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Amulett heraus und hängte es Shay um den Hals.
Sie sah verwirrt daran herunter. »Was ist das?«
»Das Amulett enthält einen Zauber, der deine Anwesenheit vor dem Dämon verbergen wird.«
Ein seltsamer Ausdruck zeigte sich auf ihrem blassen Gesicht. »Magie?«
»Das wurde mir zugesichert«, murmelte er. »Bitte vergib mir.«
»Was?« Shay gab einen kleinen Schmerzensschrei von sich als er ihr einige Haarsträhnen ausriss. »Wofür zum Teufel war das?«
Viper steckte sich die Haare in die Tasche. »Zumindest eine Spur von dir muss hier bleiben, sonst wird der Argwohn des Dämons erregt. Nun musst du gehen.«
Viper erwartete eine neue Auseinandersetzung und war verblüfft, als sie ruckartig nickte. »Ja.«
»Warte, bis Levet und ich die Kammer verlassen haben bevor du die Leiter hinaufsteigst und die Falltür öffnest. Die Schlüssel zu den Wagen hängen an der Wand. Nimm einen davon, und fahre so weit fort, wie du nur kannst.«
»In Ordnung.«
Viper traute dieser plötzlichen Gefügigkeit nicht. Shay gehörte genau zu der Art Frau, die darauf bestand, mit dem sinkenden Schiff unterzugehen. Eine Johanna von Orleans, die nur auf ihre Gelegenheit wartete. Um Gottes willen, er war darauf gefasst gewesen, sie buchstäblich aus den Tunnel zu werfen.
Er umfasste ihr Gesicht und starrte ihr in die weit geöffneten Augen. »Ich möchte, dass du mir versprichst, wirklich zu verschwinden, Shay.«
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Ärger blitzte in den goldenen Augen auf, aber erstaunlicherweise nickte sie. »Ich werde verschwinden.«
»Du gibst mir dein Wort darauf?«
»Du hast mein Wort.«
Er knurrte rief in der Kehle. Zwar zweifelte er ihr Versprechen nicht an, aber er konnte das Gefühl nicht abschütteln, dass sie etwas unglaublich Gefährliches plante.
Unglücklicherweise vergaß er den Vortrag, den er ihr sonst möglicherweise über törichten Wagemut gehalten hätte, als er das Geräusch brechenden Holzes und herunterfallender Erdklumpen wahrnahm.
Der Dämon hatte die Geduld verloren und zwängte seinen massigen Körper durch die Gänge.
Augenblicklich beugte Viper den Kopf nach unten und drückte Shay einen kurzen, hungrigen Kuss auf die Lippen.
»Geh, Shay«, flüsterte er und schob sie dann sanft auf die Leiter zu, um sich seinerseits auf den Weg zur Tür zu machen.
Dabei war er auf Protest gefasst, aber mit einer eleganten Bewegung drehte sich Shay um und ergriff die Leiter.
Viper beeilte sich, die Kammer zu verlassen und die Tür hinter sich zu schließen. Er konnte die schwere Last der Morgendämmerung spüren, die bereits den Himmel erhell-te. Es war nicht sein Ansinnen, sie ganz persönlich abzube-kommen.
Als er wieder den Gang erreicht hatte, trat er neben den offensichtlich nervösen Levet.
»Ist sie gegangen?«, murmelte der Gargyle.
»Ja.«
»Wirklich?« Levet blinzelte überrascht. »Du hast ihr nichts angetan, oder?«
»Ausnahmsweise einmal war das nicht notwendig.« Viper 164
zog das Schwert aus der Scheide, da er sich auf den Dämon vorbereitete, der polternd durch den Tunnel stürmte. »Sie machte sich recht eifrig auf den Weg.«
» Sacrebleu . Das kann nur bedeuten, dass sie etwas Dummes plant.«
»Ohne jeden Zweifel«, stimmte Viper mit einer Grimasse zu. »Aber ich hoffe, dass sie sich im Augenblick außer Gefahr befindet. Wir können nur hoffen, den Dämon außer Gefecht zu setzen, bevor sie sich entschließt zurückzukehren.«
»Den Dämon außer Gefecht setzen, sagt er«, murmelte Levet vor sich hin und hielt seinen Dolch ungeschickt in die Hand. »Es ist wahrscheinlicher, dass wir zu einem frühmor-gendlichen Imbiss werden.«
Viper lächelte mit grimmiger Vorfreude. »Nicht kampflos mein Freund. Der Dämon wird feststellen, dass Vampirfleisch nicht so leicht zu erlangen ist.«
Der Gargyle zuckte aufgeregt mit dem Schwanz, aber zum Glück hielt er den Mund, als ein Glühen den Gang erfüllte und der Dämon drohend auftauchte.
Viper biss die Zähne zusammen beim Anblick des schmalen, schuppigen Kopfes mit dem langen Maul voller rasiermesserscharfer Zähne. Viele hätten den Dämon mit einem kleinen Drachen verwechselt, aber Viper kannte den Unterschied. Es war der längst vergessene Lu. Eine Kreatur, die überall in der Dämonenwelt gefürchtet wurde und die ohne Magie fast unmöglich zu bekämpfen war. Und er besaß keine Magie.
»Verdammt«, flüsterte er.
»Verdammt, in der Tat«, stimmte Levet ihm zu. »Was nun?«
»Verfügst du über irgendwelche Zaubersprüche?«
Levet schnaubte
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