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Hype: Thriller (German Edition)

Hype: Thriller (German Edition)

Titel: Hype: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anders de la Motte
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umrundete Philip dann rechts.
    Er visierte die Rolltreppe an, die zum U-Bahn-Steig hochführte, nahm wie immer zwei Stufen auf einmal, spürte aber sofort, wie sein Körper protestierte. Als er oben angelangt war, warf er einen raschen Blick über die Schulter, nur um festzustellen, dass Philip und Elroy ihm bereits dicht auf den Fersen waren.
    Scheiße!
    Er stürzte auf den Bahnsteig und wählte die rechte Gleisseite, wo kaum Leute standen. Er fühlte sich total steif und musste sich bis aufs Äußerste anstrengen, um nicht über seine eigenen Füße zu stolpern.
    Eine Handvoll Reisender wartete auf der linken Seite des Bahnsteigs, aber von denen würde ihm natürlich keiner helfen. Also rannte er auf das andere Ende des Bahnsteigs zu, wo der lange Tunnel nach Hjorthagen hochführte.
    Nach einem weiteren raschen Blick über die Schulter schaltete sein Puls in die Panikstufe hoch. Die Verfolger holten auf, sie waren bereits so nah, dass er ihre verbissenen Gesichtsausdrücke sehen konnte. Ihr Atem dampfte in der Kälte.
    Verflixt und zugenäht!
    Normalerweise rannte er den meisten auf und davon, aber einerseits war er verletzt, andererseits schienen diese Typen Laufwunder zu sein.
    Den Tunnel konnte er vergessen, sie hätten ihn eingeholt, bevor er überhaupt die Öffnung erreicht hätte, und selbst wenn er es wie durch ein Wunder bis dorthin schaffen würde, waren zweihundert Meter bergauf das Letzte, was er jetzt brauchte.
    Eine Sekunde lang überlegte er, ob er das letzte Gleis überqueren und dann über das Geländer auf den Värtavägen hinabspringen sollte, aber das Viadukt, auf dem die Plattform lag, war sicher fünfzehn Meter hoch, und einen solchen Sturz würde er garantiert nicht überleben.
    Er brauchte einen neuen Plan, und zwar schnell!
    Wieder warf er einen Blick zurück, die Verfolger waren jetzt noch näher gekommen.
    Seine Muskeln schmerzten, die Lunge und der Hals brannten, und er spürte deutlich, wie seine Bewegungen immer schwerfälliger wurden. Sie würden ihn einfangen, das war ihm jetzt klar. Da sah er, wie das Schild, das die Ankunft von Zügen signalisierte, am linken Gleis aufleuchtete, und er spürte den vertrauten Windzug.
    Eine Chance. Eine winzige, verdammt gefährliche Chance. Aber ihm blieb keine Wahl!
    Er bog scharf nach links ab, sprang über das Gleis und lief im Zickzack zwischen ein paar verschlafenen Reisenden hindurch.
    Hinter sich hörte er zornige Rufe, als seine Verfolger die am Bahnsteig Wartenden umrannten. Er schwenkte nach rechts und folgte dem nächsten Gleis. Dann sah er die Lichter des Zuges aus dem Tunnel genau auf ihn zukommen. Die Verfolger hatten ihn beinahe. Ihre Hände griffen nach seiner Jacke, und er sammelte seine letzten Kräfte für einen gewaltigen Sprung.
    Die Bremsen des Zuges kreischten, er sah ihn unaufhaltsam näher kommen und spürte wieder Hände an seinem Rücken.
    Seine Lungen waren kurz davor zu platzen, seine Beine wollten aufgeben, aber er zwang sie mit letzter Kraft über die Bahnsteigkante. Eine Millisekunde der Schwerelosigkeit, während er vor dem Zug in der Luft schwebte.
    Da hörte er jemanden schreien. Ein gellender, lang gezogener Schrei, der im Kreischen der Bremsen unterging.
    Dann Erde, Teer, Metall und schließlich: Dunkelheit …

FÜNFUNDDREISSIG
    The rabbit hole
    Forum der Säulen der Gesellschaft
    Beitrag gepostet am: 23. Dezember, 22:49
    Von: MayBey
    Vielleicht hast du recht, Regina …
    Vielleicht bin ich nur ein Gespenst?
    Aber wagt ihr es, mich zu ignorieren?
    Wagst du es?
    Zu diesem Beitrag gibt es 96 Kommentare.
    *
    Die Lücke unter dem Bahnsteig war nicht besonders groß. Knapp siebzig Zentimeter tief und ungefähr halb so hoch. Gerade ausreichend, damit eine normal große Person darin Schutz suchen konnte.
    Die Räder des Zuges rollten immer noch nur wenige Zentimeter entfernt an ihm vorbei, und das Quietschen der Bremsen machte das Denken fast unmöglich.
    Er führte eine kurze Funktionskontrolle durch. Der Körper schmerzte nach dem Spurt, der Landung und HPs Abtauchen in die Schutznische, und sein Herz hämmerte wie die Bässe einer Death-Metal-Band. Zu seiner Erleichterung stellte er aber fest, dass all seine Gliedmaßen zwar ordentlich mitgenommen, aber intakt waren. Keine Verluste und Blutfontänen. Er zog seine Arme unter den Körper und versuchte vorwärtszurobben.
    Es ging nur mühsam voran.
    Vesa hatte ihm die Schutzlücke vor langer Zeit einmal gezeigt. Der Typ hatte eindeutig einen Zugfetisch gehabt, aber so

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