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Hybrid

Titel: Hybrid Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Wilhelm
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aufgebracht hatte.
    Tom öffnete eine der Stahltüren. Warme, stinkende Luft schlug ihnen aus der Dunkelheit entgegen. Scharrende und grunzende Geräusche waren zu hören. Tom tastete an der Innenseite der Wand nach einem Lichtschalter. Unter der Decke erwachten flackernd mehrere Leuchtstoffröhren zum Leben und erhellten einen langen Raum von antiseptischer Sauberkeit. Nicht nur die Beleuchtung und der glänzend saubere Boden bildeten einen größtmöglichen Gegensatz zu dem Gewölbe, aus dem sie gerade gekommen waren. Auch war dieser Raum erheblich moderner ausgerüstet. Eine Konsole mit Bildschirm und Schaltern stand direkt neben der Tür, unter der Decke verliefen unzählige chromglänzende Rohre und bildeten ein kompliziertes Geflecht. Im Innenraum befanden sich Pferche aus Stahl, die von den jeweils aus der Decke herabreichenden Rohren mit irgendetwas versorgt wurden. Die Pferche waren regelmäßig angeordnet. Tom zählte vier Reihen mit jeweils sechs oder sieben solchen Gebilden. Als sie näher herantraten, erkannten sie, dass es sich bei den Stahlkonstruktionen um niedrige Käfige handelte, die mit Glaswänden hermetisch versiegelt waren. Und in den Käfigen befanden sich Schweine.
    »Was zum Teufel …«, stieß Tom aus.
    »Die werden hier gezüchtet!«, stellte Juli fest. »Es sind Versuchstiere.« Sie deutete auf eine kleine Tafel, die von außen am ersten Hightech-Käfig befestigt war. Jeder der anderen Pferche trug ebenfalls eine solche Tafel. » Heart / Series 35-2 / 06-02-11 «, las Juli vor.
    »Natürlich. Für Transplantationen! Aus den Schweinen gewinnen sie die Organe, mit denen sie ihre Versuche durchführen können.«
    »Und die Schweine selbst stellen bestimmte Zuchtreihen dar, deswegen werden sie hier so sorgfältig voneinander getrennt gehalten.«
    »Das ist pervers«, meinte Tom.
    »Viel erschreckender finde ich den Gedanken, was sie wohl mit den Menschen angestellt haben oder anstellen wollen!«
    Tom war so gefangen von den Erlebnissen der letzten Stunden, dass er alle weiterführenden Gedanken bisher verdrängt hatte. Was sie überhaupt auf diese Spur geführt hatte, welcher Ahnung sie nachgingen und was das möglicherweise für die entstellten Menschen bedeutete, denen sie begegnet waren. Xenotransplantation. Der Versuch, tierisches Gewebe und tierische Organe in Menschen zu verpflanzen. Der Mensch erhob sich zum Schöpfer und erschuf Hybridwesen, die die Natur nicht vorgesehen hatte.
    »Lass uns gehen«, sagte er grimmig. »Wir haben etwas zu erledigen.«
    Sie verließen den Raum und folgten dem Gang.
    Bei jeder Tür, die sie passierten, zögerte Tom, ob er sie öffnen sollte, aber sie hatten nicht viel Zeit und weitere Tierkäfige würden keine neuen Erkenntnisse bringen.
    Eine weitere Tür erregte allerdings Toms besonderes Interesse. An ihr war ein gelbes Schild angebracht, das vor Starkstrom warnte.
    »Bestimmt die Stromversorgung der Anlage«, mutmaßte er. »Das will ich sehen!« Er drückte die Klinge herunter, aber der Raum war abgeschlossen. Ärgerlich wandte er sich ab.
    Sie kamen an eine Kreuzung, als sie Schritte hörten. Sie kamen von vorn, wo eine nach oben führende Metalltreppe zu sehen war.
    »Schnell«, zischte Tom und eilte in einen der Seitengänge. Auch hier fanden sich Türen, allerdings unbeschriftet, kleiner und aus Holz. Tom riss eine davon auf und schaltete das Licht an. Juli eilte ihm hinterher in den Raum und zog die Tür hinter sich zu. Den Schritten nach mindestens zwei Personen, schätzte Tom, die zügig auf dem Hauptgang vorbeistapften und sich rasch entfernten.
    Tom und Juli sahen sich um. Sie standen in einem kleinen Lagerraum. An den Wänden befanden sich einfache Metallregale, in denen allerlei Hausrat aufbewahrt wurde, Schachteln mit Kerzen, Tücher und Papierrollen. Auf dem Boden waren Eimer und mehrere große weiße Plastikkanister mit Reinigungs- und Desinfektionsmitteln deponiert.
    »Wir müssen herausbekommen, was genau hier abläuft. Unterlagen, Akten oder vielleicht einen Computer finden. Außerdem müssen wir herausfinden, ob deine Schwester hier ist. Was sie mit der Sache hier zu tun hat.«
    »Was soll sie mit denen zu tun haben? Wenn sie hier ist, dann ganz bestimmt nicht freiwillig!«
    »Nein, natürlich nicht. Aber vielleicht ist sie ja auch gar nicht hier oder nicht mehr , und wir müssen herausfinden, ob wir ihre Spur von hier aus weiterverfolgen können.«
    »Ich spüre, dass sie hier ist«, sagte Juli. »Ich kann es nicht erklären,

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