I Love You, Darling!
Koffer heraus. Den legte er in den Kofferraum. Dann ging er wieder hinein. Zu dritt kamen sie dann wieder heraus. Wieder die Frau in der Mitte. Diese drehte sich noch einmal zu dem Haus um und dann ging sie langsam zwischen den beiden weiter zum Auto. Sie sah zerbrechlich aus. Krank. Sehr krank. Wenn sie es wirklich war, kam er mit seinen Rachegelüsten zu spät. Aber das konnte nicht sein. Diese Frau war fast ergraut. Nicole war noch nicht so alt.
Nicole war im Bad und entfernte das viel zu dick aufgetragene Make-Up. Dann wusch sie sich die Haare.
Garvin schaute ins Bad. „Wie ist es gelaufen?“ fragte er.
„Keine Ahnung. Er war noch da, als ich aus dem Haus kam.“
Sie schaute in den Spiegel. Sie zog eine Strähne durch die Finger. „Schaumtönung“, sprach sie resigniert. „Einmal Waschen!“
Wieder steckte sie den Kopf unter den Wasserhahn.
„Ich glaube deine Schwägerin ahnt irgendetwas“, meinte Garvin.
„Wie meinst du das?“
„Sie blickte mich vorhin so an. Ich weiß auch nicht.“
„Hoffentlich spricht sie nicht mit Stefan darüber.“ Nicole blickte wieder in den Spiegel.
„Dann können wir es immer noch abstreiten“, Garvin nahm eine Strähne in die Hand. „Ich glaube noch eine Wäsche wäre ganz angebracht!“
Nicole stöhnte.
„Wir bleiben heute Nacht hier“, meinte Garvin. „Dann können wir morgen gleich zur Stadt. Wegen deiner Geburtsurkunde!“
„Ich habe ja ein bisschen gedacht, du hättest es vergessen!“ meinte Nicole leise.
Garvin lachte. „Kleiner Irrglaube!“
Nach weiteren drei Wäschen war die graue Farbe endlich draußen. „Ich glaube ich sollte dir ein neues Shampoo besorgen“, meinte Nicole als sie auf die Flasche schaute.
„Ich werde es überleben“, meinte Garvin. „Ziehst du jetzt bitte wieder etwas Normales an. Wir sind hier nicht auf dem Sportplatz!“
„Gerne!“ Nicole nahm sich ihre Sachen. „Lässt du mich kurz alleine!“
„Ich denke nicht!“ meinte er und sah Nicole an. „Wenn ich dich morgen Mittag wieder in Goslar abgeliefert habe, sehen wir uns wieder ein paar Tage nicht. Das sollten wir ausnutzen!“
„Ich hätte eventuell einen Job für dich“, meinte Garvin. „Das heißt, wenn du noch arbeiten willst.“
„Immer. Was ist es?“ Nicole sah ihn an.
„Der Freund, für den ich die Kladde ins Reine schreibe“, meinte Garvin. „Was hältst du davon wenn du das machst.“
„Wie. Als richtigen Job!“
„Ja. Mit Vertrag, Gehalte, allerdings mit dem Urlaub knausert er immer ein wenig. Weil es immer Terminsachen sind.“
„Das heißt!“
„Du hast einige Wochen etwas zu schreiben. Dann wieder mal nicht. Aber er würde ein festes Gehalt bezahlen. Den Urlaub müsstest du dann nach Bedarf machen!“
„Okay. Ich mach das. Hauptsache etwas zu tun.“
Garvin sah sie an. „Er will aber erst sehen, ob du seine Schrift auch wirklich lesen kannst. Und du dich nicht ständig vertippst.“ Er grinste. „Sonst könnte er auch bei mir bleiben!“
„Groß vertippen kannst du dich doch gar nicht. So langsam wie die Buchstaben auf der Tastatur angeschlagen werden.“ Nicole grinste.
„Ich warne dich!“ Er sah sie an. „Er ist nicht ganz einfach. Er ist ein Perfektionist.“
Nicole sah ihn glücklich an. „Das ist mir egal. Endlich kann ich mal etwas machen!“
„Ich spreche mit ihm. Aber wie gesagt, er möchte ein paar Probeseiten bekommen bevor er den Vertrag fertig macht.“
„Gerne. Das kann ich sofort erledigen!“
„Von wegen. Wir fahren jetzt erst mal zur Stadt!“
Nicole sah ihn an. „Gibt es keine andere Möglichkeit?“
Er schüttelte den Kopf. Ihm war auch nicht gerade wohl bei der Sache, seine Scheidung war erst vor knapp anderthalb Jahren durch. Dank dieses irländischen Gesetzes, mussten sie erst vier Jahre getrennt sein. Eigentlich hatte er damals mit Hochzeiten abgeschlossen. Wenn er bedenkt, dass sich die nächste Scheidung wieder so lange hinziehen würde, wurde ihm schon ganz Elend. Er konnte Nicole schlecht unterbreiten, dass sie für die paar Tage, die sie ein Ehepaar mimten, vier Jahre mit ihm verheiratet sein musste. Es sei denn sie könnten sich nach deutschem Recht scheiden lassen. Dann ging es schneller. Sie würde ihn umbringen.
Nicole und Garvin fuhren danach nach Goslar.
„Hast du etwas hier, damit ich ihm beweisen kann, dass ich seine Schrift lesen kann!“
Garvin lachte. „Du bist echt versessen darauf, was!“
„Ja. Ich möchte endlich wieder Geld verdienen.“
„Ich
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