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Ich bin dein Mörder: Thriller (Sam Burke und Klara Swell) (German Edition)

Ich bin dein Mörder: Thriller (Sam Burke und Klara Swell) (German Edition)

Titel: Ich bin dein Mörder: Thriller (Sam Burke und Klara Swell) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ben Berkeley
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beweisen wollen, dass sie auf ihrem Gebiet genauso gut war wie er auf seinem. »Eins zu null für Sie. Und jetzt nennen Sie mir endlich die gottverdammte Stadt.«
    »San Diego.«
    »Lust auf eine Spritztour, Bennett?«, fragte Sam.
    »Wenn das bis zum Wochenende warten kann«, antwortete der mit einem Blick an die Decke. Sam verstand. Marin hatte den Fall abgesagt. Sie konnten nach wie vor nur unter der Hand ermitteln.
    »Soll ich raufgehen und ihn erschießen?«, fragte Sam.

Kapitel 16
    Washington, D.C.
    Freitag, 13.   Juli
    Das kleine Büro des Limousinenservice lag in einer Seitenstraße der Brentwood Road, gleich hinter den Bahngleisen. Eine für Washingtoner Verhältnisse unterirdische Adresse. Die kleinen geduckten Gebäude mit ihren winzigen Fenstern erstarrten im Bremsstaub der Güterzüge. Adrian von Bingen wusste, dass es keine gute Idee gewesen war herzukommen, als er ihren Mietwagen hinter einem Lastwagenauflieger abstellte. Diamond Limousines. Kohleklasse. Vor dem Maschendrahtzaun, der an einigen Stellen fast bis auf den Parkplatz herunterhing, standen einige blank polierte Town Cars, manche mit New Yorker, manche mit Washingtoner Lizenz. Wenigstens sahen die Autos einigermaßen gepflegt aus.
    »Und jetzt?«, fragte Adrian.
    »Warten wir, was sonst«, sagte Pia und stellte die Lehne ihres Sitzes nach hinten. »Milchshake?«, fragte sie fröhlich.
    »Nein danke«, antwortete Adrian und zog die Kamera aus seiner Tasche. Er prüfte den Ladestand der Batterien und nickte zufrieden.
    »Wollen wir nicht doch reingehen?«, fragte Pia.
    »Du meinst, nach dem Motto: Guten Tag, liebe Diamond Limousines, wir vermuten, dass einer Ihrer Fahrer, der im Übrigen, wie Sie vielleicht wissen, gerade getötet wurde, in eine Verschwörung verwickelt ist, und da wollten wir Sie fragen, ob Sie etwas darüber wissen und ob Sie uns freundlicherweise eine Kundenliste ausdrucken könnten?«
    »Paragraph elf der Stein’schen Prozessordnung lautet: Wenn du noch laufen kannst, geh ein Risiko ein. Wenn man das auf unsere Situation anwendet …«
    »Pia«, unterbrach Adrian sie. »Seine Prozessordnung gilt nur vor Gericht. Und außerdem ist sie hirnrissig.«
    »Ach ja?«, fragte Pia leicht schnippisch. »Immerhin gewinnt er seit dreißig Jahren damit fast jeden Prozess.«
    »Seit du mir das Pamphlet zum Lesen gegeben hast, kann ich das nicht mehr so ganz ernst nehmen. Wie dieses ›Ein leeres Glas hemmt den Strafverteidiger‹. Was war das noch mal? Paragraph neun?«
    »Sieben. Das mit dem Glas ist die Sieben. Und was er eigentlich damit meint, ist, dass man vor Gericht immer etwas braucht, mit dem man eine logische Kunstpause einlegen kann, ohne dass das einer spitz…«
    »Da kommt jemand«, unterbrach Adrian sie. Eine schwarze Mercedes-Limousine hielt vor dem Gebäude. Ein junger Mann in einem Anzug stieg aus, rote Haare, Sommersprossen, schütteres Haar. Adrian schoss ein paar Bilder.
    »Kein Auto von dem Service, oder?«, fragte Adrian, als der Mann in der Tür verschwunden war.
    »Nein«, sagte Pia. »Das ist ein normaler Privatwagen. Und sicher nicht sein eigener.«
    »Woher weißt du das?«, fragte Adrian. »Hast du einen Polizeicomputer dabei?«
    »Nein, aber sein Jackett ist sehr verknittert. Männer, die solch teure Autos fahren, tragen normalerweise einen feineren Zwirn. Und glaub mir, mit Männern, die europäische Autos fahren, kennt man sich als Steins Assistentin aus.«
    »Das glaube ich gerne«, antwortete Adrian spöttisch. Der Rothaarige war schon wieder draußen, offenbar hatte er nur ein Paket abgeholt. Er öffnete den Kofferraum und legte es hinein. Es war in etwa so groß wie eine Umzugskiste und schien nicht sonderlich schwer zu sein.
    »Da ist keine Leiche im Kofferraum«, bemerkte Adrian, als der Mercedes an ihnen vorbeigefahren war.
    »Du spinnst«, sagte Pia. »Wo waren wir stehen geblieben?«
    »Bei Paragraph Nummer sieben. Dem Wasserglasmanöver.«
    »Ach ja. Stein meint, dass er in der Lage sein muss, den Geschworenen oder dem Richter Gelegenheit zu geben, über etwas nachzudenken, etwas sacken zu lassen. Und das geht nun einmal am einfachsten, indem er etwas trinkt. Fällt nicht auf, sind aber trotzdem manchmal fünf entscheidende Sekunden.«
    »Okay, das ist einleuchtend. Aber was ist mit Parag…«
    Weiter kam Adrian nicht, weil jemand von außen an ihre Scheibe klopfte. Ein Mann mit einer blauen Sportsonnenbrille, die den klaren Himmel spiegelte. Er trug trotz der Hitze einen dunklen Blouson.

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