Ich. bin. Jetzt - auf dem achtfachen Yoga-Pfad zu sich selbst finden
Zähne, waschen unsere Haare und tragen saubere Kleidung. Wir kümmern uns um die äußere Fassade. Die innere Sauberkeit hat bei uns keinen so großen Stellenwert. Dabei ist der Körper keine Maschine, die wir regelmäßig putzen müssten, sondern ein sich selbst reinigendes System. Er besteht aus geschätzten 100 Billionen Zellen, die ständig miteinander kommunizieren und sich erneuern. Leider neigen wir dazu, dieses Wunderwerk durch unsere moderne Lebensweise zu überlasten und die perfekte Funktionsweise zu behindern. Saucha bedeutet, den Körper rein zu halten und so für ihn zu sorgen, dass er ungestört arbeiten und sich selbst heilen kann.
Die yogischen Reinigungstechniken
Im Hatha Yoga sind Reinigungstechniken (Kriyas) ein wesentlicher Bestandteil der Yoga-Praxis und dienen außerdem als Vorbereitung auf die Asana-Praxis. Kriyas sind innerliche Reinigungstechniken, die den Körper entlasten und die Ausscheidungssysteme anregen. Sollten Sie sich für Kriyas interessieren, machen Sie das bitte auf keinen Fall auf eigene Faust, sondern suchen Sie sich einen guten Lehrer, der Ihnen erklärt, wie Sie wann was am besten machen und was Sie besser lassen sollten. Bei der Faden-Reinigung (Sutra Neti) wird beispielsweise ein in Wachs getränkter Baumwollfaden oder ein Katheter in die Nase geschoben und aus der Kehle wieder herausgezogen. Bei der Tuchreinigung (Vastra Dhauti) wird ein meterlanges dünnes Baumwolltuch verschluckt und langsam wieder herausbefördert. Der Neti Pot ist ein kleines Kännchen, durch das lauwarmes Salzwasser in ein Nasenloch hinein- und durch das andere wieder herausrinnt (Jala Neti). Trataka ist eine Augenreinigungsübung, bei der auf bestimmte Weise in eine Kerzenflamme gestarrt wird, bis die Augen leicht anfangen zu tränen. Neben den Kriyas haben im Yoga die Körperübungen, die Aktivierung der Bandhas und spezielle Atemtechniken einen reinigenden Effekt auf den Körper.
Die Zunge reinigen, mit Salzwasser gurgeln, Sauna, Infrarotkabine, Fasten, Entschlacken, Ölziehen, Einlauf oder Darmreinigung sind beispielsweise bei uns übliche Entlastungs- und Entgiftungsmethoden. Ist der physische Körper innerlich sauber, fühlen wir uns entspannter, sind wir weniger krankheitsanfällig, können wir besser mit Stress umgehen und uns leichter auf unsere spirituelle Entwicklung und unseren Dienst an der Welt fokussieren.
Doch halt! Es hilft natürlich reichlich wenig, wenn wir den Körper von innen und von außen reinigen, aber nicht darauf achten, was wir ihm tagein, tagaus über die Nahrung zuführen. Stellen Sie sich vor, Sie putzen zwar täglich Ihre Wohnung und entsorgen fleißig den Müll, bringen aber mehrmals am Tag Unmengen an neuem Mist herein.
Dein Körper besitzt große Weisheit – du musst sie nur zulassen.
Osho
Die yogische Ernährung
Du bist, was du isst. Ein altes Sprichwort, das in mehrfacher Weise stimmt. Unsere Nahrung wirkt sich auf unser körperliches Wohlbefinden aus. Eine ungesunde Ernährungsweise ist unbestritten ein Hauptrisikofaktor für viele unserer Zivilisationskrankheiten. Einseitige oder falsche Ernährung macht aber nicht nur krank. Die Stoffe in unserer Nahrung beeinflussen das Gehirn und wirken sich auf unser Denken, Fühlen und Handeln aus. Einerseits schädigen „falsche“ Substanzen das Gehirn, andererseits wird es oft nicht ausreichend mit allen Makro- und Mikronährstoffen versorgt, um seine Funktion optimal erfüllen zu können. Die Folge zeigt sich beispielsweise in Form von erhöhter Aggressivität, von Depressionen, Stimmungsschwankungen, inneren Erregungszuständen, emotionalem Stress, schwacher Gedächtnisleistung oder mangelnder Konzentration. Kurz, die Substanz der Nahrung beeinflusst unseren Geist, und unser Geist formt unser Leben. Eine bewusste Ernährung ist für den Yoga-Weg unerlässlich!
Im Yoga unterscheiden wir drei Energie-Qualitäten (Gunas). Nach diesen drei Eigenschaften wird auch die Nahrung eingeteilt:
1. Sattva (Reinheit, Harmonie, Leichtigkeit)
2. Rajas (Aktivität, Erregung, Unruhe)
3. Tamas (Trägheit, Dunkelheit).
Um wahrhaft gesund zu sein, ist eine reine – sattvige – Ernährung optimal: Nahrung, die den Körper mit allen Nährstoffen versorgt, ohne ihn zu belasten, die Psyche im Gleichgewicht hält und den Geist beruhigt. Sattvig sind Lebensmittel, die direkt aus der Natur stammen und auf natürliche Weise gereift sind, wie Obst und Gemüse, Kartoffeln, Hülsenfrüchte, Vollkornreis, nicht homogenisierte Milch
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