Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Hutch 05 - Odyssee

Hutch 05 - Odyssee

Titel: Hutch 05 - Odyssee Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack McDevitt
Vom Netzwerk:
gedächten, wenn sie wieder zu Hause wären, beschlossen, ein Musical aufzuführen.
    Sie überließen Amy die Wahl des Stücks, und sie entschied sich für Manhattan, die Geschichte des berühmten alkoholabhängigen Liedermachers Jose Veblen und seiner wechselweise inspirierenden und vernichtenden Beziehung zu der Sängerin Jeri Costikan. Sie verteilten die Rollen. Eric spielte Veblen und Valya Jeri, Amy übernahm Jeris beste Freundin (und ihr besseres Ich), während MacAllister Veblens schwer leidgeprüften Agenten mimte.
    Während der kurzen Pause am Ende des ersten Akts, in dem, begleitet vom größten Teil des Ensembles, die von Amy und Valya dargestellten Figuren auftraten und sich singend und tanzend durch »Y’ Gotta Let Go« arbeiteten, meldete der Monitor eine zweite Sichtung bei Ophiuchi.
    Valya schaltete das Musical ab, und Bill zeigte ihnen eine Aufnahme. »Objekt bewegt sich quer zum Aufnahmebereich des Monitors«, meldete Bill. » Abstand achthundert Kilometer.«
    »In diesem System gibt es nichts Besonderes«, stellte Eric fest. »Was soll das also? Fliegen die einfach nur so durch die Gegend?«
    MacAllister lachte. »Man sollte meinen, wenn das intelligente außerirdische Wesen sind, dann sollten sie Wichtigeres zu tun haben, als den ganzen Tag da draußen rumzuhängen!«
    »Anscheinend haben sie das nicht«, meinte Valya. Dann fiel ihr Blick auf Amy. »Was ist so witzig?«
    »Vielleicht sind es Kinder?«
    »Es bremst«, meldete Bill nun.
    MacAllister beugte sich vor und stützte das Kinn auf die Hände. »Vielleicht ist er zurückgekommen, um sich den Monitor noch einmal anzusehen.«
    »Das glaube ich nicht«, widersprach Valya. »Die Flugrichtung passt nicht.«
    Amy nahm außer dem Bildschirm überhaupt nichts mehr wahr und schob sich vor MacAllister, sodass dieser nichts mehr sehen konnte. »Da draußen ist noch was«, sagte sie. »Sehen Sie? Gleich daneben!«
    Da war tatsächlich noch ein zweites Objekt, das sich bewegte. Aber es ähnelte einem Stern.
    »Das ist merkwürdig«, sagte Bill. »Sollte das ein weiterer Moonrider sein, so hat der Monitor ihn nicht als solchen gemeldet.«
    »Es ist etwas anderes«, bemerkte Valya.
    Das Teleskop des Monitors nahm das Objekt mit einiger Verspätung doch noch ins Visier.
    »Ein Asteroid«, stellte Amy fest.
    Eric nickte. »Zweifellos.«
    Bill tauchte im Durchgang zur Brücke auf. Mit seinem grauen Bart, dem zerknitterten Jackett und dem verwirrten Blick erinnerte er MacAllister an einen Physikprofessor. »Der Moonrider verliert an Geschwindigkeit.«
    Valya saß neben MacAllister und legte ihm eine Hand auf den Unterarm. »Es wird auf dem Ding landen.«
    Die Bord-KI des Monitors war offenbar zu dem gleichen Schluss gekommen und setzte die Vergrößerung herauf. Der Asteroid besaß keine wirklich beschreibbare Gestalt und rotierte langsam. »Nickel-Eisen«, verkündete Bill. Zuerst sah die Sphäre größer aus als der Felsbrocken, aber als sie näher kam, schrumpfte sie, bis sie im Vergleich geradezu winzig wirkte. »Der Asteroid hat einen Durchmesser von annähernd zwei Kilometern.«
    Der Moonrider ließ sich wie ein dunkles Insekt auf der Oberfläche nieder.
    In der Nähe eines der Pole war eine Reihe von Erhebungen zu sehen, und etwas hatte eine tiefe Furche zwischen diese beiden Erhebungen gezogen. »Was kann es bloß auf dem Ding wollen?«, fragte Amy.
    Valya schüttelte den Kopf. Abwarten und zuschauen.
    Das unbekannte Flugobjekt schob sich in die Furche. Und war nicht mehr wahrnehmbar. Dann leuchte die Umgebung rot auf und verblasste wieder. Und noch einmal. Wie ein Herzschlag. »Jetzt wäre es nützlich«, stellte MacAllister fest, »wenn der Monitor einen eigenen Antrieb hätte.«
    »Zu teuer«, erwiderte Valya.
    Sie warteten darauf, was passieren würde.
    Und warteten.
    Der Asteroid rotierte weiter langsam vor sich hin. Der Moonrider wurde heller und dunkler. Das Bild wurde kleiner, als sich der Asteroid mit seiner Fracht weiter vom Teleskop des Monitors entfernte.
    MacAllisters Vorstellungsvermögen ging eigene Wege. Vielleicht war der Asteroid eine Art Landebasis. Womöglich war der Moonrider an eine Fahrgaströhre angeschlossen worden.
    »Was sollten sie an einem gottverlassenen Ort wie diesem mit einer Landebasis anfangen?«, fragte Eric.
    MacAllister hatte gar nicht bemerkt, dass er laut gedacht hatte.
    »Vielleicht benutzen sie das Ding zum Nachtanken«, sagte Amy. »Oder zum Nachladen.« Sie drehte sich zu Valya um. »Ist das

Weitere Kostenlose Bücher