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werfen, um sich zu vergewissern, dass Shay ihre Aufgabe meis-terte. Der Vampir straffte die Schultern.
Im Augenblick stand sie noch aufrecht. Das musste reichen.
Den nächsten beiden Trollen wurde die Gefahr eines Ein-zelangriffs bewusst, sodass sie gemeinsam angriffen. Sie waren schlau genug, die Köpfe zu senken und die Arme schützend vor ihre Bäuche zu halten.
Viper wurde klar, dass der Angriff ihn rückwärts gegen Shay prallen lassen und sie möglicherweise in einem entscheidenden Augenblick aus dem Gleichgewicht bringen würde. Daher bewegte er sich langsam zur Seite und lockte die Bestien zu sich. Im gleichen Augenblick zeigte er auf den Boden und murmelte leise etwas vor sich hin.
Es folgte ein heftiges Knacken, als sich ganz plötzlich die Erde unter dem Asphalt nach oben wölbte. Es war nicht sonderlich spektakulär, aber reichte aus, um den ersten Troll zu Fall zu bringen, der mit einem verblüfften Knurren zu Boden ging. Der zweite Troll fiel über die Füße des ersten und landete auf den Knien.
Viper bewegte sich, bevor der Troll auf dem Boden aufschlug, und stieß ihm seinen Dolch in den Bauch, während der Troll ihn verwundert anblinzelte. Er besaß sogar die Lie-305
benswürdigkeit, nach vorn zu fallen, sodass er seine Brüder unter seinem zuckenden Körper begrub.
Braver Troll.
Da er nun etwas Zeit hatte, ließ Viper seinen Blick zu seiner Begleiterin wandern.
Shays erster Troll lag bereits tot auf dem Boden, und sie umkreiste den zweiten mit einer geschmeidigen Anmut. Das Schwert war zu lang und für sie nicht günstig austariert, doch sie bewegte es wie eine Verlängerung ihres Arms. Das Merk-mal eines wahren Schwertkämpfers.
Oder einer wahren Schwertkämpferin.
Ein spöttisches Lächeln kräuselte ihre Lippen, als sie den zunehmend frustrierten Troll anlockte. Wieder und wieder kam sie nahe genug an ihn heran, sodass er mit seinen riesigen Händen nach ihr schlagen konnte, und immer wieder gelang es ihr, unversehrt auszuweichen. Dem Troll entwichen knurrende und krächzende Laute, bei denen es sich ohne Zweifel um Flüche handelte, während er mit zunehmender Unvorsichtigkeit zum Schlag ausholte. Und was noch wichtiger war: Sein Zorn und seine Enttäuschung brachten ihn immer näher an das Schwert in Shays Hand heran.
Der Troll zu Vipers Füßen begann sich unter seinem toten Kameraden aufzurappeln, während der Vampir den Blick nicht von Shay abwandte. Viper stellte den Fuß auf den dicken Schädel. Er hatte im Augenblick wichtigere Dinge im Kopf.
Shay, die sich seiner Faszination nicht bewusst war, begann mit einem letzten Scheinangriff und tänzelte nach hinten.
Der Troll stolperte mit ausgestreckten Armen hinter ihr her.
Das war alles, was Shay benötigte, als sie das Schwert hob und dann damit einen Hieb nach unten ausführte. Ihre Bewegung war für den Troll zu schnell, als dass er den Angriff 306
hätte abwehren können. Er bewegte sich noch immer vorwärts, als sie ihm die Klinge tief in den Bauch bohrte und sie umdrehte, um ihm den Todesstoß zu geben. Der Troll grunzte überrascht und starrte ungläubig auf die Wunde. Dann fiel er nach vorn und krachte mit einem dumpfen Schlag auf den Boden.
Shay beugte sich nach unten und wischte ihr Schwert gewandt an dem zerrissenen Waffenrock des Trolls ab, bevor sie sich wieder aufrichtete und Viper mit gewölbten Augenbrauen ansah.
»Willst du die ganze Nacht mit diesem Troll spielen, oder bringst du die Angelegenheit noch zu Ende?«, fragte sie.
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KAPITEL 18
S hay war erleichtert, als Viper den Troll schnell und mühelos ins Jenseits beförderte und sich dann umdrehte, um sie ohne Kommentar durch die dunkle Straße zu führen. Sie konnte wohl nicht hoffen, dass er den Bluterguss nicht bemerkte, der sich bereits auf ihrer Wange bildete. Der erste Troll hatte sie nur gestreift, aber das hatte ausgereicht, ihren Stolz zu verletzen, und war zweifellos der Grund dafür, dass Viper seinen eigenen Angriff unterbrochen hatte, um sie so intensiv zu beobachten.
Er musste wohl denken, dass sie eine blutige Anfängerin war, der verdammte Kerl.
Weshalb es ihr überhaupt wichtig war, dass er sie für eine seines Respekts würdige Kriegerin hielt, darüber nachzudenken ertrug sie nicht.
Zumindest nicht jetzt.
Mit einiger Mühe beschleunigte sie ihre Schritte, um neben Viper gehen zu können, statt hinter ihm.
Sie versteckte sich hinter niemandem. Niemals.
Shay ignorierte Vipers Seitenblick und zwang sich, ihre Umgebung genau zu
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