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Hypnose

Hypnose

Titel: Hypnose Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S Beerwald
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eingestürzten Informationen hatten sie aufgerüttelt. Besonders die wichtigste Meldung hallte in ihren Ohren nach …
    »Wo ist Jonas, bei wem ist er? Verdammt, ich will sofort zu ihm! Sofort! «
    »Das kann uns im Moment wohl nur noch eine Person sagen: meine Frau. Evelyn muss wissen, wo Jonas ist. Sie sollten nur vorsichtig sein, wenn Sie sie damit konfrontieren, was Sie wissen. Leihmutterschaft ist in Deutschland strafbar. – Jetzt verstehe ich auch, warum mir Evelyn dauernd ausgewichen ist, als ich sie nach den Umständen zur Geburt befragt habe, besonders nachdem sich während unserer Hypnosesitzungen mein Verdacht erhärtete, dass Jonas gar nicht tot ist. Wissen Sie, ein Arzt, der die befruchtete Eizelle in eine fremde Gebärmutter einsetzt, handelt gegen das bestehende Recht. Die Auftrag gebenden Eltern und die Leihmutter selbst begehen dabei keinen Rechtsbruch. So merkwürdig sind die Gesetze. – Und es gibt noch etwas, das Sie wissen sollten: So lange Sie keiner Adoption zugestimmt haben, sind Sie die Mutter des Kindes, auch wenn das Baby aus einer fremden befruchteten Eizelle stammt und somit nicht Ihre Gene trägt. In Deutschland gilt der Grundsatz: Mater semper est – die Mutter ist immer sicher. Nach Recht und Gesetz ist Mutter des Kindes, wer das Baby auf die Welt gebracht hat.«
    Nun hielt Inka nichts mehr. Sie sprang auf. »Ich muss Jonas finden! Ich rufe Evelyn an, nein, besser noch ich fahre zu ihr. Ist sie zu Hause?«
    »Es wäre besser, wenn wir gemeinsam mit meiner Frau sprechen würden.« Doktor Brinkhus war ebenfalls aufgestanden, holte sein Jackett vom Garderobenhaken und ging zurück zu seinem Schreibtisch. Er griff zum Telefon, wartete einen Augenblick und sagte dann: »Frau Rothfuß, bitte sagen Sie alle meine Termine für heute ab.« Er schwieg einen Moment. »Wie … meine Frau wartet unten auf mich? In Ordnung, sie soll hochkommen.« Doktor Brinkhus legte auf. »Sie kommt wie gerufen. Mal sehen, was Evelyn zu sagen hat. Bitte gehen Sie noch einmal einen Augenblick ins Wartezimmer, Frau Mayer. Ich rufe Sie dann dazu.«
    »Sie glauben doch nicht, dass ich jetzt den Raum verlasse? Jetzt, wo ich so nahe an Informationen über den Verbleib meines Kindes bin! Evelyn wird mir alles sagen, und wenn ich es aus ihr herauspressen muss!«
    »Ich habe Evelyn mehrmals auf die Geburt angesprochen, aber sie hat stets ausweichend reagiert und das Berufsgeheimnis vorgeschoben. Sie wollte mich sogar davon abhalten, die Hypnotherapie mit Ihnen fortzusetzen. Jetzt wird mir einiges klar … Frau Mayer, es ist besser, wenn ich mit meiner Frau zunächst ein ruhiges Gespräch unter vier Augen führe.« Doktor Brinkhus bat sie mit einer freundlichen Geste aus dem Raum.
    »Nein, ich bleibe hier!«, beharrte sie.
    »Verstehen Sie mich nicht? Das Gespräch wird in Trance stattfinden. Und dazu muss ich allein sein. In fünf Minuten, sobald ich meine Frau in Hypnose versetzt habe, werde ich Sie wieder dazuholen. Ich bin auf Ihrer Seite, haben Sie doch Vertrauen! Und ich verspreche Ihnen, wir werden alle Informationen bekommen. Alle . Bitte seien Sie vernünftig und gehen Sie jetzt ins Wartezimmer.« Er wiederholte seine Geste.
    »Auch über den Mord an Jannis?«
    »Glauben Sie mir, es wird ihr ein Bedürfnis sein, sich im geschützten Rahmen einer Trance alles von der Seele zu reden. Bitte gehen Sie jetzt hinaus!«
    Inka lenkte ein und leistete seiner Aufforderung Folge. An der Tür drehte sie sich noch einmal um. »Dass mich jemand umbringen will, entspricht also nicht der Realität?«
    Brinkhus schüttelte den Kopf. »Diesbezüglich müssen Sie sich keine Sorgen mehr machen.«
    »Und es war wirklich nicht Evelyn, die mich bedroht hat? Die Frau existiert nur in meinem Kopf?«
    »Richtig. Ihre Seele war in Not. Ihr Leben ist nicht in Gefahr. Das halte ich nach allem, was wir heute in Erfahrung gebracht haben, für ausgeschlossen.«
    ✴
    Die fünf Minuten in dem stickigen Wartezimmer wurden die längsten ihres Lebens. Es gab keine Uhr an der Wand, deshalb starrte sie wie gebannt auf ihr Handy. Vor sechs Minuten hatte sie gehört, wie Doktor Brinkhus seine Frau auf dem Flur begrüßte und die Tür zum Behandlungsraum geschlossen hatte. Inka rechnete jeden Moment damit, dass ihr Therapeut sie aus dem Wartezimmer abholen würde. Ein paar Atemzüge noch, dann würde sie wissen, wo ihr Baby war. So lange gingen ihr die wildesten Gedanken durch den Kopf, auch schreckliche Szenarien, die schlimmste aller Möglichkeiten

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