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Maske aus Blut und Zorn erstarrt, als er Viper wütend anfunkelte, den Dolch noch immer im Auge.
Er versuchte, sich auf ihn zu stürzen, und schrie enttäuscht auf, als er entdeckte, dass der Boden ihn gefangen hielt.
»Neiiinnn!«
»Sagt mir, weshalb Ihr die Shalott haben wollt«, verlangte Viper.
»Dafür werdet Ihr sterben«, knurrte der Lu.
Viper hob sein Schwert und bereitete sich darauf vor, es ihm in sein verbliebenes Auge zu rammen, als der schmal Kopf einen Ruck nach oben machte und gegen die Decke krachte. Ein ganzer Haufen von Erdbrocken prasselte herunter, und Levet stieß beunruhigt einen Angstschrei aus.
» Mon dieu , ist er verrückt geworden?«, quiekte der Gargyle.
Viper kam zu dem Schluss, dass dies eindeutig möglich war, als der Dämon den Kopf senkte und sich noch einmal aufbäumte, um seinen Kopf gegen die Erde zu stoßen, die sich über ihm befand. Die Lu-Dämonen waren stets labil.
Inzucht war nie eine gute Sache.
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Er stand kurz davor, sich zu entscheiden, ob der Lu gut genug eingeschlossen war, dass sie einen strategischen Rückzug wagen konnten, oder ob er die Gelegenheit nutzen sollte, ihm noch einige weitere Schläge zu versetzen, als ihm plötzlich die Erkenntnis kam. Der Lu war nicht verrückt geworden. Er tat genau das, was er angekündigt hatte.
Er tötete ihn.
Der Tunnel bebte heftig, und die Erde begann mit alar-mierender Geschwindigkeit von oben herunterzustürzen.
Bald würde der Dämon die gesamte Decke über ihnen zum Einsturz bringen. Sie würden unter den Erdmassen begraben werden.
Aber nicht tief genug, das wurde Viper klar, als er beunruhigt den Blick nach oben richtete. Die Erde begann auf-zubrechen, und wenn es so weit war, würde sie die Morgendämmerung mitbringen.
Zum Teufel.
»Levet«, rief er warnend aus. Der Gargyle würde durch das Tageslicht nicht verletzt werden, sondern sich in seine Statuengestalt verwandeln. Er wäre hilflos, wenn der Lu sich dazu entschied, ihn fortzutragen.
Seltsamerweise schenkte ihm der kleine Dämon jedoch keine Beachtung. Stattdessen kniete er sich auf den schwan-kenden Boden und murmelte etwas vor sich hin.
Viper öffnete schon den Mund, um ihn noch einmal zu warnen, als Levet seine Arme nach oben warf und einen Schrei ausstieß.
»Ich rufe die Nacht.«
Die Worte waren wegen der Geräusche der zusammen-brechenden Decke kaum zu hören. Aber die dichte Wolke aus tiefster Schwärze, die sie plötzlich einhüllte, war nicht zu verkennen.
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Viper erstarrte verwundert, und seine Hände umklammerten das Schwert, als sei er unsicher, ob die schmutzige Wolke ein Segen oder ein Fluch war.
Nicht weit von ihm entfernt war zu hören, wie Levet verblüfft aufkeuchte und dann triumphierend aufschrie.
»Es hat funktioniert!« Seine Flügel wirbelten aufgeregt flatternd die dunkle Luft auf. »Bei den Steineiern meines Vaters, es hat funktioniert!«
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KAPITEL 10
S hay war schon Auto gefahren. Nicht oft und nicht gut.
Aber sie kannte die Grundmethode, um Autos von einem Ort zum anderen zu bewegen.
Allerdings hatte sie noch nie Kontakt mit etwas Ähnlichem wie dem schnittigen Porsche gehabt. Die kleinste Berührung des Gaspedals führte dazu, dass sie in einem entsetzlichen Tempo durch die beginnende Morgendämmerung raste.
Es war kein Wunder, dass sich bereits einige Dellen und in kaputter Scheinwerfer eingestellt hatten, bis sie am Auktionshaus ankam. Sie suchte ihren kleinen Vorrat an Zaubertränken zusammen, den sie dort zurückgelassen hatte.
Es war nicht vorgesehen, dass eine Dämonin sich mit einer Geschwindigkeit von über hundertsechzig Stundenkilome-tern fortbewegte, ohne dass dabei einige Kosten entstanden, das versicherte sie sich selbst, als sie zu dem deutlich mitge-nommenen Wagen zurückkehrte und zu Vipers Anwesen zu-rück raste. Abgesehen davon würde der Vampir zwangsläufig so wütend über ihre Rückkehr sein, dass er nicht einmal bemerken würde, dass sie es geschafft hatte, das teure Auto zu ruinieren.
Sie fugte noch mehrere Beulen, ein zerbrochenes Fenster und einen platten Reifen hinzu, als sie die Abkürzung durch 174
Felder und Nebenstraßen nahm. Als sie wieder in der Garage angekommen war, kam sie quietschend zum Stehen.
Sie hatte die Fahrt so schnell wie menschenmöglich, oder vielmehr dämonenmöglich, hinter sich gebracht. Trotzdem konnte sie nicht leugnen, dass sie eine unerträgliche Angst fühlte, die ihr den Magen zusammenzog.
Eine Angst, die sie fast in die Knie zwang, als sie
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