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Hutch 05 - Odyssee

Hutch 05 - Odyssee

Titel: Hutch 05 - Odyssee Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack McDevitt
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immer noch größer. »Es sieht aus, als käme es auf uns zu«, meinte Amy.
    Valya nickte. »Es nähert sich dem Monitor.«
    »Wenn das Ding nicht zu uns gehört«, meldete sich Lou zu Wort, »was zum Teufel ist es dann?«
    Die Frage der Stunde.
    Es musste eine rationale Erklärung geben. »Können wir über den Monitor versuchen, mit ihm zu reden?«, fragte MacAllister.
    »Die Bord-KI hat versucht, hallo zu sagen. Sie bekommt keine Antwort.«
    »Wie wäre es, wenn wir es versuchen«, beharrte er.
    »Der Zeitverlust ist zu groß«, widersprach Valya.
    Das Objekt trieb an den Monitor heran, bis beide buchstäblich Nase an Nase im All hingen. Dann blieb es reglos vor dem Monitor hängen.
    »Durchmesser der Sphäre«, meldete sich Bill wieder, »61,7 Meter. Der Monitor meldet, dass er gescannt wird.«
    »Ich wünschte, wir könnten irgendwie reagieren«, sagte Eric. »Mit einer Fahne winken oder so etwas.«
    Amy war hingerissen. Überwältigt. Sie reckte beide Fäuste in die Luft. »Das ist unheimlich«, stellte sie dennoch fest.
    Nun trat ein längeres Schweigen ein. Es fühlte sich beinahe an, als wäre der Moonrider bei ihnen in der Kabine.
    »Und was tun wir jetzt?«, fragte Eric. »Kehren wir nach Ophiuchi zurück?«
    Valya zögerte. »Ich bezweifle, dass es noch da sein wird, wenn wir dort eintreffen.«
    »Trotzdem!«, rief Amy. »Deshalb sind wir doch überhaupt hier! Sollten wir es dann nicht wenigstens versuchen?«
    Eric nickte. Ja. Valya sah Mac an. »Was meinen Sie dazu?«
    »Lassen Sie mich erst eine Frage stellen: Sollte es immer noch dort sein, wenn wir dort eintreffen, werden wir dann imstande sein, ihm zu folgen?«
    »Keine Ahnung«, antwortete sie. »Wir haben keinerlei Erkenntnisse über ihr Beschleunigungsvermögen. Außerdem wissen wir nicht, ob es vor uns davonfliegen würde.«
    Oder hinter uns her. Ein ernüchternder Gedanke. »Gut«, sagte er. »Sehen wir mal, ob wir herausfinden können, was dieses verdammte Ding ist.«
    Lou wünschte ihnen Glück und bedauerte, dass sie schon wieder abreisen müssten. Er erinnerte Valya daran, dass es ihr nicht gestattet sei, die Maschinen zu starten, solange sie keine Freigabe seitens der Anlage habe.
    Er eskortierte sie zurück zu ihrem Schiff. Minuten später, als sie sich für den nächsten Gravitationsflug anschnallten, fing der Moonrider an, sich von dem Monitor zu entfernen. Als sie reisebereit waren, war er schon beinahe verschwunden.
    Die Abreise war noch quälender als die Andockprozedur, weil sich nun der Bug senkte, und der Stuhl, auf dem MacAllister saß, ausgerichtet auf die Brücke, nun so lange herabsank, bis diese direkt unter ihm war und Mac förmlich nur noch in seinem Sicherungsgeschirr hing.
    Langsam ließ der Effekt nach, und sie konnten sich wieder frei bewegen. Aber der Flug bis zu dem Punkt, an dem sie die Freigabe zum Starten der Maschinen erhielten, verlief enervierend langsam.
     
    Valya informierte die Operationszentrale von Union, dass die Salvator auf dem Rückweg nach Ophiuchi war. Fünf Stunden später erhielt sie eine Antwort. »Lassen Sie Vorsicht walten und halten Sie uns auf dem Laufenden!«
    Der Monitor lieferte ihnen die analytischen Daten, die er aufgezeichnet hatte: Moonrider, Antriebseinheit unbekannt. Lichtquelle unbekannt. Lageregelungssystem entdeckt. Und Abtaster. Unverständliche Symbole auf dem Rumpf. »Das unbekannte Flugobjekt scheint sich mittels Aufbau und Manipulation von Gravitationsfeldern fortzubewegen. «
    »Das klingt irgendwie ein bisschen wie das, was wir tun«, meinte MacAllister.
    Valya war der gleichen Ansicht. »Nur, dass wir nicht imstande wären, so etwas aus dem Inneren eines Schiffs heraus zu tun. Zumindest nicht, wenn wir schnelle Beschleunigungswerte erzielen wollen.«
    Endlich konnten sie ihren Sprung durchführen, und die lange Reise durch die Nebelbänke begann. Der Monitor schwieg derweil.
    Bis dahin hatten sie sich die Zeit mehr oder weniger jeder für sich vertrieben. Eric hatte Spaß an der Lektüre von Kriminalgeschichten gehabt, und er hatte bereits drei verschlungen. Amy wechselte zwischen Hausaufgaben und Spielen hin und her. MacAllister arbeitete an seinen Notizen oder las. Valya verschwand regelmäßig für längere Zeit auf der Brücke, wo sie die sanften Klänge griechischer Musik genießen konnte.
    Nun, vielleicht als Folge der Moonrider-Sichtung, regte sich die Neigung unter ihnen, näher zusammenzurücken. Sie spielten gemeinsam ein Spiel, sprachen darüber, was sie zu tun

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