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Ich bin ein Mörder

Ich bin ein Mörder

Titel: Ich bin ein Mörder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brigitte Pons
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dem Tod geweiht, meine Liebe? Wer bedeutet dir mehr?«
    »Dein perfides Spiel spiele ich nicht mit.«
    Zeig keine Angst. Sei hart, selbstsicher, souverän. Die Pistole streichelte über ihre Kehle, dann legte er sie griffbereit neben das Messer auf den Tisch.
    »Du wirst. Verlasse dich drauf. Aber ich formuliere es anders. Stell dir vor, ich schieße auf beide. Sie haben identische Verletzungen. Lebensbedrohlich. Du hast dreißig Sekunden, dich zu entscheiden. Einem kannst du das Leben retten, der andere stirbt. Sie liegen neben dir auf dem Boden. Zu wem bückst du dich? Wessen Blutung wirst du stillen mit deiner Hand? Wessen Röcheln hörst du, bis es unter Qualen erstirbt?«
    »Du bist widerlich.« Alexandra drehte den Kopf beiseite, um ihn nicht ansehen zu müssen. Ein halber Meter trennte sie von der Waffe auf dem Tisch. So nah und doch unerreichbar.
    »Noch ist die Frage rhetorisch, aber bereite dich vor. Sie werden bald hier sein. Dann solltest du gewappnet sein. Triff deine Wahl jetzt. Einer muss heute sterben.«
    Er schlang ihren Zopf um seine Hand und zwang sie zum Blickkontakt. Jedes Wort war ihm ernst. Sie konnte es in seinen Augen sehen.
    »Einer muss sterben? Dann töte mich«, presste sie angestrengt hervor. »Lass die beiden laufen und erschieß mich, wenn du unbedingt jemanden töten willst. Jetzt sofort und hier. Oder lass mich laufen, wie einen Hasen. Schieß mir in den Rücken. Es ist mir gleich. Aber sie haben nichts damit zu tun. Das ist eine Sache zwischen dir und mir.« Ihre Kopfhaut schmerzte, mühsam unterdrückte sie ein Stöhnen und biss sich auf die Lippe.
    »Wie heroisch. Ich bin begeistert!« Er lachte schrill. Dann verpasste er ihr eine harte Ohrfeige. »Und wie dumm. Du schaffst es, mich zugleich zu erfreuen und zu erzürnen, meine Gute. Eine Sache zwischen dir und mir«, äffte er sie nach. »Das siehst du völlig falsch. Du bist nicht die Hauptperson, um die sich alles dreht. Du hast mich verärgert. Das sollte man nicht tun. Denke nicht, du hättest zu irgendeinem Zeitpunkt etwas ändern können. Obwohl, mit ein wenig mehr Fügsamkeit deinerseits, wäre ich heute vielleicht gnädiger gestimmt. Ich sehe, du meinst immer noch, dies sei meine Rache an dir. Das ist dein größter Fehler. Du hältst dich für wichtig. Dabei bist du nur ein winziges Rädchen in meinem gigantischen Getriebe. Ein unwichtiges, dessen Rolle bald ausgespielt ist. Hast du etwa wirklich geglaubt, du verlässt mich heute lebend? Dein Leben steht nicht zur Diskussion. Es ist nur die Frage, wer mit dir stirbt! Aber wenn du dich nicht entscheiden kannst, sterbt ihr eben alle. Drei auf einen Streich.« Tobias sank vor ihr auf die Knie.
    »Du kommst damit nicht durch. Wie willst du das alles erklären?«
    »Das muss ich nicht.« Er stellte ihre nackten Füße auf seine Schenkel und entfernte sorgsam die Wattepads zwischen ihren Zehen.
    »Dann erkläre es wenigstens mir. Wie funktioniert dein Plan?«
    Ich bin es, die einen Plan braucht. Sofort!
    »Du versuchst, Zeit zu schinden. Wie durchschaubar. Aber das macht nichts. Wir haben noch ein wenig Zeit. Du bist mein Werkzeug. Du wirst sie erschießen.«
    »Niemals!« In hilfloser Wut zerrte sie an den Handschellen.
    »Aber natürlich wirst du. Von deinem eigenen Balkon aus. Deine Hand wird eindeutige Schmauchspuren aufweisen. Deine Fingerabdrücke sind am Abzug. Du hast sie beide herbestellt, mit einer E-Mail. Oh, hast du das nicht gewusst? Es war nicht schwierig, deine Zugangsdaten herauszufinden. Manchmal ist es von Vorteil, wenn jemand so viel redet wie du. Lieblingsessen, Lieblingssong. Welches Klingelsignal deine Freundin benutzt. Diese pausenlosen Banalitäten. Den ganzen Tag. So wie dein Rechner den ganzen Tag läuft und die deiner unnützen Freunde auch. Sie werden im Abstand von wenigen Minuten hier eintreffen. Sie sind beide pünktlich. Immer. Du stehst hier oben, legst die Waffe an und schießt. Du bist eine zielsichere Schützin. Scharfschütze zu sein, war dein Traum. Alle wissen das. Linke Brust, mitten ins Herz. Oder etwas oberhalb, dann hat man länger davon. Du wirst sie schreien hören, sehen, wie sie sich winden, ehe sie sterben. Es sei denn, du gibst ihnen den perfekten Gnadenschuss. Volltreffer und aus, auf einen Schlag!«
    »Wie willst du mich dazu zwingen, wenn ich ohnehin weiß, dass du mich auch tötest?« Rede, erzähl mir mehr. Sie brauchte Details. Es musste einen Weg geben, ihn aufzuhalten. Oder ihn auszuschalten.
    »Das ist leicht. Denk doch

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