Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Hutch 06 - Hexenkessel

Hutch 06 - Hexenkessel

Titel: Hutch 06 - Hexenkessel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack McDevitt
Vom Netzwerk:
Schiff verschwand.
    Silvestri ließ die Aufnahme noch einmal von vorn laufen. Langsamer.
    Sah zu, wie das Schiff verschwand.
    Da war etwas.
    Er ließ die Aufnahme ein weiteres Mal laufen, noch etwas langsamer, und er verringerte die Geschwindigkeit erneut, als der kritische Augenblick näher kam.
    Das Schiff verblasste, schwand aus dem dreidimensionalen Universum. Der Übertritt begann im Heckbereich der Happy Times, dort, wo der Locarno installiert worden war, und setzte sich von da an nach vorn fort.
    Aber da passierte noch mehr: Das Schiff krümmte sich, faltete sich zusammen, als wäre es aus Pappe, als hätte eine unsichtbare Hand es ergriffen und angefangen, es zu zerdrücken. Oder vielleicht auch in Stücke zu reißen. Metall verformte sich auf höchst sonderbare Weise, und als es schließlich verschwand, sah das Gebilde nicht mehr aus wie ein Schiff. Eher hätte es ein Tonmodell sein können, das zugleich explodiert und zerfallen war.
    Silvestri warf im Sitzen den Kopf zurück. »Die Happy Times hat den Übertritt nicht überstanden!«
    »Nein«, sagte Rudy. »Ich schätze, das hat sie nicht.«
    BIBLIOTHEKSEINTRAG
    Das Versagen des Locarno-Antriebs ist für uns alle ein herber Rückschlag. Alle möglichen Schwätzer erzählen uns, wir sollten uns glücklich schätzen, der Antrieb hätte nur ein weiteres interstellares Zeitalter einläuten können, das Gelder erfordert hätte, die anderswo gebraucht würden. Und es mag durchaus stimmen, dass es Orte gibt, die zu gefährlich sind, sie aufzusuchen. New York Online hat Murray Leinsters Klassiker Erstkontakt zitiert, eine Geschichte, in der Menschen bei einem Raumflug auf ein außerirdisches Schiff treffen, und beide Gruppen fürchten, sie könnten den Treffpunkt nicht gefahrlos verlassen, nicht, ohne das Risiko einzugehen, dass die andere Gruppe sie verfolgen und so die Position ihrer Heimatwelt Gott weiß wem preisgeben könnte.
    Das ist die Art von Argument, die derzeit von jenen vorgetragen wird, die der Ansicht sind, wir sollten nicht tiefer in den Weltraum vordringen. Es stünde zu viel auf dem Spiel, das Risiko sei viel zu groß. Welche Chance hätten wir schon gegen die Technologie in Händen einer eine Million Jahre alten Zivilisation? Und diese Ängste sind durch die Entdeckung und den darauf folgenden Verlust eines fremden Schiffes, von dem es heißt, es sei mehr als eine Milliarde Jahre alt gewesen, noch vertieft worden.
    Aber man muss sich fragen, ob wir nicht immer noch mitten im Wald hocken würden, wären wir eine Spezies, die stets in erster Linie auf Sicherheit bedacht wäre.
    Irgendwann werden wir hinausziehen in die Galaxie. Wir oder unsere Kinder. Wenn wir einen Antrieb perfektionieren können, der uns Forschungsreisen mit sehr viel größerem Radius ermöglicht, dann sollten wir das tun. Und ich gehe noch einen Schritt weiter. Einer der Einwände, die am häufigsten gegen die Entwicklung eines fortgeschrittenen Transportsystems vorgebracht werden, ist die Furcht, dass jemand in das Zentrum der Galaxie fliegen könnte, aufrühren, welche Macht immer sich in der Mordecai-Zone verbirgt, und uns der Vergeltung durch diese Kreaturen ausliefern könnte. Das ist eine verdrehte Logik. Sollte tatsächlich immer noch jemand dort sein und immer noch Omegas produzieren, die quer durch die Galaxie treiben und alle möglichen Objekte vernichten, dann ist es vielleicht an der Zeit, dass wir ihm ein paar Dinge erklären.
    Eine neue Antriebstechnik könnte uns in eine Position bringen, in der wir in der Lage wären, die Produktion der Omegas zu beenden. Natürlich können davon nur unsere Nachfahren profitieren, Nachfahren, deren Geburt noch in weiter Ferne liegt. Derzeit dürften, so hat es zumindest den Anschein, bereits genug Omegas unterwegs sein, um weit mehr als eine Million Jahre lang ihr Zerstörungswerk zu tun.
    Aber wenn wir der Sache ein Ende bereiten können, dann sollten wir das tun. Das schulden wir uns selbst so sehr wie jeder anderen denkfähigen Kreatur in der Flugbahn dieser verdammten Dinger.
    Mark Ingals, The Washington Post, 5. Juni 2255

 
Kapitel 9
     
     
    Hutch hatte dafür gesorgt, dass Rudy und sie bei dem Shuttleflug zum Reagan nebeneinander saßen. Wie immer sich die Dinge auch entwickelt hätten, sie hatte in seiner Nähe sein wollen. Entweder, um den Augenblick zu feiern. Oder um den Schaden zu begrenzen. Jon war auch ziemlich erschüttert, aber er war jung und schien stark genug zu sein, allein wieder auf die Beine zu kommen.

Weitere Kostenlose Bücher