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Ice - Hüter des Nordens - Durst, S: Ice - Hüter des Nordens

Ice - Hüter des Nordens - Durst, S: Ice - Hüter des Nordens

Titel: Ice - Hüter des Nordens - Durst, S: Ice - Hüter des Nordens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Beth Durst
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mehr als drei Monaten suchten sie nun schon diese unregelmäßig wiederkehrenden Anfälle von Übelkeit heim. Jedes Mal, wenn sie dachte, es ginge ihr wieder gut, hoben sie erneut ihr hässliches … Uh-oh! Sie knirschte mit den Zähnen, als sich ihr Magen ein weiteres Mal umdrehte. In ihrem Mund breitete sich der Geschmack verfaulter Erdnüsse aus. Auf ihre Stirn trat kalter Schweiß.
    Bär kam ins Badezimmer getappt. »Cassie, geht es dir gut?«
    Sie spuckte in die Toilette. Ihre Kehle brannte. »Oooh!«
    Cassie legte ihren Kopf auf den Rand der Kristallschüssel. Er fühlte sich glatt und kühl an. »Ich werde nie wieder was essen«, erklärte sie erschöpft. Es war ganz klar: Sie hatte zu viel von den magisch veränderten Speisen zu sich genommen. Ihr aufgeblähter Bauch drückte gegen den elastischen Bund ihrer Hose.
    Bär stupste seine Nase gegen ihr feuchtes Haar. »Atme tief ein. Wenn du dich dagegen wehrst, wird es noch schlimmer.« Sie spürte seinen heißen Atem auf ihrer Kopfhaut. Es juckte.
    »Lass mich in Ruhe!« Sie wedelte mit der Hand vor ihm in der Luft herum, als wollte sie eine lästige Fliege verscheuchen.
    »Es wird bald vorbeigehen«, versicherte Bär.
    »Das sollte es besser auch.« Oh, zu viel Bewegung! Ihre Innereien purzelten durcheinander, und wieder tastete sie nach der Toilette. Ihr Magen verkrampfte sich, als wollte er eine zweite Lunge gebären. Schließlich sackte Cassie völlig ausgepumpt nach hinten. »Kannst du nicht deine Magie anwenden? Meine kranken Moleküle umwandeln?«
    »Ich habe nicht den Wunsch, mich einzumischen«, gab Bär zurück. »Dein Körper reagiert ganz natürlich.«
    »Ja, fühlt sich an wie eine Lebensmittelvergiftung.«
    Bär funkelte sie mit seinen glasschwarzen Augen an. »Du machst Witze. Dir muss doch klar sein, woher das kommt – die tägliche Übelkeit, die Veränderungen an deinem Körper.«
    Cassie umklammerte den eisigen Rand der Toilettenschüssel. Wenn man es so betrachtete … Aber nein, sie hatte aufgepasst! Sie war doch nicht dumm. »Das kann nicht sein. Es ist nicht möglich.«
    »Wegen des chemischen Ungleichgewichts?« Er ließ sich nieder, rollte sich um sie herum zusammen wie eine riesige Katze und legte den Kopf in ihren Schoß, als wollte er sie beruhigen. »Ich weiß. Ich hab das in Ordnung gebracht. Jetzt ist alles so, wie es sein soll.«
    »Du hast es in Ordnung gebracht?« Cassie wurde schwindlig. Sie war … nein. Sie versuchte sich zu erinnern, wann sie ihre letzte Periode gehabt hatte. Es fiel ihr nicht ein.
    »Es war ganz einfach. Ich musste bloß den Hormonspiegel angleichen«, fuhr Bär mit offensichtlichem Stolz in der Stimme fort. »Es war nicht schwerer, als es ist, deinen Körper warm zu halten oder dich vor dem Wasser der Arktis zu schützen.«
    Cassie warf sich nach vorn und erbrach sich mit aller Kraft, als könnte sie so den Fötus aus sich herausschleudern. Bittere Galle kratzte in ihrem Hals, als sie erneut zurücksank. Von der Anstrengung tat ihr alles weh. Sie bohrte die Fingernägel in ihren gewölbten Bauch und hielt die Luft an, aber er wollte einfach nicht flacher werden. Er war fest wie ein Muskel.
    Bär hatte sich von ihr zurückgezogen, als sie sich erbrechen musste. Jetzt stand er wieder neben ihr, und sein gewaltiger Schatten fiel auf sie. »Bist du etwa nicht glücklich?«
    »Wie konntest du mir das antun?« Er hatte ganz bewusst ihre Molekülstruktur verändert, um sie zu schwängern. Ohne sie zu fragen. Ohne ihr irgendetwas davon zu sagen. »Dieses ›chemische Ungleichgewicht‹ war Absicht. Ich nehme die Pille.«
    »Absicht? Du hast … ? Aber wie … ?« Aufgebracht schwenkte er seinen gesenkten Kopf hin und her. »Du wolltest es doch. Ich habe dich doch gefragt, ob du sicher bist. Und du hast gesagt, du wärst es. Ich dachte, du hättest verstanden.« Sie fühlte sich wie eine Ertrinkende. Seine Worte zogen sie in die Tiefe. »Du hast es von Anfang an gewusst: Ich muss Kinder haben. Das war mein Grund, mir eine Frau zu suchen. Es muss mehr von uns geben. Dieses Kind – ein zukünftiger Munaqsri – wird dringendst gebraucht.«
    »Ich dachte, du … « Sie fühlte sich, als würden sämtliche Eingeweide in ihrem Inneren durcheinandergeschüttelt. »Ich dachte, du liebst mich. Um meinetwegen. Nicht wegen … «
    »Und wie ich dich liebe«, gab er zurück. »Du bist meine Tuvaaqan , meine Frau, die Mutter meiner … «
    »Du hast mich benutzt«, fiel sie ihm ins Wort. »Du hast mich nicht mal gefragt. Du

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