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Hype: Thriller (German Edition)

Hype: Thriller (German Edition)

Titel: Hype: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anders de la Motte
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Schrottkarre.
    Der Wagen stand einige Sekunden lang mitten auf der Fahrbahn, fuhr dann eine scharfe Rechtskehre und hielt direkt hinter dem Mercedes. Ein kleiner, schmächtiger Mann in Lederjacke, Cowboystiefeln und Pilotenbrille sprang vom Beifahrersitz.
    »Wass is hier los?«, fragte er und machte einige Respekt einflößende Schritte auf sie zu.
    Der Mann und die Frau an Rebeccas Seiten tauschten Blicke.
    »Warum?«, fragte der Mann, der Rebecca den Weg verstellte, und zog die Hand zurück, die er gerade nach ihr ausgestreckt hatte.
    »Renko, Kripo«, antwortete die Pilotenbrille und wedelte mit einem kleinen schwarzen Etui. »Hier iss absolutes Halteverbot, und das gilt auch für Mercedesse, verstanden?«
    »Wir sind gleich weg«, murmelte der Mann. »Wollten nur die Dame hier nach Hause fahren …«
    »Fahren Sie nur weiter, der Kollege und ich können Normén nach Hause bringen.«
    Die Pilotenbrille deutete mit dem Daumen über die Schulter auf das ramponierte Auto, dessen Fahrertür gerade geöffnet wurde. Ein Mann in grüner Armeejacke stemmte sich mühsam vom Sitz hoch und richtete sich dann zur vollen Länge auf. Rebecca sah, wie die Frau neben ihr unwillkürlich zurückwich, und sie selbst war kurz davor, dasselbe zu tun.
    Der Mann war gigantisch, sicher zwei Meter zehn groß und mindestens einen Meter breit.
    Sein langes Haar hing auf beiden Seiten herab und verbarg zusammen mit einer Pelzmütze den Großteil seines Gesichts. Wobei das vielleicht auch besser war.
    »Jetzt seht zu, dass ihr wegkommt, sonst schreib ich einen Strafzettel auf …«, erklärte die Pilotenbrille monoton und machte eine Handbewegung, als würde sie eine Fliege verscheuchen. »Normén, du kannst hinten reinhüpfen, die Rettungspatrouille sorgt dann für den Transport.«
    Er schob die Pilotenbrille auf die Nasenspitze und zwinkerte ihr über den Rand hinweg zu.
    Rebecca ging ein paar Schritte auf das Auto zu. Die Frau versperrte ihr noch immer den Weg. Einige Sekunden lang starrten sie sich gegenseitig an. Dann trat die Rothaarige langsam zur Seite.
    Kurz darauf saß Rebecca im Kripowagen. Innen war er dreckig und roch merkwürdig, fast so, als wäre jemand darin gestorben. Der Fahrersitz war so weit zurückgeschoben, dass der riesige Mann am Steuer genauso gut neben ihr auf der Rückbank hätte sitzen können. Das Autoradio spielte einen alten Schlager, an den sie sich vage erinnerte.
    Der Mercedes machte einen wütenden U-Turn und verschwand anschließend in hohem Tempo in Richtung der Västerbro.
    »Okay!«, sagte sie schließlich und holte tief Luft. »Erstens: Wenn ihr zwei Clowns weiterhin Polizei spielen wollt – es heißt einen Strafzettel ausstellen und nicht aufschreiben. Und zweitens: Wo ist mein idiotischer Bruder, und was zum Teufel treibt er gerade?«

SIEBENUNDDREISSIG
    Blamegames
    Forum der Säulen der Gesellschaft
    Beitrag gepostet am: 28. Dezember, 18:06
    Von: MayBey
    Also, wie hättet ihr es gern?
    Wollt ihr, dass ich ihn allemache?
    Daumen hoch oder runter.
    Zeit für die Abstimmung.
    Zu diesem Beitrag gibt es 231 Kommentare.
    *
    Je länger er über die Sache nachdachte, desto mehr Sinn ergab alles. Die Übernahme der Firma und der Mord an Anna waren nur die Aufwärmphase gewesen. Das richtige Match hatte erst mit dem gescheiterten Bombenattentäter begonnen.
    Der Typ war mit diversen Sprengstoffen und anderem Teufelszeug behängt gewesen und war nur fünfzig Meter entfernt gewesen von einem der meistbevölkerten Orte Stockholms. Trotzdem hatte er die Sache gewissermaßen in den Sand gesetzt.
    Obwohl er die ganze Drottninggatan hinuntergerannt sein musste und sicherlich Tausende Glögg-berauschte Weihnachtseinkäufer umkurvt hatte, war die Bombe schließlich an einem Ort explodiert, wo im Prinzip niemand außer dem Attentäter selbst verletzt worden war.
    Natürlich konnte es sich dabei um ein Wunder handeln, oder der Ärmste hatte Panik geschoben. Entweder bereute er die Sache plötzlich, oder er war ganz einfach zu großzügig mit seinem selbst zusammengebrauten Internetsprengstoff umgegangen.
    Aber es gab noch eine weitere Möglichkeit.
    Jemand konnte die Bombe per Fernsteuerung in einem Moment gezündet haben, in dem sie die maximale Aufmerksamkeit erlangte und dennoch nur einen kleinen Schaden anrichtete. Ähnlich HPs eigenem Abenteuer letztes Jahr in Kista. Er hatte lange und gründlich darüber nachgedacht, warum das Spiel damals den Anruf, der die Sprengladung auslösen sollte, eine ganze Weile, bevor

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