Hutch 06 - Hexenkessel
ihnen«, erregte er sich. »Pete Wescott meint, es fiele ihm nicht leicht, weitere Unterstützungsmaßnahmen zu rechtfertigen, wenn er kein Kapital daraus schlagen könne. Was denken die sich bloß? Niemand hat je behauptet, dass es einfach werden würde!«
»Ich habe da eine Frage«, unterbrach Hutch sein Lamento.
»Schießen Sie los!« Er schraubte sich auf, als rechne er mit schlimmen Neuigkeiten. Außerdem hatte er schon ein bisschen zu viel Wein genossen. Rudy vertrug nicht gerade viel Alkohol. Hutch hatte ihm ein- oder zweimal geraten, bei derartigen Veranstaltungen auf alkoholische Getränke zu verzichten, doch er hatte nur abgewinkt. Albern. »Damit hatte ich noch nie ein Problem.«
Einer der Ranger versuchte, ihn zu einem Gemeinschaftsbild abzuschleppen. »Ich bin gleich da, George«, sagte er, ehe er sich wieder Hutch zuwandte. »Also, was gibt es?«
»Kennen Sie Jon Silvestri?«
Während er nachdachte, wurde sein Gesicht zusehends länger. »Einer von Barbers Leuten.«
»Er war heute hier.«
»Wirklich? Warum?«
Sie deutete auf einen Stuhl. »Setzen wir uns eine Minute!«
Rudy erfüllte ihr den Wunsch. Er sah erschöpft aus. »Was will er von uns?«
»Oh, Rudy.« Sie setzte sich neben ihn. »Es könnte sein, dass wir etwas von ihm wollen.«
Er sah sich unter den wenigen Leuten um, die sich noch in dem Raum aufhielten. »Meinen Sie mit ›hier‹ hier in diesem Raum?«
»Nein.«
»Und was könnten wir von ihm wollen?«
»Er sagt, er hätte an Barbers FTL-Antrieb gearbeitet.«
»Am Locarno also.«
»Ja.«
»Aber der war ein Fehlschlag.«
»Silvestri behauptet, das stimme nicht.«
Rudy schloss die Augen, und ein gequältes Lächeln erschien auf seinen Lippen. »Herr im Himmel«, sagte er, »wenn es doch nur wahr wäre!«
»Vielleicht ist es wahr.«
»Das bezweifle ich. Also, was will er von uns?«
»Es sieht so aus, als würde er ein Schiff brauchen. Um einige Tests durchzuführen.« Sie berichtete ihm von ihrem Gespräch mit Silvestri.
Als sie fertig war, stierte er die Wand an und rührte sich nicht. Endlich kehrte sein Blick zu ihr zurück. »Was halten Sie davon? Weiß er, wovon er spricht?«
»Ich habe keine Ahnung, Rudy.«
»Der Locarno. Was wäre das für ein Fortschritt!« Seine Augen leuchteten auf. »Wenn er wirklich ein Testvehikel will, dann müssen wir die Preston nehmen.« Nach dem Verlust der Jenkins war das alles, was ihnen geblieben war. Er kratzte sich über der rechten Augenbraue. »Hatten Sie den Eindruck, er glaubt wirklich daran, dass der Antrieb funktionieren wird?«
»Er selbst hat von ›vermutlich‹ gesprochen.« Zwei Hotelbots kamen herein und fingen an, die Speisereste einzusammeln. Der Ranger, der auf der Schwelle gestanden und auf Rudy gewartet hatte, schlenderte davon.
»Tja«, sagte er, »dann finden wir es mal heraus.«
WISSENSCHAFTSREDAKTION
DIE ZEIT DER WISSENSCHAFT IST LAUT JULIANO VOBEI
»Die verbliebenen Themen entziehen sich der wissenschaftlichen Betrachtung«
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