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Hype: Thriller (German Edition)

Hype: Thriller (German Edition)

Titel: Hype: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anders de la Motte
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zog einen Extrastuhl für HP heran und setzte sich.
    »Neunzig Prozent von denen, die über Google eine Suche starten, bleiben auf der ersten Trefferseite, weitere fünf Prozent fallen nach Seite zwei weg, und jenseits der Seite drei hat man nur noch die Hardcore-Sucher. Unser Job ist es also, die Seiten eins und zwei, an den Stellen, wo unsere Kunden auftauchen, von negativem Buzz freizuhalten. Das können Blogger sein, die sie runtermachen, Konkurrenten, die mies über sie reden oder sogar Rechthaber, die ganze Hassseiten wie Volvoboykott.com oder Fucktelia.se gründen.«
    Er deutete auf einen Projektorschirm am anderen Ende des Raumes.
    »Und wie kriegt man die Seiten sauber?«, fragte HP.
    »Ach, da gibt es viele Wege, aber ich werde dir ein paar Beispiele geben.« Er zählte an den Fingern ab: »Erstens: Man füllt die Trefferlisten mit seiner eigenen Information, meistens, indem man die Hauptseite in verschiedene Links unterteilt. Such doch mal nach Microsoft, dann wirst du sehen, dass fast alle Treffer auf den ersten Seiten Varianten von microsoft.com sind. Man füllt sozusagen die Anschlagtafel mit seinen eigenen Zetteln, damit kein anderer mehr Platz hat, das ist eigentlich das ganze Grundprinzip. Hast du das verstanden?«
    HP nickte.
    »Zweitens: Wenn das nicht reicht, müssen Rilkes Blogger ein bisschen positives Gerede über den Kunden oder dessen Marke dazuschießen. Twitter ist praktisch, das generiert eine große Datenmenge, vor allem wenn die Botschaft von prominenten Leuten kommt. Wieder ist der Zweck derselbe …«
    »… die Listen mit allerlei unwesentlichem Zeug vollzustopfen, um die negativen Treffer auf Seite zwei zu verdrängen«, ergänzte HP.
    »Genau, Mange, du hast den Nagel auf den Kopf getroffen! Es gibt noch andere Möglichkeiten wie YouTube-Clips oder Wikipedia-Artikel, so etwas platzieren die Suchmaschinenmotoren fast immer in den Top zehn.«
    »Aber wenn das nicht klappt? Wenn ihr den negativen Kram mit euren eigenen Sachen nicht wegschieben könnt?«, hakte HP blitzschnell nach. »Nehmen wir mal an, es gäbe einen sturen Knallkopf im Netz, der wie ein Irrer schuftet, damit seine Hassseite nicht in Vergessenheit gerät?«
    »Öh … so etwas passiert eigentlich nicht besonders oft …«
    Beens hatte schon einen dritten Finger ausgefahren, schien jedoch jetzt den Faden verloren zu haben.
    »Also … es ist so«, murmelte er nach einer kurzen Pause, »wir beißen uns ganz selten die Zähne aus, höchstens einmal im Monat oder so.«
    Er sah sich um und beugte sich dann zu HP vor.
    »Aber wenn du schon fragst …«, flüsterte er, »die wenigen Fälle, die wir nicht hinkriegen, leiten wir nach oben weiter.«
    Er deutete in Richtung Decke.
    »Ins obere Geschoss«, fügte er hinzu, als HP offenbar nicht auf die richtige Weise reagierte.
    »Ah – okay! Zu den Zwillingen, meinst du?«, riet HP.
    »Genau! Das funktioniert immer. Nach ein paar Tagen ist alles sauber …«
    Beens hob die Augenbrauen und nickte verschwörerisch. HP blieb keine andere Wahl, als es ihm gleichzutun.
    »Dann sind die beiden dort oben also die reinsten Computergenies?«
    »Wohl eher nicht«, schnaubte Beens. »Würde mich wundern, wenn ihre Desktops mehr als das Officepaket enthielten, auch wenn sie unbegrenzten Access haben … Aber sie haben Kontakte, verdammt gute Kontakte, die offenbar alles erledigen können!«
    Er warf einen kurzen Blick über den Bildschirm an seinem Arbeitsplatz und beugte sich dann wieder zu HP vor.
    »Wir reden hier über den Code, Mange …«
    »Den Code?«
    Beens sah ihn verärgert an.
    »Den Code, die Syntax, the PR of E? Klingelt da eine kleine Glocke?«
    HP schüttelte langsam den Kopf.
    »Mensch, Mange, und du sollst unser neuer Stern am Himmel sein«, seufzte Beens. »Ich meine PageRank, den Suchalgorithmus von Google!«
    *
    »Natürlich, klar …«, antwortete Micke nach ein paar Sekunden. »Sag einfach, was du brauchst.«
    Jetzt klang er nicht mehr so abweisend.
    »Ich brauche Hilfe bei der Überprüfung einer Webseite. Jemand schreibt da eine Menge Mist über mich.
    »Lügen«, fügte sie hinzu, und als er nicht antwortete: »Wer auch immer das schreibt, der und diejenige will mir schaden, und ich möchte gern herausfinden, wer das ist. Ich glaube langsam, es ist jemand, den ich kenne …«
    *
    Ledersofa, Übernachtungslounge, 23:48.
    Beens schnarchte bereits auf seiner Hälfte des Sofas, was nicht verwunderlich war, wenn man einen Blick auf den scheißlangweiligen

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