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Hype: Thriller (German Edition)

Hype: Thriller (German Edition)

Titel: Hype: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anders de la Motte
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füllen.«
    »Aha, okay! Ich habe vor allem die Farben bewundert«, stammelte HP.
    »Setz dich, Magnus.« Philip deutete auf das Ledersofa. »Möchtest du etwas trinken? Wasser, Tee?«
    HP merkte, dass sein Mund noch immer staubtrocken war. »Ein Glas Wasser, bitte.«
    Er schielte zu Philip hinüber, aber der Gesichtsausdruck des Mannes gab keine Hinweise auf das, was zu erwarten war.
    Philip fischte sein Handy aus einem Gürtelfutteral, aber anstatt einen Anruf zu tätigen, drückte er nur auf einen seitlich angebrachten Knopf und sprach in das Telefon, als handle es sich um ein Mikrofon.
    »Sophie, sei so nett und bring mir und Magnus ein Mineralwasser.«
    Er ließ den Knopf los und wartete einen Augenblick. Zwei deutliche Klicklaute kamen aus dem Apparat.
    Philip steckte es in sein Futteral zurück und nahm auf einem Sessel gegenüber von HP Platz. Er schob die Zeitschriften auf dem Tisch zurecht, schlug die Beine übereinander und lehnte sich zurück. Dann lächelte er, und zum zweiten Mal am selben Abend konnte HP ein Schaudern nicht unterdrücken.
    »Ach übrigens, Magnus – das ist doch nicht dein richtiger Name, oder?«

ACHTZEHN
    Oh What A Tangled Web We Weave …
    Heilige Kuhscheiße – er war entlarvt!
    »Ööööh … wie?!«, stotterte er, wobei er versuchte, ein wenig Zeit zu gewinnen.
    Philip Argus lächelte erneut – ein unheimliches, reptilhaftes Grinsen, bei dem sich HPs Nackenhaare aufstellten.
    »Ja, ich meine, dass du eigentlich nicht Magnus Sandström heißt, oder?«
    »Ääh … nee«, brachte HP hervor, während er fieberhaft seine Optionen durchging.
    Seine Tarnung war aufgeflogen, und obendrein saß er im neunzehnten Stockwerk fest. Die Tür war geschlossen, und draußen wartete der Klub der Rothaarigen. Beide Geschwister sahen aus, als könnten sie ihm gewaltigen körperlichen Schaden zufügen – ganz zu schweigen von Philip Argus selbst. Der Mann wirkte wie eine Klapperschlange, die kurz davor war, eine selten blöde Wüstenratte zu beißen …
    »Dachtest du wirklich, dass wir dich nicht ordentlich durchchecken würden? Ich meine, jemand mit deinem Ruf und deiner Erfahrung …?«, Philip lachte.
    HP zuckte die Achseln und machte eine resignierte Grimasse, um sich einige weitere Sekunden Bedenkzeit zu erschleichen. Im Nachhinein betrachtet wirkte sein Undercover-Projekt noch bescheuerter, wenn das überhaupt möglich war. Was zum Henker hatte er sich eigentlich gedacht? Dass er einfach in einem billigen Anzug und mit einer noch billigeren Maskierung in die Firma zu marschieren brauchte, und schwupps würde man ihm den Zugang zu allen möglichen Geheimnissen anbieten?
    Er linste erneut zur Tür. Durch das Milchglas glaubte er, die bedrohlichen Silhouetten der Zwillinge ausmachen zu können. Als ob sie dort warteten, bereit, sich auf ihn zu stürzen, sobald ihr Chef den Knopf drückte …
    »Es war nicht schwer, dich zu entlarven«, fuhr Philip Argus fort. »Du hast ja, wie ich schon sagte, einen gewissen Ruf … Wir bei ArgusEye gehen sehr sorgfältig vor. Vertrauen ist gut, aber Kontrolle ist, wie du sicher schon gehört hast, immer besser.«
    Philip Argus lächelte erneut sein Klapperschlangenlächeln, und HP versuchte tapfer, es zu erwidern.
    Alles einsteigen – der Zug zur Hölle fährt von Gleis vier!
    »Faruk Al-Hassan!«
    »H-Hä?«
    »Faruk Al-Hassan, so heißt du doch inzwischen, stimmt’s?« Philip bedachte ihn mit einem ermutigenden Nicken.
    »St-stimmt …«, stammelte HP nach einer sekundenlangen verwirrten Denkpause. »Genau …«, fügte er dann hinzu, während sein Grinsen langsam breiter wurde. »Aber du kannst mich weiterhin Mange nennen, wenn du willst. Ich nehme das nicht so streng. Wenn man einen Job sucht, klingt Mange etwas besser, wenn du verstehst, was ich meine …«
    Philip Argus nickte. »Hier hätte es aber keine Rolle gespielt. Wir achten auf Kompetenz und nicht darauf, wie der Bewerber heißt, aber natürlich respektiere ich deinen Wunsch. Um ehrlich zu sein, war ich allein von deinem Lebenslauf schon sehr beeindruckt. Auf dem Papier warst du genau der Typ, den wir hier in der Firma brauchen, jemand, der weiß, was er tut, und der bereit ist, das zu geben, was es braucht, um im Takt mit dem Unternehmen zu wachsen. Deshalb habe ich die anderen gebeten, sich vom ersten Tag an besonders um dich zu kümmern …«
    HP versuchte es wirklich, aber er konnte sein Grinsen einfach nicht abstellen. Seine Verkleidung funktionierte weiterhin. Seine Tarnung war nicht

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