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Hype: Thriller (German Edition)

Hype: Thriller (German Edition)

Titel: Hype: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anders de la Motte
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die Kolonne mit dem amerikanischen Außenminister ankam, getätigt hatte. Wäre HP nicht so schlau gewesen, den Spielleiter zu durchschauen, dann wäre er wahrscheinlich das einzige Opfer der Explosion gewesen, genau wie der Bombenmann in der Innenstadt.
    Denn im Grunde ging es bei diesen Aktionen nur darum, den Fokus zu verschieben, in dem man eine Tat kreierte, die spektakulär war und gleichzeitig genügend Fragen aufwarf, damit die Medien und die selbst ernannten Experten die Sache in jedem nur denkbaren Nachrichtenmedium diskutieren würden. Und unterdessen verschwand anderes vom Radar. Im Grunde genommen war das Ganze nur eine Variante dessen, womit sich die Gang von ArgusEye die ganze Zeit beschäftigte. Das Schwarze Brett mit seinen eigenen Zetteln zu füllen, damit nichts anderes mehr Platz darauf fand.
    In den nächsten Wochen würde sich alles um die Explosion und all die Fragezeichen drehen, die die Tat umgaben, und ArgusEye würde dafür sorgen, dass die Fokusverschiebung ausreichend lange anhalten würde.
    Die Frage war nur, was man verbergen wollte.
    Es musste jedenfalls etwas Großes sein.
    Also, was zum Teufel sollte er jetzt tun?
    Er könnte natürlich an die Presse gehen, aber welche Beweise hatte er schon? Er, ein verurteilter Straftäter, der kürzlich aus einem arabischen Land illegal wieder hier eingereist war, brachte diverse, unspezifische Anschuldigungen gegen einen etablierten schwedischen Geschäftsmann hervor. Obendrein in einer herrlichen Kombination aus Weltverschwörungsfantasien, die angebliche Aktivitäten von diversen Geheimdiensten und sogar Geheimbünden mit einschlossen. Verdammter Mist, er hätte sich genauso gut ein Pappschild malen können und sich zu den anderen Konspirationstheoretikern am Mynttorget gesellen können.
    Nein, eigentlich hatte er nur zwei Alternativen.
    Nummer 1: Ganz einfach seine sieben Sachen packen und wieder dem Sonnenuntergang entgegenziehen wie ein poor lonesome cowboy .
    Oder Nummer 2: Tja, das war vielleicht sogar noch einfacher: Er würde herausfinden, was sie planten, und dem Ganzen ein Ende setzen!
    Yippikayee, mothafuckers!
    *
    Die Pilotenbrille und ihr gruseliger Kumpel hielten quer über zwei Parkplätze vor ihrer Haustür und begleiteten sie den ganzen Weg bis hinauf zu ihrer Wohnung. Trugen sogar ihre Tüten und lehnten höflich ihr Angebot ab, sie als Dank für die Hilfe auf einen Kaffee einzuladen.
    »Hier«, sagte der Brillenmann, der sich während der Autofahrt als Nox vorgestellt hatte, während er in seinen Jackentaschen wühlte. »Dein Bruder wollte, dass wir dir das hier geben.«
    Er reichte ihr ein Handy und ein Ladegerät.
    »Mit Prepaidkarte. Lass es immer eingeschaltet, er ruft dich bald an.«
    Er machte eine merkwürdige Geste in Richtung seiner Nase.
    »Und sei ganz entspannt, Herzchen. Nox hält immer ein Auge auf dich.«
    *
    HP beobachtete, wie der verschlafene Praktikant auf seinem Motorroller auftauchte und direkt vor der Tür parkte. Er sah genauso aus wie der Typ, den er vor ein paar Wochen getroffen hatte, weil diese Kids immer alle gleich aussahen. Fettiges langes Haar, über und über mit Pickeln übersät, dazu ausgewaschene Jeans, ungebügeltes T-Shirt und rote Counterstrikeaugen – die Beschreibung traf auf den Großteil von Manges kleinen Lehrlingen zu.
    Er ließ ihn ein bisschen mit dem Schlüssel klirren, wartete dann noch einige Minuten ab, damit der Junge die Alarmanlage abschalten und wach werden konnte, und überquerte schließlich die Straße. Er öffnete die Tür, doch zu seiner Verwunderung hörte er nicht die übliche Willkommensmelodie. Vielleicht war Praktikantenpelle sie leid oder er teilte ganz einfach nicht Manges Faszination für Star Wars?
    Der Typ hing auch nicht mit einem Becher säuerlichem Kaffee und einer zerknitterten Metro über dem Tresen, wie es sein Lehrmeister zu tun pflegte. Stattdessen entdeckte HP ihn weiter hinten im Laden vor einem der großen Computer.
    Wahrscheinlich guckte er sich irgendwelche Pornos an und wedelte sich einen ab, während er sich die neusten Leistungen des Internetkollektivs zu Gemüte führte. »Naughty Annie stuffs her Fanny«, »Donkey-Hung IV« oder andere cineastische Meisterwerke, proudly presented by the world wide web …
    »Weiß dein Chef eigentlich, was du da machst?«, rief HP laut, woraufhin der junge Mann fast vom Stuhl fiel.
    »Waas?!« Der Junge sah ihn erschrocken an.
    »Beruhig dich, Kleiner, so gefährlich bin ich auch wieder nicht!« HP grinste

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