Ich bin dein - Geheime Sehnsucht
ich Nathaniel sagen zu hören, ohne mir sicher zu sein.
Elaina zog mich in ihre Arme. »Sobald ich etwas herausbekomme, rufe ich dich an.«
Felicia blieb mit Jackson in Tampa, während Nathaniel zurückfliegen musste. Ich fuhr mit ihm zum Flughafen. Der Rückflug verlief in einer gedämpfteren Stimmung als die Hinreise nach Tampa. Wir saßen in den ledernen Komfortsitzen.
»Bist du für Mittwoch mit mir verabredet?«, fragte Nathaniel. »Oder hast du das zu Linda nur so gesagt?«
»Ich hatte gehofft, du würdest gerne vorbeikommen«, sagte ich. Wusste er immer noch nicht, dass ich ihn nie anlügen würde?
»Also Mittwoch.« Er lächelte. »Zu Recherchen?«
»Du brauchst Nachhilfe in Literatur. Wenn du dir große Mühe gibst, kannst du nächstes Mal sicher mit noch Besserem aufwarten als mit Mark Twain und Jane Austen.«
»Wirklich? Wen würdest du vorschlagen?«
»Shakespeare«, sagte ich und lehnte mich mit geschlossenen Augen zurück.
Ich vereinbarte ein Termin zur Wachsenthaarung für Mittwochnachmittag nach der Arbeit. Ich hätte einen früheren Termin bekommen können, wollte aber sehen, ob Nathaniel dazu noch weitere Wünsche äußern würde, wenn er am Mittwoch auftauchte.
Er sagte nichts dazu.
Zur Wachsenthaarung muss ich noch eines sagen:
Ogottogotttutdasverdammtweh.
Aber danach, ganz lange danach, fand ich, dass ich es eigentlich ganz gerne mochte. Ich war glatt und sauber und konnte mir vorstellen, wie sich Sex jetzt anfühlen würde. Es könnte ihn verbessern, sofern das noch möglich war.
Ebenso dachte ich über Nathaniels Idee nach, mir einen Wagen anzuschaffen. Selbstständig natürlich. Ich fragte Felicia, ob sie mir übers Wochenende ihren ausleihen würde. Sie nutzte ihn ja selten.
Am Freitagabend stand ich um achtzehn Uhr in der Eingangshalle von Nathaniels Haus.
Er deutete auf meine Kleider. »Zieh sie aus. Du bekommst sie am Sonntag zurück.«
Ich zog mich langsam aus. Ich hatte die ganze Woche über ans Wochenende gedacht, so wie Nathaniel es sicherlich geplant hatte. Ich fragte mich, wie ich mich fühlen würde, wenn ich splitternackt unterwegs wäre. Die Verrückte Abby war ganz dafür und nahm sich vor, die Vernünftige Abby mit neuen Steuerbestimmungen oder ähnlichem Unfug beschäftigt zu halten.
Ich hatte nicht vergessen, was er über Freitagnacht gesagt hatte. Und als ich aus meiner Hose schlüpfte – schau, Nathaniel, kein Slip –, verriet mir sein Blick, dass er es mit der freudigen Erwartung durchaus ernst gemeint hatte: Tatsächlich nahm er mich zum ersten Mal gleich in der Eingangshalle.
Und tatsächlich. Der Sex war wirklich besser.
Ohne Kleidung fühlte ich mich zunächst gehemmt, insbesondere bei so banalen Tätigkeiten wie Kochen. Aber im Verlauf des Wochenendes gewann ich immer mehr Selbstsicherheit. Nathaniels Blick, der meinen Bewegungen folgte, flößte mir ein Gefühl der Macht ein. Auch das war wohl Teil seines Planes.
Er saß am Küchentisch, als ich am Sonntagmorgen herunterkam, um Frühstück zu machen,
»Geh nach oben und zieh dir etwas über«, sagte er ganz nüchtern.
Was war los? Ich war so durcheinander, dass ich nicht nachfragte. Ich ging aus der Küche auf mein Zimmer zurück, schlüpfte in eine Jeans und ein langärmliges T-Shirt und stieg die Treppe wieder hinab.
»Setz dich«, sagte er.
»Ist alles in Ordnung?« Ich setzte mich und versuchte herauszubekommen, woher dieser schuldbewusste Blick auf seinem Gesicht kam.
»Es tut mir leid«, sagte er und schaute mich schließlich an. Seine Augen wirkten beunruhigt. »Ich hätte es besser machen, besser aufpassen müssen.«
»Du machst mir Angst. Was ist los?«
Er deutete aufs Fenster.
Scheiße.
Der Schnee reichte halb bis zur Fensterscheibe hinauf, auf eine Höhe von gut 1,20 Meter. Und es schneite weiter.
»Ich hätte auf den Wetterbericht achten müssen«, sagte er, »die Nachrichten anschauen. Irgendetwas.«
»Wie lautet die Vorhersage?«, fragte ich und schaute noch immer in den Schnee. »Wie schlimm ist es?«
Er schüttelte den Kopf. »Keiner weiß es sicher. Es könnte Tage dauern, bevor du zurückfahren kannst. Tut mir leid. Ich hätte dich gestern zurückschicken sollen.«
Folglich saß ich für mehrere Tage bei Nathaniel fest ‒ besser als in der eigenen Wohnung.
»Felicia«, flüsterte ich. Ich hatte ihren Wagen!
»Sie ist bei Jackson«, sagte Nathaniel. »Ich habe vor Kurzem mit ihm geredet: Er hat sie gestern abgeholt. Ihr geht’s gut.«
Ich nickte. Bei
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