Ich. bin. Jetzt - auf dem achtfachen Yoga-Pfad zu sich selbst finden
größer ist als Ihr schmerzhafter Diät-Vorsatz. Das ist nur ein Beispiel für sehr menschliches Verhalten. Das Problem ist nicht Willensschwäche, sondern mangelnde Bewusstheit.
Wenn Sie sich dessen bewusst sind, was Sie tun, warum Sie das tun und was Sie wirklich tun wollen, finden Sie Ihre eigene Disziplin.
Es mangelt oft an Disziplin, weil wir schlicht und ergreifend die „falschen“ Ziele ansteuern – der eigene Antrieb und der tiefere Sinn fehlen. Wenn wir unser inneres Feuer nicht für die Dinge nutzen, für die wir wirklich brennen und die uns erfüllen, wird das Feuer schwach und wir brennen aus. Im Zuge von Satya haben wir bereits besprochen, dass wir nichts erreichen, wenn wir innerlich voller Widersprüche sind. Wir können unmöglich nach links und gleichzeitig nach rechts gehen, da hilft kein noch so großes Ausmaß an Disziplin. Disziplin braucht Klarheit und Ent-Scheidungskraft. Wir müssen Prioritäten setzen und uns von den Dingen trennen, die nicht zu unserem wahren Wesen passen.
Ein wichtiger Schritt zu mehr Selbstdisziplin besteht darin, Ihre tiefsten inneren Wünsche wieder auszugraben und herauszufinden, was Sie wirklich wollen und was Ihnen am Herzen liegt. Sie stehen höchstwahrscheinlich problemlos mitten in der Nacht auf, wenn es darum geht, den Frühflug in den lang ersehnten Urlaub zu erwischen, und können im Flieger stundenlang auf demselben Platz sitzen, obwohl das nicht besonders angenehm ist. Wenn Sie Gartenarbeit lieben, knien Sie ohne Murren lange Zeit am Boden und rupfen Unkraut. Wenn Sie ein Instrument lernen wollen, üben Sie fade Tonleitern. Wenn Sie gerne Sport machen, sind Sie bereit, sich Zeit zu nehmen und zu trainieren. Das ist Tapas. Wenn Sie in Ihrem Innersten spüren, dass ein Vorhaben – was auch immer es ist – Sie persönlich stärkt, Sie weiterbringt oder einen für Sie relevanten „Nutzen“ hat, werden Sie genug Motivation haben, um diszipliniert zu sein. Wer ein ausreichend starkes „Warum“ hat, findet die innere Kraft, um Versuchungen zu widerstehen, Opfer zu bringen und Hindernisse zu bewältigen.
Das höchste Ziel verfolgen
Das Ziel im Yoga ist Selbstverwirklichung – die Freiheit, authentisch im gegenwärtigen Moment zu sein und so zu leben, wie es Ihrem wahren Wesen entspricht. Es gibt kein lohnenswerteres Ziel und nichts, was Ihnen mehr Erfüllung bringen wird. Wenn Sie allerdings der Illusion erliegen, dass dieser Transformationsprozess krisenfrei und schmerzlos vonstattengehen muss, werden Sie nicht weit kommen auf Ihrer Reise. Das Ego hat Angst vor jeder Veränderung und will Sicherheit. Ein sicheres Leben ist aber zumeist kein Leben, das Sie lieben, in dem Sie zufrieden sind und das einen Sinn hat. Oder wie ein altes englisches Sprichwort sagt: „Ein Schiff, das im Hafen liegt, ist sicher. Aber dafür werden Schiffe nicht gebaut.“ Das zu tun, wofür Sie gebaut sind, erfordert Tapas. Tapas heißt, trotz Angst, Unsicherheit und Ungewissheit dem Weg des Herzens zu folgen und sich durch nichts davon abbringen zu lassen. Den Mut zu haben, gewisse Risiken einzugehen, „Fehler“ zu machen und mit schmerzhaften Gefühlen umzugehen. Die Bereitschaft, alle Aspekte des Lebens anzunehmen und aus jeder Erfahrung zu lernen.
Lange Zeit dachte ich, dass erfolgreiche Menschen – damit meine ich Menschen, die ihr Potenzial leben – nie Zweifel haben, voller Selbstvertrauen und immer gut drauf sind. Diese Menschen sind den Höhen und Tiefen des Lebens genauso ausgesetzt wie wir alle. Edison hat über tausend Versuche unternommen, bevor er die Glühbirne erfand. Glauben Sie, dass er nie gezweifelt hat? Wohl kaum, aber eines hat er nie: aufgegeben. Mozart war schon als Kind ein Genie. Sein Können ist ihm nicht in den Schoß gefallen, vielmehr hat er schon in jüngsten Jahren jeden Tag viele Stunden am Klavier verbracht. Der Apple-Gründer Steve Jobs, einer der größten Visionäre des Computerzeitalters, musste einige harte Rückschläge hinnehmen. Dennoch hat er nicht aufgehört, auf sein Herz zu hören und seiner inneren Stimme zu folgen.
Genauso können wir lernen, die Vergangenheit immer wieder loszulassen, uns nicht von den Umständen entmutigen zu lassen, von Augenblick zu Augenblick zu leben und Schritt für Schritt zu tun, was zu tun ist.
Wie entwickeln Sie Tapas?
Selbstdisziplin ist wie ein Muskel, der wächst, wenn Sie ihn beanspruchen. Genauso wie Sie mit entsprechendem Training Ihren Bizeps stärken, lässt sich auch Selbstdisziplin mit
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