Ich bin dein - Geheime Sehnsucht
hast …«
Er packte mich mit seinen starken Armen, und ich kicherte, als er mich wieder zu sich hinzog.
»Aber falls du auf richtiger Nahrung bestehst«, sagte er. »Ich habe dir ein Omelette gemacht.«
Ich streichelte mit beiden Händen seine Brust. »Nein danke. Nach reiflichem Überlegen nehme ich doch den Nathaniel.«
Er setzte sich auf. »Ich sollte dich essen lassen, bevor es kalt wird.« Er ging zur Kommode, holte das Tablett und stellte es vor mich hin.
»Im Ernst? Du frühstückst nicht mit mir?«
Er beugte sich vor und küsste mich noch einmal. »Ich habe schon gegessen und ich muss mich wirklich für die Arbeit fertig machen. Du musst auch aufstehen.«
Ich tat so, als würde ich schmollen, als er zum Badezimmer ging, und beobachtete, wie er unterwegs aus seiner Hose stieg.
Es gab Zeiten, in denen ich vergaß, wie sensibel Nathaniel war. Dass er alles so persönlich nahm. Unsere Beziehung war in den letzten Wochen erstaunlich schnell intensiver geworden, doch hin und wieder kam seine zerbrechliche Seite zum Vorschein.
Ich nahm einen Bissen vom Omelette. Er musste ein bisschen entspannter werden. Lernen, Dinge leichter zu nehmen. Wie nicht anders zu erwarten, war das Omelette ein wahrer Gaumenschmaus – fluffige Eier, würzig scharfer Cheddar –, jeder einzelne Bissen.
Aus dem Bad drang schon bald das Geräusch fließenden Wassers. Nathaniel. Nackt und unter einer warmen Dusche.
Das war himmlisch! Der Teller überflüssig.
Ich aß den Rest des Omelettes, trank den frisch gepressten Orangensaft und stellte das Tablett zurück auf die Kommode, bevor ich ins Badezimmer ging.
Nathaniels Bad hatte die Größe meiner Wohnung, und er hätte in seiner Dusche eine kleine Cocktailparty veranstalten können. Trotzdem hatten wir nie zusammen geduscht.
Er stand unter der Dusche, eingehüllt in Dampf. Ich wusste aus Erfahrung, dass zwei Duschköpfe von oben und sechs von der Seite seinen Körper berieselten. Wann immer ich seine Dusche benutzte, wollte ich sie gar nicht mehr verlassen. Und jetzt, mit Nathaniel als Zugabe, bezweifelte ich, dass einer von uns heute pünktlich zur Arbeit kommen würde.
Tja …
Ich zog mir das Nachthemd über den Kopf und ließ es auf den Boden fallen. Nathaniel hatte mir den Rücken zugewandt und konnte wegen des fließenden Wassers nichts hören.
Ich putzte mir schnell die Zähne, öffnete dann die Duschtür und ging hinein. Nebliger Dampf schlug mir entgegen. Beim Klicken der Tür wirbelte Nathaniel herum. Ich ging wortlos auf ihn zu und schlang die Arme um seinen Hals. Unsere Lippen begegneten sich in einem sanften Kuss.
»Guten Morgen«, flüsterte ich.
»Guten Morgen. War irgendetwas nicht in Ordnung mit dem Frühstück?«
Ja klar, Nathaniel, wollte ich sagen. Ich stehe nackt in deiner Dusche, weil ich mich über das Frühstück beklagen will.
»Um ehrlich zu sein«, sagte ich. »Es hat etwas gefehlt.«
»Wirklich? An dem Omelette?«
»Nicht dem Omelette per se, aber ich habe das Du nicht bekommen.« Ich küsste eine seiner Wangen. »Du.« Ich küsste die andere. »Oder die Beilage von dir.« Ich küsste seine Lippen.
»Dazu bleibt uns jetzt keine Zeit, stimmt’s?«
»Wohl kaum.«
»Hmm.« Er nahm meine Duschlotion von ihrem Platz in der Dusche und seifte sich die Hände ein. Schnell war ich mit Schaum bedeckt und begann, mir die Haare zu waschen.
»Ich weiß, dass wir dies ausführlich diskutiert haben«, sagte er, als das warme Wasser die Seife wegwusch und ich mir die Haare ausspülte. »Aber ich möchte dich bitten, mir noch einmal meinen Willen zu lassen.« Er legte mir die Hände auf die Schultern und sah mir in die Augen. »Wir müssen allerdings nicht an diesem Wochenende damit anfangen.«
»Ich weiß«, sagte ich, wusch die Seife von meinen Händen und streichelte seine Arme. »Aber ich möchte es.« Ich schwieg einen Moment lang, wusste nicht, wie ich erklären sollte, was ich fühlte. »Ich hätte nie gedacht, es sei etwas, was ich brauche … etwas, nach dem ich mich so sehr sehne. Ich möchte nach wie vor nur mit dir zusammen sein, aber …« Ich zwang mich, ihm in die Augen zu sehen, ihm irgendwie zu vermitteln, wie viel mir dies bedeutete. »Ich verstehe jetzt, warum du es für nötig gehalten hast, mir andere Doms zu empfehlen.«
Er zog mich sanft an seine Brust. »Danke«, flüsterte er in mein Haar.
Und in diesem Moment fielen die letzten Spuren von Schuld und Zweifel an unserer Vergangenheit von uns ab.
Wir standen eine Weile so
Weitere Kostenlose Bücher