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Hype: Thriller (German Edition)

Hype: Thriller (German Edition)

Titel: Hype: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anders de la Motte
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sonst beschlossen haben, nicht zu sagen, wie sie wirklich gestorben war?
    Drittens: Monika schien diejenige zu sein, die Annas Aktien von ArgusEye erbte. Wenn Philip die Absicht gehabt hatte, Anna auszuschalten, um die Kontrolle über die Firma zu bekommen, hätte er das natürlich vor der Scheidung getan, als er noch der Haupterbe war.
    Dies alles bedeutete, dass HP sich nach einem neuen Täter umsehen musste. Oder aber einer Täterin …

EINUNDZWANZIG
    The PR of E
    Forum der Säulen der Gesellschaft
    Beitrag gepostet am: 8. Dezember, 21:56
    Von: MayBey
    Unschuldige Mitbürger gibt es nur bis zu dem Augenblick, in dem sie entlarvt werden. Schuld oder Unschuld sind also in erster Linie eine Frage des Timings.
    Zu diesem Beitrag gibt es 59 Kommentare.
    *
    »Micke.«
    »Hallo, ich bin’s!«
    »Hallo.«
    Er klang zurückhaltend, was vollkommen verständlich war.
    »Wie geht es dir?«
    »Gut …«
    Kurzes Schweigen in der Leitung, er hatte offenbar nicht vor, es ihr leicht zu machen.
    »Du, ich weiß, dass ich in letzter Zeit nicht sehr umgänglich war …«
    Schweigen.
    »… nicht gerade eine nette Gesellschaft.«
    Noch immer kein Ton von ihm. Hatte er aufgelegt?
    »Bist du noch da?«
    »Ja.«
    »Okay …«
    Sie hatte vorbereitet, was sie sagen wollte, sich sogar ein paar Stichwörter notiert, aber jetzt verlor sie den Faden. Sie holte tief Luft und sprang direkt zur letzten Zeile auf dem Zettel.
    »Ich brauche deine Hilfe bei einer Sache, es hat mit all dem zu tun, was in den letzten Wochen passiert ist. Meiner Arbeit, meinem Benehmen – mit allem. Ich weiß, dass das viel verlangt ist, aber ich würde dich nicht darum bitten, wenn es nicht wichtig wäre …«
    Abermals sekundenlanges Schweigen, während sie die Luft anhielt.
    *
    Schon wieder Abendschicht – aber diesmal ging es leider nicht um einen neuen Spezialauftrag. Stattdessen musste er wieder zur Internetausbildung erscheinen. Ein Abend in der Waschstube.
    Es hatte eine Woche gedauert, bis er begriffen hatte, dass sich das Argusauge nie schloss. Nachts, an den Wochenenden, an Weihnachten – immer war jede Abteilung besetzt, und es war stets mindestens ein Gruppenchef anwesend.
    »Aber man muss nicht wach sein«, meinte Beens grinsend und öffnete eine Tür, an der HP schon öfter vorbeigekommen war.
    »Coole Sache, oder?«
    Der Raum war weniger ein Raum als eine kleine Lounge mit einem Polstersofa vor einem großen Flachbildschirm mit Surround. Weiter hinten gab es eine Küchennische mit Espressomaschine, Mikrowelle und Kühlschrank, und am anderen Ende wieder eine geschlossene Tür.
    »Das Schlafzimmer«, erklärte Beens, noch immer grinsend. »Und keine Sorge, Liebling, es ist ein Etagenbett.«
    HP grinste zurück und gab mit einem Daumen zu verstehen, wie wahnsinnig beeindruckt er war. Beens mochte zwar Gruppenchef sein, aber cool war er definitiv nicht. Auch wenn sein Anzug vom selben Östermalm-Schneider gefertigt worden war wie der von HP, schien er ihm nicht richtig zu passen. Es wirkte fast so, als würde sein bleicher, fetter Leib ihn abstoßen.
    »Und was jetzt? Hängen wir die ganze Nacht hier drin ab, oder wie?«
    »Na ja, erst müssen wir ein bisschen arbeiten. Oder zumindest so tun, als ob …«
    Beens zwinkerte HP zu.
    »Normalerweise dürfen die Neuen nicht mehr wissen als nötig, aber du scheinst Stoffe als Philips Liebling abgelöst zu haben. Mir hat man jedenfalls gesagt, dass ich dir zeigen soll, wie alles funktioniert, und da fangen wir am besten bei uns drüben an, schauen am Filter vorbei und nerven dann kurz die Strategen, bevor wir uns zurückziehen. Was meinst du?«
    »Klingt wunderbar.«
    »Gut, dann komm mit, deine Karte funktioniert nicht bei allen Türen, das ist nur wenigen Auserwählten vorbehalten.«
    »So, da wären wir«, erklärte Beens, als sie kurz darauf in die Waschstube traten, wo die Nachtschicht bereits auf Hochtouren arbeitete. »In diesem Raum beschäftigen wir uns mit einer Art umgekehrter Trefferlistenoptimierung, wenn du verstehst, was ich meine.«
    HP tat sein Bestes, um so auszusehen, aber Beens spürte offenbar, dass er eine Erklärung nachliefern musste.
    »Unsere Kunden kommen zu uns, um ihre Suchresultate sauber und hübsch zu halten. Der Filter scannt ihre Marken und Domains bei den üblichen Suchmaschinen – Google, Yahoo, Bing und so weiter –, und wenn die Firmen irgendwelchen Mist finden, dann waschen wir ihn hier weg.«
    Er stiefelte zu seinem Schreibtisch, auf dem sich der Papierkram türmte,

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