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Hype: Thriller (German Edition)

Hype: Thriller (German Edition)

Titel: Hype: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anders de la Motte
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erster Linie für das Überirdische, was dazu führt, dass sie manchmal Schwierigkeiten hat, die Wirklichkeit so wahrzunehmen, wie sie tatsächlich ist. Leider scheint Annas tragischer Tod ihren Sinn für die Realität nicht gerade gestärkt zu haben …«
    Er setzte eine sorgenvolle Miene auf.
    »Wie in allen gescheiterten Beziehungen liegt die Verantwortung bei beiden Partnern. Aber was ArgusEye betrifft, handle ich strikt nach den Regeln, das kann ich dir versichern. Nun gut, genug davon …«
    Er blickte kurz zu Elroy hinüber und sah sich dann zu dem Mann um, der einige Sitze vor ihnen saß.
    »Ich dachte mir, wir könnten unsere Diskussion in etwas privaterer Form fortsetzen, Henrik. Wir wollen noch immer wissen, wer dich zu uns geschickt hat und welche Anweisungen du erhalten hast. Außerdem haben wir auch anderes zu bereden …« Er bedeutete HP mit der Hand, dass er schweigen sollte.
    »Nein, nein, du brauchst jetzt nicht antworten. Wir besprechen das alles, sobald wir uns ungestört unterhalten können. Sophie wartet mit dem Wagen in Ropsten, ich rate dir also, dir bis dahin gut zu überlegen, welche Richtung unser anstehendes Gespräch nehmen soll.«
    »Einfach oder schwer, kleiner Henrik, du entscheidest«, flüsterte Elroy ihm ins Ohr. »Mir ist es egal!«
    Der Zug hielt ein letztes Mal vor der Brücke, aber bevor HP überhaupt auf die Idee kommen konnte, sich davonzumachen, hatte Elroy ihm erneut die Hand auf die Schulter gelegt. Der junge Mann mit den Kopfhörern stand auf und ging an ihnen vorbei. HP versuchte, seinen Blick aufzufangen, aber der Typ sah nicht einmal in seine Richtung. Dann setzte sich der Zug knirschend wieder in Bewegung und erklomm die lange Kurve auf die Lidingöbrücke hinauf.
    Philip holte sein Handy aus der Gürteltasche und hielt es ans Ohr.
    »Hallo?«
    HP hatte nicht einmal gehört, dass es geklingelt hatte.
    »Ja, hi. Jawohl, alles unter Kontrolle … Wie gehen weiter nach Plan vor.«
    HP schielte aus dem Fenster. Sie waren oben auf der Brücke, dunkles Wasser umgab sie tief unten von beiden Seiten.
    »Gut«, setzte Philip sein Gespräch fort. »Bleib dran. Um Mitternacht beginnt Phase drei …«
    Er könnte es vielleicht schaffen. Wenn er sich abstoßen würde, den Fuß auf Philip setzte und über ihn drüber sprang …
    Nein, selbst wenn es ihm entgegen aller Wahrscheinlichkeit gelänge, seinen steifen Körper an Philip und Elroy vorbeizuzwängen, er hatte nicht die geringste Lust auf einen Zwanzig-Meter-Hechtsprung hinab ins eiskalte Wasser. Bis zum Ufer war es weit, viel zu weit, und nie im Leben würde er es schwimmend erreichen, schon gar nicht in dem Zustand, in dem er sich befand.
    Philip schien das Gespräch beendet zu haben. Er saß ein paar Sekunden mit dem Telefon in der Hand da, bevor er es an den Mund hob und auf einen Knopf an der einen Seite des Geräts drückte.
    »Sophie?« Er ließ den Knopf los.
    »Ich höre!«, drang ihre Stimme aus dem kleinen Lautsprecher.
    »Wir sind auf der Brücke, kommen in wenigen Minuten an. Du kannst jetzt vorfahren.«
    »Verstanden!«
    Das Festland näherte sich, und HP spürte, wie der Zug langsamer wurde.
    »So, Henrik, jetzt sind wir an der Endstation angelangt …«
    *
    Ihre Gedanken überschlugen sich noch immer, als sie langsam zu dem geparkten Mietwagen zurückspazierte.
    Peter Gladh war nicht MayBey, es sei denn, er und sein Lebensgefährte waren extrem gute Schauspieler. Aber das bezweifelte sie. Beide hatten aufrichtig gewirkt, und die ganze Geschichte mit Tobias schien sie ernsthaft mitgenommen zu haben.
    Apropos Tobias … Er hatte sie offenbar reingelegt.
    Wahrscheinlich hatte er keine Ahnung von MayBey und ihr nur Gladhs Namen hingeworfen, um sie in der Tennishalle loszuwerden, bevor der kleine Jonathan etwas mitbekam.
    Dennoch wurde sie das Gefühl nicht los, dass Tobias auf die eine oder andere Weise etwas mit den Blogs zu tun hatte. Nicht nur, weil MayBey wusste, dass sie Henriks Wohnung benutzten, oder weil mehrere der geschilderten Ereignisse mit dem übereinstimmten, was Tobias erzählt hatte. Ihr Verdacht war auch darin begründet, dass alles ungefähr zu dem Zeitpunkt eskaliert war, als sie mit ihm Schluss gemacht hatte. Aber Tobias war nicht MayBey, das war schon lange klar. Er war einfach nicht so wortgewandt, zumindest nicht bei komplexeren Geschichten. Außerdem fehlte ihm das IT-Wissen, das es brauchte, um MayBey anonym zu halten.
    Dennoch, da war etwas mit dem Ton der Beiträge … Er wirkte so

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