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Hutch 05 - Odyssee

Hutch 05 - Odyssee

Titel: Hutch 05 - Odyssee Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack McDevitt
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Sie wollte Quraqua sehen, den Planeten, auf dem einst eine Zivilisation bestanden hatte. Sie hatte davon gesprochen, die Ruinen besuchen zu wollen. Aber dorthin zu kommen war nicht einfach. Damals hatte es noch keine Reiseunternehmen gegeben, die derartige Urlaubsreisen angeboten hätten. Und selbst heute flogen die Kreuzfahrtschiffe nicht so weit hinaus.
    Vor allem aber hatte Jenny sich gewünscht, die Monumente zu sehen, jene beeindruckenden Kunstwerke, die sich überall im Orionarm verteilten, die vor zigtausend Jahren von einer Spezies geschaffen worden waren, die längst nicht mehr existierte, die lediglich ein paar primitive Abkömmlinge hinterlassen hatte, die weder über Technik verfügten noch über eine Erinnerung an die Zeit, als ihre Zivilisation in voller Blüte stand.
    Das erste Monument war innerhalb des Sonnensystems entdeckt worden, auf Iapetus. Es war eine Statue, ein Portrait der Künstlerin, nahm man jedenfalls an: eine einsame weibliche Figur auf einer kahlen Mondlandschaft, deren Augen auf den Saturn gerichtet waren, der permanent über einer nahen Gebirgskette hing. Entdeckt wurde die Statue in einer Zeit, die der gegenwärtigen recht ähnlich war, einer Zeit, in der das Interesse an der Raumfahrt nachgelassen hatte. Die Entdeckung der Statue hatte erst zu der Erkenntnis geführt, jemand müsse ja dann doch eine Möglichkeit zum überlichtschnellen Transport entdeckt haben und folglich müsse es möglich sein, ein interstellares Antriebssystem zu bauen.
    Mac hatte Jenny damals versprochen, sie würden Iapetus besuchen. Und irgendwann würden sie auch zwei oder drei der anderen Monumente besuchen (das war eine Zeit gewesen, in der all dem, was sie gemeinsam tun konnten, keine Grenzen gesetzt zu sein schienen). Aber bald darauf hatte die Krankheit zugeschlagen, und sie waren nie über den Stadtrand von Baltimore hinausgekommen.
    »Das Cygni-Monument«, dozierte Amy, offensichtlich um seine Frage zu beantworten, »wurde 2195 von Shia Kanana entdeckt.«
    »Das war eine Anschlussmission«, bemerkte Bill.
    »Die erste Mission hat es übersehen?«, hakte Eric nach.
    »Ist direkt daran vorbeigeflogen und hat es nicht bemerkt.« Amy schien höchst erfreut, dass Erwachsene so unwissend sein konnten.
    »Natürlich«, sagte Eric, »hat es damals die Akademie nicht gegeben!« MacAllisters Lider sackten herab. Der Kerl war atemberaubend loyal. »So wie damals gearbeitet wurde«, fuhr Eric fort, »lief alles auf gut Glück. Und was immer auch behauptet wird, die Wahrheit ist, sie haben hauptsächlich nach zwei Dingen gesucht: nach bewohnbaren Welten und Außerirdischen.«
    »Eines habe ich nie so recht verstanden«, sinnierte MacAllister laut.
    »Was? Die Sache mit den bewohnbaren Welten? Sie wollten Siedlungen errichten.«
    »Richtig, das ist mir klar. Was ich nicht verstehe ist, warum? Sie alle wissen, dass diese verdammten Orte nicht gerade behaglich gewesen wären. Welcher Idiot will schon im Grenzland leben? Du vielleicht, Amy?«
    »Eigentlich nicht«, entgegnete sie. »Ich will nur da draußen rumfliegen.«
    Eric lächelte gütig. »Es gibt einen Haufen Leute, die weg von den Städten wollen«, sagte er.
    »Ja, mein Gott, Eric, dann zieht man eben aufs Land!«
    »Sie sind zu engstirnig, Mac! Eines Tages werden wir einen ganzen Haufen dieser Orte terraformieren und in Gartenwelten umwandeln, wissen Sie.«
    »Das ist wieder so etwas, was uns ein Vermögen kosten wird. Und es ist typisch. Wir haben versucht, Quraqua zu terraformieren, und alles, was wir erreicht haben, war die Zerstörung einer archäologischen Schatzkammer.«
    »Mac, Sie sind wirklich ein zynischer Kerl!«
    »Sie können nicht ernsthaft abstreiten wollen, dass es so abgelaufen ist.« MacAllister seufzte. »Also, wo ist nun das Monument?«
    Bill antwortete: »Auf dem zweiten Planeten. Er ist nur ein großer Brocken aus Eis und Gestein. Aber es gibt einen Mond, etwa ein Drittel der Größe von Luna. Das Monument befindet sich im Orbit um diesen Mond.«
    »Die meisten Monumente wurden im Orbit ausgesetzt«, verkündete Amy.
    Bill hatte das letzte Wort. »Es gibt nur vier, die auf der Oberfläche stehen.«
     
    Zwei der siebzehn bekannten Monumente waren Ebenbilder ihrer Schöpfer. Fünf andere hatten die Form von Kreaturen, die entweder dem herrschenden Biosystem nachgebildet oder gar mythischer Natur waren (von einer war zweifelsfrei bekannt, dass sie einen mythischen Ursprung hatte). Die übrigen wiesen geometrische Strukturen auf.
    Das

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