Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Hype: Thriller (German Edition)

Hype: Thriller (German Edition)

Titel: Hype: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anders de la Motte
Vom Netzwerk:
Versuch unternommen, und es war schiefgegangen? War sie deshalb außer Landes geflohen?
    Aber es stand viel zu viel auf dem Spiel, als dass Philip und seine Mannen sie hätten entkommen lassen können. Solange Anna noch irgendwo da draußen gewesen war, war sie fortwährend ein Risiko.
    Und Risiken mussten eliminiert werden, so gut es ging.
    Daher der Auftritt von Vincent, the Ladykiller.
    Mensch, was für eine Geschichte!
    Es fehlte nur noch ein einziges Puzzleteil …
    Henrik HP Pettersson.
    Wo passte er selbst in dieses Bild?
    *
    Ihre Wut war urplötzlich zurückgekommen. Über mehrere Wochen hatte sie sich ausgemalt, wie MayBey vor seinem Computerbildschirm wohl aussehen mochte. Hatte ihn sich fast wie eine Art Ungeheuer in schwarzem Umhang und mit entstelltem Gesicht vorgestellt.
    Stattdessen war er nur ein überbräunter Trainingsfanatiker mit sorgsam gestutztem Bärtchen, der auf einem türkischen Diwan in einem Zimmer saß, das aussah wie aus Tausendundeiner Nacht.
    Mit seiner gespielten Überraschung kam er bei ihr allerdings nicht weit …
    »Sei bloß nicht so unverschämt, Peter! Du sammelst eine Menge Blödsinn, den Onkel Sixten und dein armer kleiner verschmähter Chef dir gesteckt haben. Dann nimmst du mich als Zielscheibe und verbreitest mehrere Wochen lang allerhand Unfug über mich, und das alles nur, um ein wenig Aufmerksamkeit auf deine banale kleine Klatschseite zu lenken. Und jetzt willst du also, dass wir so tun, als wäre nichts passiert, damit im Präsidium keiner was erfährt? Offenbar bist du im echten Leben nicht so mutig wie vor einer Tastatur, nicht wahr, MayBey?«
    Gladh stierte sie mehrere Sekunden lang stumm an. Dann holte er tief Luft und öffnete den Mund.
    Im selben Augenblick kam Pierre zurück ins Zimmer. Er schwenkte ein kleines weißes Köfferchen mit einem roten Kreuz vor sich.
    »Hier ist er. Sorry, Rebecca, aber mein Lebensgefährte hatte ihn in den Badezimmerschrank gestellt, anstatt auf den richtigen Platz in der Küche.«
    Er setzte sich neben Rebecca aufs Sofa und holte mit routinierten Bewegungen verschiedene Verbandssachen hervor.
    »Entschuldigt, ich habe euch unterbrochen. Worüber habt ihr denn gesprochen?«
    Gladh beugte sich langsam zu ihr vor.
    »Ja, das frage ich mich auch … Was zum Henker redest du da eigentlich, Normén?«

VIERUNDDREISSIG
    Cut, clip and remove
    Einen kurzen Moment lang bildete er sich ein, dass jemand ihn beobachtete. Nervös sah er sich im Waggon um, aber außer dem Mann mit den Kopfhörern weiter vorn war niemand im Zug.
    Er schloss die Augen, atmete tief durch die Nase ein und ließ die Luft dann sachte wieder durch den Mund hinaus. Der Gedankenwirbel in seinem Schädel nahm langsam ab.
    Anna, Vincent, Philip, Monika, Rilke und alle anderen. Und dann schließlich er selbst. Was für eine verdammte Geschichte …
    Der Zug hielt vor den Gebäudekomplexen der AGA, aber niemand schien zuzusteigen.
    Seine Tarnung hatte bis zum Abend nach der Beerdigung standgehalten, also musste all das, was er bis dahin herausgefunden hatte, richtig sein. Dann war ein äußerer Umstand hinzugekommen, der den Spielrahmen verändert hatte. Stoffe, es konnte logischerweise kein anderer sein.
    Dass Rilke ihn verpfiffen hätte, dass ihm selbst ein Fehler unterlaufen sein könnte, klang, jetzt wo er sich etwas beruhigt hatte, nicht mehr besonders wahrscheinlich.
    Nein, Stoffe war der einzige neue Faktor in der Gleichung, die einzige Abweichung vom vorherigen Szenario. Neben Rebecca, möglicherweise … Dieser Gedanke machte ihm mehr zu schaffen, als ihm lieb war.
    »Guten Abend, Henrik«, sagte plötzlich eine sanfte Stimme hinter seinem Rücken, und HP erstarrte zu Eis.
    Es war Philip Argus.
    *
    »Peter, ein Blog-Phantom? Das meinst du doch nicht ernst …«
    Pierre brach in ein glucksendes Lachen aus, das normalerweise bestimmt ziemlich ansteckend war. Aber sie war definitiv nicht in Lachlaune. Und auch Gladh schien nicht ganz so amüsiert zu sein wie sein Freund.
    »Wobei, es stimmt schon,«, erklärte er, »ich kann durchaus Mails verschicken und ein wenig auf den Nachrichtenseiten herumklicken.«
    »Aber …«, erwiderte sie. »Tobias meinte, dass …« Sie hielt inne und suchte nach den richtigen Worten.
    »Okay, jetzt wird mir einiges klar. Es war also Tobias Lundh, der dich auf mich angesetzt hat …«
    Gladh blickte zu Pierre, dem das Lachen im Hals stecken blieb.
    »Es ist folgendermaßen, Normén«, hob Gladh seufzend an. »Ich habe immer mit meiner

Weitere Kostenlose Bücher