch. »Das ist meine Aufgabe.« Es war filmreif. Machen Sie, legen Sie los, ich werde dieses Mal die Verantwortung tragen! Er wies seine KI an, Kontakt zu Dr. Allard herzustellen. Dann drehte er sich wieder zu Hutch um. »Machen Sie es sich bequem! Das könnte eine Weile dauern.«
    Es dauerte nur Sekunden. Allards offizieller Titel war der eines Direktors der Europäischen Raumfahrtkommission. Hutch war ihm vor Jahren einmal im Zuge eines formellen Essens begegnet, hatte aber nie Gelegenheit gehabt, mit ihm zu sprechen. In Paris war es vier oder fünf Uhr morgens, dennoch schien er bereits in seinem Büro zu sein. »Hallo Michael!«, sagte er vergnügt. » Welchem Umstand verdanke ich das Vergnügen?«
    Hutch hielt sich sicher außerhalb von Allards Blickfeld auf und diente offenbar allein der moralischen Unterstützung ihres Vorgesetzten.
    Asquith fing mit einer detaillierten Beschreibung des Besuchs der Salvator beim Origins Project an. Fabelhafte Idee und so weiter. Wirklich beeindruckend.
    »Danke.« Dann eine bescheidene Verbeugung. »Aber ich weiß, dass Sie mich nicht um diese Zeit rufen, um die Vorzüge des Projekts zu preisen.« Allard war in den Sechzigern, hatte scharf geschnittene Züge, die von einer Aura absoluter Ruhe gemildert wurden. Das war kein Mann, der leicht in Aufregung geriet. Er hatte intelligente Augen, eine hohe Stirn und einen Ziegenbart. »Ist die Salvator nicht auch das Schiff, das die Rettungsmission am Galactic durchgeführt hat?«
    Der Commissioner nickte zustimmend und legte los. »Hans, Ihre Organisation hat mit einem Projekt namens Blaupause zu tun?«
    »Das ist richtig. Wir werden es in wenigen Tagen starten.«
    »Wir haben eine sonderbare Erfahrung machen müssen, als unsere Leute im Surveyor- Museum waren. Wir denken, wir hatten vielleicht Kontakt zu Außerirdischen.«
    Allards Augen weiteten sich ein wenig. »Außerirdische?«
    »Ja. Wir sind ziemlich sicher.«
    Hutch schüttelte den Kopf. Du musst eindeutig sein. Es ist passiert. Wir denken das nicht nur. Aber er winkte nur ab.
    »Wie hat sich das, wenn ich fragen darf, abgespielt?«
    »Die Details sind nicht wichtig, Hans …«
    »Die Details sind nicht wichtig? Wie können Sie das sagen, Michael?«
    Asquith drängte voran. »Die Außerirdischen sind wegen Blaupause besorgt. Sie haben angedeutet, sie würden Origins zerstören.«
    »Mein Gott, Michael! Das ist die wildeste Geschichte, die mir je zu Ohren gekommen ist!«
    »Trotzdem ist sie wahr.« Er sprach standhaft mit fester Stimme, und Hutch war stolz auf ihn.
    »Wie hat sich das zugetragen?«
    »Es war in diesem Museum …« Er beschrieb die Erscheinung, erwähnte, dass Moonrider in der Umgebung gesichtet worden seien. Dass sie Blaupause direkt genannt hätten. Dass Amy keine Ahnung

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