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Hyänen

Hyänen

Titel: Hyänen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Epperson
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kannst du trauen. Schick den lieber weg. Lass den hier dem andern da die Kehle durchschneiden, um zu sehen, ob man ihm trauen kann.
    Die Ärzte hatten ihm erklärt, die Wissenschaftler hielten das Gehirn für sehr anpassungsfähig, ein Teil könne die Funktionen eines anderen übernehmen, er solle also ruhig weiterhin mit ihr reden, so, als ob sie noch die alte Millie Cicala wäre.
    «Ter Horst, dieser Schwanzlutscher. Er ruft nicht zurück. Ich habe keine Ahnung, was da los ist. Vielleicht ist was schiefgegangen. Vielleicht versucht er, mich zu verarschen.»
    Millie lächelte.
    «Der Kerl, den wir hingeschickt haben. Palmentola. Er ist tot. Habe ich dir das schon erzählt? Ich fange an, Sachen zu vergessen. Ich glaube, er hat’s getan. Ter Horst. Leichter, ihn umzubringen, als auf das fette Arschloch aufzupassen. Korrupte Bullen sind das Schlimmste, was es gibt. Versteh mich nicht falsch, wir sind auf sie angewiesen; was würde ich ohne sie machen? Trotzdem sind sie Abschaum. Sie erweisen niemandem Respekt, denken nur an ihren eigenen, verkommenen Arsch. Wir lassen ihn verschwinden, sobald wir Luke wiederhaben. Er will Diamanten? Ich stopfe sie ihm in seinen dreckigen Rachen. Soll er doch an den Steinen ersticken.»
    Millie schenkte Smitty ein Lächeln, der zusammen mit Pat hereingeschlüpft war.
    «Du hattest recht mit der Fotze. Jeden hat sie verarscht, nur dich nicht.»
    Millie hatte Gina genau aus den Gründen gehasst, aus denen alle anderen sie geliebt hatten: ihr Aussehen, ihr Lachen, ihre Großzügigkeit und ihre besondere Ausstrahlung. Er küsste sie auf die Stirn und ging zusammen mit Smitty durch das große Treppenhaus hinunter. Den Marmor hatte er aus Italien importiert. Er rief Bobby Lamonica an und sagte, er solle alles vorbereiten, am nächsten Tag würden sie beide nach Lewisburg fahren. Dann ging er durch die riesige Küche zum Dienstmädchenzimmer und klopfte an die Tür.
    Sie war sechsundzwanzig. Kam aus Venezuela. In ihrem herzförmigen Gesicht funkelten zwei große dunkle Augen. Wie die Augen einer Bestie, die im Dschungel auf einem Baum lebt und nur nachts umherstreift, durch die dunklen Zweige den Mond anstarrt und ihrer Beute auflauert.
    «Was Sie wollen, Mr. Pat?»
    «Du weißt, was ich will.»
    Sie lächelte und ließ ihn herein. Hinter ihm schloss sie sanft die Tür. Einen Moment lang schaute Smitty die Tür an, dann legte er sich direkt davor auf den Marmorboden. Er war eine Englische Bulldogge mit schlechter Verdauung und geflecktem Fell. Ein Geschenk für Pat von Joey und Gina. Er schlief sofort ein und schnarchte so laut wie ein Mensch.
     
    Sie googelte
Mord in Brady Oklahoma
. Eine Reihe von Zeitungsartikeln wurde angezeigt, über den Mord an Rusty Carter in ihrem Wohnzimmer und drei weitere Morde außerhalb der Stadt: Ricky Vickers, ein dreiundvierzigjähriger Farmer, sein siebzehnjähriger Sohn Eric und ein nicht identifizierter Mann, dessen Leiche verbrannt worden war. Sheriff Jon Marr sagte, er könne sich nicht erinnern, dass in Creek County jemals zuvor an einem einzigen Tag so viele Menschen getötet wurden. Er habe keinen Hinweis darauf, dass der Mord in der Stadt mit denen auf Vickers’ Farm in Verbindung stünde. Den nicht identifizierten Mann beschrieb er als «äußerst korpulent», und ihr war klar, dass es sich um den Mann handelte, der in ihre Wohnung eingedrungen war, um sie zu töten. Sie fragte sich, warum er wohl auf einer Kuhweide in Brand gesteckt wurde. Sie las, dass sie und Luke auf geheimnisvolle Weise verschwunden waren, zusammen mit ihrem Wagen, und dass im ganzen Staat nach ihnen gesucht wurde. «Wir wissen nicht, ob sie entführt wurden oder ob sie die Opfer oder die Zeugen eines Verbrechens geworden sind», hatte Bradys Polizeichef William ‹Big Bill› Holder der Presse gesagt. «Wir sind lediglich sehr besorgt um ihre Sicherheit.» Außerdem hatte Holder gesagt, Mrs. Peterson und ihr Sohn hätten noch nicht lange in Brady gewohnt, deshalb wisse man kaum etwas über sie. «Sie war Kellnerin drüben bei Buster’s. Die Kunden und ihre Kolleginnen mochten sie. Allerdings lebte sie sehr zurückgezogen.» Auf die Frage, ob sie des Mordes an dem Gebrauchtwagenhändler verdächtigt würde, hatte der Polizeichef erwidert: «Sagen wir, wir interessieren uns ganz einfach für sie. Die Ermittlungen folgen jeder Spur.»
    Sie merkte, dass Luke hinter ihr stand und ihr über die Schulter schaute.
    «Äußerst korpulent, Mom. Ich wette, das ist der Kerl!»
    «Kann

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