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Hype: Thriller (German Edition)

Hype: Thriller (German Edition)

Titel: Hype: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anders de la Motte
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Monty-Python-Streifen warf, den er laufen hatte. Eigentlich sollte HP sich in das Etagenbett zurückziehen und etwas schlafen, aber er wusste jetzt schon, dass er nicht einschlafen können würde.
    Nicht nach dem, was er soeben erfahren hatte!
    Schon im Jahr zuvor, als er mitten im Spiel steckte, hatte er versucht, an mehr Informationen heranzukommen. Hatte nach allen möglichen Parametern gesucht: Game , The Game , Alternate Reality Games und so weiter, aber nie etwas Spannenderes gefunden als Wikipedia-Artikel über Denkspiele oder diverse Buch- und Filmseiten.
    In seinem langen Exil hatte er es in Momenten, in denen er ganz sicher gewesen war, dass niemand ihn aufspüren konnte, noch einmal versucht. Aber das Ergebnis war immer dasselbe gewesen. Kein einziger Treffer. Nicht das kleinste Gerücht oder auch nur ein Flüstern über all das, was er erlebt hatte. Es war, als hätte es das Spiel nie gegeben.
    Nach Beens Erklärungen fügten sich die Puzzlestücke jedoch plötzlich an den richtigen Stellen zusammen, und sein Undercover-Projekt trat in eine neue Dimension.
    Das perfekte Versteck.
    Deep Internet!
    Er hatte den Ausdruck schon früher gehört, aber da hatte er die Geschichte für eine modernen Mythos gehalten: dass ein Teil des Internets für die Allgemeinheit verborgen sei und man ihn nicht sehen könne, weil alle Verbindungen zur Oberfläche entweder durchtrennt oder so gut versteckt waren, dass die Suchwerkzeuge sie nicht finden konnten.
    Aber wenn er nun die Bilanz seines Abends mit Beens zog, erschien alles in einem anderen Licht. Denn auf was lief die Geschäftsidee dieses Unternehmens denn hinaus? Darauf, das zu finden, was nicht gesehen werden sollte, und es anschließend zu begraben.
    Beens wirkte eine Spur zu beeindruckt davon, dass die Bande dort oben für den Geheimdienst gearbeitet hatte. Er hatte davon gebrabbelt, dass sie Kontakte bei der FRA, NSA und Ähnlichem haben mussten, um Google & Co. so beeinflussen zu können, dass sie ihre Suchalgorithmen änderten, damit bestimmte Treffer einfach verschwanden.
    Zuerst war ihm das zum einen Ohr rein- und zum anderen wieder rausgegangen – Beens hatte offenbar ein wenig zu viel ferngesehen. Aber je länger er darüber nachdachte, desto überzeugter war er davon, dass die Sache mit den geheimen Kontakten durchaus wahr sein könnte. Aber hier ging es nicht um ein paar alte Spionagekumpels, die einander den Rücken kraulten. Und nie im Leben würden Google und Yahoo mit ihren Armadas von Anwälten irgendwelchen Geschichten glauben, wonach die NSA einen giftigen Blogbeitrag mit der Signatur »Kati aus Kungsängen« aus der Welt schaffen wollte.
    Aber wenn man mal kurz davon ausging, dass Beens nicht komplett bescheuert war, und danach alles bedachte, was HP schon wusste, dann offenbarte sich rasch eine ganz neue und viel wahrscheinlichere Schlussfolgerung …
    Allein beim Gedanken daran stellten sich seine Nackenhaare auf. Dass Anna Argus mit dem Spiel in Verbindung stand, hatte er bereits vermutet. Sie hatte Spielvibes ausgestrahlt, da war er sich sicher. Außerdem fiel es ihm noch immer schwer, die Theorie zu schlucken, dass seine Rolle als Sündenbock ein totaler Zufall war.
    Und jetzt fügte sich das Puzzle langsam zu einer Einheit zusammen.
    Der Grund, weshalb er im Netz keine Informationen über das Spiel fand, war ganz einfach der, dass jemand sie wegfilterte, alle Verbindungen abschnitt und dafür sorgte, dass man gut verborgen weitermachen konnte. Verborgen unter zahllosen Schichten aus mehr oder weniger belanglosem Geplapper.
    Außerdem konnte dieser Jemand sicherlich den Spielleiter informieren, wenn einer im Cyberspace gegen Regel Nummer eins verstieß, geheime Informationen zu posten versuchte oder unangenehme Fragen stellte.
    Alles Weitere konnte man sich leicht ausrechnen. Sobald man den Namen und die Adresse hatte, wurde ein Spieler zu einem kleinen Hausbesuch entsandt. Ein Aufmerksamkeit heischender kleiner Niemand, der keine Ahnung vom eigentlichen Grund für seinen Auftrag hatte und der sich auch einen Dreck darum scherte, solange er immer wieder seine Bestätigungskicks erhielt.
    Er hatte ja selbst so eine Mission in der Birkastan ausgeführt! Eine Tür mit einem Gruß vom Spielleiter versehen, der dem Bewohner klarmachte, dass es besser war, die Klappe zu halten.
    Vielleicht waren sogar mehrere seiner Aufträge darauf ausgelegt gewesen, undichte Stellen zum Schweigen zu bringen? Leuten das Maul zu stopfen, die falsche Dinge

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