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Titel: i 7f2e7d9c5fffb544 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unknown
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Gift serviert.«
    Damocles presste eine Hand auf seine Brust, und sein Gesicht drückte vorgetäuschte Unschuld aus. »Gift? Was meint Ihr denn nur damit?«
    »Ihr dürft nicht glauben, dass ich die Kelche nicht bemerkt hätte, die Ihr jede Nacht ins Schlafgemach des Meisters schmuggelt.«
    »Es ist wahr, dass ich ihm eine Mischung aus seltenen Kräutern liefere, um seine Schmerzen zu lindern.« Der Kobold zuckte die Achseln. »Würdet Ihr lieber zusehen, wie er leidet oder vielleicht völlig dahinsiecht?«
    »Es waren Eure verdorbenen Gebräue, die für seinen Tiefpunkt gesorgt haben.«
    213

    Etwas blitzte in den hellgrünen Augen auf. Etwas Dunkles und Gefährliches. Instinktiv ließ Styx die Hand unter sein Gewand gleiten, um den Griff seines Dolches zu berühren.
    »Eine böswillige Anschuldigung. Könnt Ihr Beweise dafür liefern?«
    »Ich weiß, dass der Zustand des Meisters sich deutlich verbessert hatte, nachdem ...» Unwillkürlich stellte Styx fest, dass er zögerte fortzufahren.
    »Nachdem Ihr den Vater der Shalott gefangen genommen und zum Opferlamm gemacht hattet?«, vollendete Damocles den Satz mit einem Lächeln, das es Styx schwer machte, seine eiskalte Ruhe beizubehalten.
    Bei den Heiligen, er hasste es, an dieses notwendige Übel erinnert zu werden. Selbst nach all diesen Jahren verfügte es noch immer über die Macht, starke Schuldgefühle in ihm zu wecken.
    Das war eigenartig, wenn man bedachte, dass er in dem Blut, das er im Lauf der Zeit vergossen hatte, längst ertrinken konnte.
    »Ja«, brachte er zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor.
    »Ich hörte, dass es ihm gelang, drei Eurer Raben zu töten, bevor Ihr imstande wart, ihn besinnungslos zu prügeln und in diese Höhle zu schleifen.«
    Der Drang, seine Zähne tief in den schlanken Hals des Kobolds zu graben und ihn auszusaugen, war beinahe überwältigend. Nur die Befehle seines Meisters hielten Styx daran ab, sich von dem grässlichen Quälgeist zu befreien.
    »Dennoch hatte das Blut des Shalott ihn von seiner Krankheit befreit, bevor Ihr mit Euren ... Zaubertränken ...
    ankamt«, warf er ihm vor, die Hand noch immer an seinem Dolch.
    214

    Der Kobold warf die goldenen Locken nach hinten. »Ich tat nur, was mir von meinem Meister befohlen wurde. Zweifelt Ihr seine Entscheidungen an?«
    »Ich hätte Euch den Kopf abschlagen sollen, als Ihr hier auftauchtet.«
    »Ah, Ihr würdet die Sünden des Meisters dem Diener in die Schuhe schieben? Ist das Eure Vorstellung von Gerechtigkeit, Sir Selbstgerecht?«
    Styx fauchte leise. »Wenn so etwas wie wahre Gerechtigkeit existierte, wäret Ihr an der Seite Eures früheren Meisters gestorben.«
    »So wie Ihr es getan hättet?«
    »Falls nötig.«
    Damocles lächelte nur. »Wir werden sehen.«
    »Es reicht.« Styx verfluchte die Erkenntnis, dass er sich so leicht hatte provozieren lassen. Die Vergangenheit war vorrüber. Nur die Zukunft war von Belang. »Ich bin nicht gekommen, um mir hohles Geschwätz von Euresgleichen anzuhören. Ich habe den Meister überzeugt, mich die Shalott holen zu lassen. Sobald Ihr mir den Aufenthaltsort der Dä-
    monin enthüllt habt, werden Eure ... Dienste nicht länger erforderlich sein.«
    Erwartungsgemäß schien die Drohung, die in der Luft lag Damocles außerordentlich ungerührt zu lassen. Mit lässiger Bewegungen umrundete er Styx, um an den Wahrsageteich zu treten.
    »Ich muss sagen, ich bin überrascht, dass Ihr eine solche Aufgabe selbst übernehmt«, meinte er gedehnt.
    Styx beobachtete den Dämon mit einem scharfen Blick
    »Weshalb?«
    »Gewiss hat der Meister Euch mitgeteilt, wer die Shalott in seiner Gewalt hat?«
    215

    »Wenn Ihr etwas zu sagen habt, Kobold, dann sprecht es aus.«
    »Es scheint mir nur seltsam, dass Ihr nach all Eurem unangenehmen Gejammer über den Erhalt von Vampirblut so begierig seid, es jetzt zu vergießen.« Damocles vollführte mit der Hand eine Geste über dem Wahrsageteich, ehe er Styx bedeutete, sich ihm zu nähern. »Kommt her.«
    Ein kaltes Gefühl der Furcht überlief Styx, als er an den Teich herantrat, um in das trübe Wasser zu spähen.
    Auf den ersten Blick konnte er nur das bronzefarbene Gesicht der Shalott mit den feinen Zügen erkennen. Ein Gesicht, das quälend dem ihres Vaters ähnelte. Rasch wappnete er sich gegen jeden Anflug von Bedauern über ihr Schicksal. Ihr Blut war alles, was zwischen Frieden und dem Chaos stand.
    Das Wasser bewegte sich, und die Aufmerksamkeit des Vampirs richtete sich auf den Mann an

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