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Icarus

Icarus

Titel: Icarus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Russell Andrews
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hören, wie sie die Informationen an einen Polizisten weitergab. Kurz darauf kamen beide heraus. McCoy blieb bei Jack, während der andere Polizist die Treppe hinuntereilte.
    »Er wird sie schon finden«, sagte McCoy. »So oder so.« Sie sah, wie er dem Polizisten, der sich gerade entfernt hatte, nachschaute, und sie wußte, daß Jack am liebsten ebenfalls gegangen wäre, um die Frau, die er die Novizin nannte, zu suchen, aber sie meinte, er solle weiterreden und auch den Rest der Geschichte erzählen. »Es ist die einzige Möglichkeit, diese Sache jetzt zu Ende zu bringen«, drängte sie. »Das Hilfreichste, was Sie jetzt tun können, ist reden.«
    Also redete Jack weiter. Er ging noch einmal zurück und erzählte ihr alles über das Team, alles, woran er sich erinnern konnte. Über Kids Welt und die Alias-Typen. Sie wollte mehr über Grace erfahren, und er erklärte ihr, daß er annahm, sie wäre die neue Erfüllung geworden, und er erzählte ihr von Kids romantischer Vorstellung, Rom sei eine Erfüllung. Er berichtete ihr vom Irrtum, einer Frau aus Kids Vergangenheit, die wieder aufgetaucht war, und wie sehr Kid über die frühere und jetzige Beziehung erschüttert war. Er kam auch auf Samsonite zu sprechen, schilderte McCoy, wie er sie in einem Spielclub gefunden hatte und mit ihr in ihre Wohnung mitgegangen war. Er berichtete auch, was er über sie erfahren hatte – daß sie Geld im Club gestohlen und Kid ihr die fünftausend Dollar geliehen hatte, die er seinerseits von der Entertainerin geborgt hatte. Für ihn war es ein Durcheinander an Informationen, schwierig zu sortieren, vor allem, als ihm weitere Dinge einfielen: nämlich all das, was Samsonite von Kid erfahren und ihm aufgetischt hatte.
    Ich weiß alles über Sie, hatte sie zu Jack gesagt. Über Ihren dämlichen Fleischladen. Ihr tolles Apartment …
    Er erzählte McCoy, wie er plötzlich eine Benommenheit verspürt hatte. Zuerst hatte er es für Erschöpfung gehalten, dann für eine Folge der stickigen Luft in der Wohnung. Erst als er zu schwanken begann, hätte er begriffen, daß man ihm irgendwelche Drogen verabreicht hatte …
    … Dieser Balkon, vor dem Sie solche Angst haben.
    Er erzählte McCoy, was sie über die Drogen geäußert hatte: Ich weiß, was ich sagen soll. Ich bin auch dahintergekommen. Aber als er vorbeikam, um das verdammte Acid zu kaufen, wußte ich nicht, für wen es war. Ich hatte keine Ahnung, was er damit vorhatte …
    »Hinter was ist sie gekommen?« wollte McCoy wissen.
    »Ich habe keine Ahnung. Ich denke, sie meinte, sie hätte herausbekommen, wer Kid getötet hat.«
    »Wie kommt es, daß jeder es offenbar herausbekommen haben will, nur wir nicht, verdammt noch mal? Und wer kam zu ihr, um das Acid zu kaufen? Kid?«
    »Danach klang es«, sagte Jack. »Aber ich weiß es nicht mit Sicherheit. Ich weiß überhaupt nichts mit Sicherheit.«
    Da war noch mehr, aber Jack konnte es seinem Gedächtnis nicht entlocken. Sein Körper quittierte allmählich den Dienst, und seinem Gehirn ging es nicht viel besser. McCoy erkannte seinen Zustand und meinte, er hätte mehr als genug geleistet, und sie würde ihn nach Hause bringen.
    Irgend etwas ist mir entgangen, dachte Jack. Was, zum Teufel, fehlt noch?
    Während der Fahrt versuchte McCoy, einen Sinn in all das zu bekommen, was er ihr erzählt hatte, aber sie war dabei nicht erfolgreicher als er. »Wir werden Kids Herkunft und so weiter gründlich durchleuchten«, meinte sie. »Vielleicht finden wir in seiner Vergangenheit etwas, das uns weiterhilft. Wir fragen am College nach und sogar bei seiner Highschool. Ich werde auch mit Ms. Migliarini reden.«
    »Ich glaube, sie ist es«, sagte Jack.
    »Nein. Das glaube ich nicht«, widersprach McCoy ihm. »Ich werde aber ganz gewiß mit ihr über diesen Verdacht sprechen. Aber da ist ein Punkt, der irgendwie nicht paßt.«
    »Und der wäre?«
    »Warum hat man Sie am Leben gelassen? Wenn Ihre Totengräberin eines weiß, dann, daß es sich nicht auszahlt, unvorsichtig oder sentimental zu sein. Wenn sie die Mörderin ist – oder jemand, der für sie arbeitet –, paßt einiges nicht zusammen. Sie waren es, der sie zur Rede gestellt hat. Sie sind der einzige, der die einzelnen Teile zusammengefügt hat. Sie haben all die anderen Frauen ausfindig gemacht. Nehmen wir also einmal an … wer immer es ist, nach dem wir suchen, hat diese Frauen getötet, weil sie etwas wußten, weil sie uns ans Ziel hätten führen können. Nun, die Person, die die beste

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