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Hutch 05 - Odyssee

Hutch 05 - Odyssee

Titel: Hutch 05 - Odyssee Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack McDevitt
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ich denke schon. Aber meine Mom hat das lange Zeit sehr nervös gemacht.«
    Amy grinste. Der Gedanke, sie könnte den Senator nervös machen, schien ihr zu gefallen.
    Es gab Zeiten, da vermisste Hutch die Arbeit als Pilotin. Sie hatte es genossen, Forscher zu fliegen, vor allem solche, die nie zuvor im Weltall gewesen waren, die ihr ganzes Leben damit zugebracht hatten, Objekte zu studieren, die sie nun zum ersten Mal sahen. Sie hatte Berghoff geflogen, einen Spezialisten für Braune Zwerge, der, nachdem er diese Phänomene Zeit seines Lebens erforscht hatte, erstmals einen zu Gesicht bekommen hatte. Und Dupre, der bereits eine bahnbrechende Arbeit über Pulsare verfasst hatte, ehe er zum ersten Mal einen Blick auf JO108-1431 hatte werfen können.
    Aber inzwischen war Hutch glücklich verheiratet, und wenn Tor auch nicht immer ganz so aufregend war wie ein Flug beispielsweise nach Prokyon, so war das doch in Ordnung. Sie wünschte sich ein wenig Langeweile in ihrem Leben. Langeweile war gut.
    »Das glauben Sie doch nicht ernsthaft!«, protestierte Amy.
    Hutch lachte. »Für dich muss das nicht gelten.«
     
    Sie brauchten zwei Stunden bis zur Station, und als sie sie erreicht hatten, klatschte Maureen in die Hände, während Amy bemerkte, wie schön sie sei. Der Senator wird es nicht leicht haben, sie auf dem Erdboden festzuhalten, dachte Hutch.
    Sie glitten unter Unions hell erleuchtete Anflugmodule und donnerten ein wenig unbeholfen ins Dock. Die Sicherheitsgeschirre lösten sich, und Hutch führte ihre Schutzbefohlenen durch die Luftschleuse, die Rampe hinauf und in den Wartebereich. Augenblicke zuvor war ein Presseshuttle eingetroffen, und der Fluggastbereich war angefüllt mit Journalisten, doch es gelang Hutch, unerkannt an ihnen vorbeizukommen. Minuten später blieben sie an einem der Sichtfenster stehen, um einen Blick auf die Erde zu werfen. Der größte Teil der Erdoberfläche versteckte sich unter einer dichten Wolkendecke, aber im Osten konnten sie ein paar Flecken des Ozeans ausmachen.
    Die Peifer sollte in knapp einer Stunde eintreffen. Hutch nahm Kontakt zu Peter auf, um ihn über ihre Anwesenheit bei Ankunft des Schiffs in Kenntnis zu setzen.
    »Kommt der Commissioner?«, fragte er.
    »Nein«, sagte sie. »Er hatte andere Verpflichtungen.« Den Mann zu decken gehörte zu den Punkten, die ihr an ihrer Arbeit schon immer missfallen hatten.
    Nachdem Peter sich abgemeldet hatte, drehte sie sich zu den beiden Mädchen um. »Also schön, was machen wir zuerst?«
    Der Wartebereich war voller Läden - kaufen Sie eine Mütze zum Andenken, genießen Sie eine Pizza, holen Sie sich Ihre eigene Raumstationsjacke, schnappen Sie sich einen hochwertigeren Koffer! »Können wir uns eines der Schiffe ansehen?«, fragte Amy. »Können wir vielleicht an Bord gehen?«
    »Klar«, erwiderte Hutch. »Wir werden an Bord gehen, wenn die Peifer eingetroffen ist. Wie wäre es inzwischen mit einem Imbiss?« Sie schlenderten durch den Wartebereich. Die Mädchen schauten zu den Sichtscheiben hinaus und betrachteten den blauen Planeten unter der Station, den Mond und die Sterne. Sie kauften Zimtschnecken und schauten einem Versorgungsschiff beim Start zu einem unbekannten Zielort zu. Amy bestand darauf, ihm nachzusehen, bis seine Lichter zu einem schnell dunkler werdenden Stern verschmolzen waren.
     
    Als die Zeit bis zur Ankunft langsam ablief, gingen sie hinunter in die niedrigeren Ebenen der Station und betraten eine der Laderampen. Hutch beobachtete die Reaktion der Mädchen, als sie durch eine Verbindungsröhre gingen, von der aus sie einen Ausblick auf den gesamten Wartungsbereich hatten. Eines der Schiffe, Maracaibos Alice Bergen, verließ gerade seinen Liegeplatz und flog aus dem Wartungshangar heraus. Sie blieben stehen, um zuzuschauen.
    »Sie ist wunderschön«, bekundete Amy.
    Hutch hatte wenig Sinn für nostalgische Gefühle. Sie hatte früh gelernt, wie wichtig die Fähigkeit war, Verbindungen zu lösen, loszulassen und weiterzuziehen. Dennoch tat ihr Herz einen Sprung, als sie zusah, wie der lange, graue Rumpf durch die Tore glitt. Sie fragte sich nicht zum ersten Mal, ob sie einen Fehler begangen hatte, als sie ihrer Karriere als Pilotin so frühzeitig den Hahn abgedreht hatte. Sie empfand keine Leidenschaft dafür, Flugpläne zusammenzustellen und Missionen ihre jeweilige Priorität zuzuweisen. Sie hatte diesen Weg auch nicht eingeschlagen, um in dem bürokratischen System aufzusteigen, sondern weil sie ein stabiles

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