Ich bin an deiner Seite
auch Naomi Uemura, Junko Tabei, Rob Hall. Viele der Leute, die gestiegen auf Everest. Sie haben Wand, auf der sie schreiben ihre Namen. Auch Jimmy Carter dort war. Aber sein Name nicht an der Everest-Wand. Jimmy Carter fliegen in seinem goldenen Flugzeug über Everest, aber er nicht hinaufgestiegen.«
Ian sah Mattie an. »Junko Tabei war die erste Frau, die den Everest bestiegen hat. Sie war nicht mal ein Meter fünfzig groß, aber sie ist auf dieses verdammte Biest raufgeklettert.« Er schüttelte den Kopf, als er sich an die Geschichte erinnerte, die ihr Führer ihm und Kate erzählt hatte, als sie sich dem höchsten Pass der Welt näherten. »Sie war Japanerin«, fügte er hinzu.
»War sie aus Tokio?«, wollte Mattie wissen.
»Nein, Schatz. Aus einer kleinen Stadt im Norden. Als sie noch ein kleines Mädchen war, sagten die Leute, sie sei schwach. Ziemlich schwach sogar. Und so fing sie mit dem Bergsteigen an.«
»Und sie hielten sie noch immer für schwach?«
»Ich schätze, das änderte sich, nachdem sie auf dem Everest war.«
Sie lächelte, und er drückte ihre Hand.
Ihre Führer bogen um eine Ecke, schoben sich an einer Gruppe von Rucksack-Touristen vorbei und deuteten auf eine nichtssagende Tür. »Das Rum Doodle«, sagte der Junge. »Wir wünschen euch schönen Tag und nicht verlaufen in Bergen. Dann sie müssen retten euch, und alle wissen es, und ihr dürft nicht mehr gehen in Rum Doodle.«
»Warte«, erwiderte Ian und griff nach seiner Brieftasche, aus der er einige nepalesische Geldscheine holte. Er gab jedem Kind zweitausend Rupien, umgerechnet etwa fünfundzwanzig Dollar. Ihre Augen weiteten sich angesichts dieses Reichtums. »Ihr seid erstklassige Führer«, fügte Ian hinzu. »Und wir möchten uns dafür bedanken, dass ihr uns den Weg gezeigt habt.«
Der Junge blickte sich um und umschloss das Geld schnell mit der Faust, um es darin zu verstecken. »Danke, Mister«, sagte er und schüttelte den Kopf, weil er sein Glück noch gar nicht fassen konnte. »Meine Freunde auch danken euch.«
»Dann auf Wiedersehen«, sagte Ian.
»Auf Wiedersehen, Mister. Danke. Tausend Mal. Ich werde beten jeden Tag, dass Tochter und du haben ein langes und glückliches Leben.«
Ian sah den Kindern nach, die aufgeregt miteinander redeten. »Das war eine tolle Idee, Ru«, sagte er und zog ihr spielerisch an ihren Zöpfen. »Ein echter Geniestreich.«
»Wir haben ihnen geholfen, oder, Papa?«
»Ja, mein Erster Maat. Da bin ich ganz sicher.«
»Ich bin froh.«
»Ich auch.«
Er beugte sich hinunter, hob sie hoch und drückte sie fest. »Bist du bereit, da hineinzugehen? In eine echte Kneipe? Möchtest du sehen, wo Sir Edmund Hillary und Junko Tabei an der Wand unterschrieben haben?«
»Kann ich eine Sprite haben? Ich habe Durst.«
»Sicher, Schatz.« Er küsste ihre Wange. »Wir bestellen für jeden eine Sprite. Aber bevor wir das machen, möchte ich dich etwas fragen.«
»Was?«
»Bist du froh, dass wir hier sind? In Nepal?«
Mattie blickte sich um. »Ich will die Berge sehen. Wo du mit Mami gewesen bist. Ich möchte etwas malen und es wieder in einen Baum hängen.«
»Wirklich?«
»In einen hohen Baum. Auf einem hohen Berg.«
Er küsste ihre andere Wange und liebte sie mehr als sich selbst, wollte ihr die Berge zeigen, aber hatte Angst davor, was die Berge ihr antun konnten. »Aber du darfst nicht krank werden, Schatz. Oder dich verletzen. Du springst einfach weiter herum wie das kleine Känguru, das du bist, und wir suchen nach einem hohen Baum auf einem hohen Berg.«
***
Die Busfahrt aus Kathmandu heraus war genau so, wie Ian es befürchtet hatte, und zweifellos brachte sie Mattie in Gefahr. Im Innern des Busses saßen dicht gedrängt etwa achtzig oder neunzig Personen. Nur die älteren durften sitzen. Alle anderen standen Schulter an Schulter und schwankten mit jeder Bewegung des Gefährts hin und her. Die Leute waren so dicht zusammengepfercht, dass sie genauso gut die Buntstifte in Matties Zeichenkasten hätten sein können. Ian hatte nur einen Blick auf die kompakte menschliche Masse geworfen und beschlossen, dass es Mattie darin nicht gut gehen würde. Sie reichte den Passagieren, von denen die meisten Männer waren, nur bis zum Bauch. Und er hatte sie einer solchen Erfahrung nicht eine Stunde lang aussetzen wollen, denn so lange würden sie bis Kakani brauchen, dem Ausgangspunkt für ihre viertägige Wanderung.
Etwas zögernd hatte Ian beschlossen, sich mit etwa dreißig anderen Reisenden
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