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kalt< gespielt?«, fragte Natasha.
»Nein.«
»Sobald der Zauber gewirkt ist, wird das Mal umso wär-er, je näher Sie der Hexe kommen, die Sie gebrandmarkt hat, und umso kälter, je weiter Sie sich von ihr entfernen.«
Shay leckte sich über die Lippen. »Wie lange wird das anhalten?«
»Einen Tag, vielleicht auch zwei.«
Viper legte Shay beruhigend einen Arm um die Schultern. »Möchtest du es riskieren?«
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Shay blickte zu ihm auf. Ihre Augen wirkten in dem trü-
ben Licht seltsam verletzlich. »Wir haben keine andere Wahl, oder?«
Viper wollte lügen. Er wollte ihr versichern, dass er sie weit fort bringen würde und dass sie sich bis in alle Ewigkeit niemals mehr Sorgen um irgendetwas machen mussten.
Aber sie beide wussten, dass sie nie in Sicherheit sein würden, solange der Fluch Shay an Evor fesselte. Gleichgültig, wie schnell oder weit sie fortliefen.
Er schüttelte langsam den Kopf. »Eigentlich nicht.«
Shay seufzte schwer. »Dann lass es uns tun.«
Viper wandte sich der wartenden Hexe zu. »Was brauchst du?«
Natasha lächelte leicht. »Ich habe mein Zubehör mitgebracht.«
Natürlich war es kein einfacher Vorgang. Natasha hatte verlangt, das Haus zu spüren, bevor sie entschied, dass die Küche über die beste Aura für ihren Zauber verfügte. Erst dann setzte sie Shay auf einen Stuhl und zog eine schwarze Kerze aus ihrer Tasche. Mit langsamen Schritten ging sie gegen den Uhrzeigersinn im Kreis und dann langsam der gleichen Weg zurück. Immer wieder schritt sie den Kreis ab und hielt einige Male inne, um seine Kraft zu testen, bevor sie schließlich befriedigt nickte. Energisch drückte sie der misstrauischen Shay die Kerze in die Hand und zündete den Docht an. Sie hielt die Hände in die Höhe und stimmte einen leisen Sprechgesang an.
Viper lief besorgt in der Ecke der Küche hin und her. Er hasste das Gefühl der Hilflosigkeit, das dadurch entstand, dass er Shay den Händen dieser Frau überantwortete.
Kein Vampir fühlte sich in der Nähe von Magie wohl.
Wie kämpfte man gegen etwas, was man weder sehen 223
noch berühren konnte?
Die Hexe griff in ihre Tasche und zog eine weiße Feder heraus, die sie in die Kerzenflamme hielt. Ein grauenhafter Geruch erfüllte die Küche, als Natasha ihren Zauberspruch beendete. Ganz plötzlich sackte Shay auf ihrem Sitz zusammen.
Viper ging auf sie zu, aber der geschlossene Kreis sorgte dafür, dass er sie nicht erreichen konnte. Er murmelte einen leisen Fluch.
»Shay, geht es dir gut?«
Shay schüttelte den Kopf und setzte sich auf. Die brennende Kerze gab sie Natasha zurück.
»Alles in Ordnung, ich fühle mich nur etwas schwindelig.«
»Was hast du ihr angetan?«, verlangte Viper von der Hexe zu wissen. Seine unheilvolle Miene drückte eine Warnung vor Vergeltung aus, für den Fall, dass Shay ein Schaden zugefügt worden sein sollte.
»Keine Sorge, die Wirkung lässt wieder nach«, entgegnete Natasha. Sie stellte die Kerze beiseite und kniete sich neben Shay. »Können Sie Ihr Mal fühlen?«
Shay holte tief Luft. »Es .., prickelt.«
Natasha stand mit einem triumphierenden Lächeln auf.
»Der Zauber hat funktioniert. Ihr könnt es als Kompass benutzen.«
Viper unterdrückte die aufwallende Furcht und verbeugte sich leicht. »Du hast deine Sache gut gemacht. Vielen Dank.«
Das Lächeln der Hexe nahm einen koketten Ausdruck an, Während sie einen gierigen Blick über seinen Körper gleiten ließ. »Ich bin immer bereit, dir ... zu helfen.«
Shay hatte sich weit genug erholt, um ihn wütend anzufunkeln. Viper war klug genug, sein Lächeln zu unterdrü-
cken.
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»Ich werde dich nach Hause bringen«, sagte er zu Natasha.
Sofort sprang Shay mit entschlossenem Gesicht auf die Beine. »Ich kann ebenso gut mitkommen. Wir können damit anfangen, die Hexe zu verfolgen, die mir das angetan hat.«
»Wie du wünschst«, murmelte Viper.
Natasha öffnete den Mund, um zu protestieren, wurde aber unterbrochen, als Dante in die Küche trat und Viper ein verschmitztes Lächeln zuwarf.
»Ich werde sie nach Hause bringen, Viper. Shay und dir bleiben nur wenige Stunden Zeit, um die Hexe zu finden.«
Viper schenkte seinem Freund einen erleichterten Blick.
Obwohl er es sehr genoss zuzusehen, wie Shay vor Eifersucht schäumte, war er doch weitaus mehr daran interessiert herauszufinden, wer für ihren Fluch verantwortlich war. Sobald sie von der Bedrohung befreit waren, würde er über alle Zeit der Welt verfügen, um seine Shalott zu
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