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Ich bin kein Mörder: Thriller (Band 3 von 3 der "Mörder"-Trilogie)

Ich bin kein Mörder: Thriller (Band 3 von 3 der "Mörder"-Trilogie)

Titel: Ich bin kein Mörder: Thriller (Band 3 von 3 der "Mörder"-Trilogie) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Volker Ferkau
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solange wir wollen. Das ist kein Beweis.«
    Will se nkte den Blick. Die Frau hatte Recht und er hatte es die ganze Zeit über gewusst. Er hatte sich verhalten wie ein Anfänger, vom unbedingten Willen getrieben, nach diesen zwei grauenvollen Tagen mit einem Erfolg aufwarten zu können. Verdammt, wem wollte er etwas beweisen?
    Sie sah ihn an und lächelte, als ahne sie seine Gedanken.
    Er grinste schräg.
    Eine attraktive Frau. Um die vierzig, dunkle volle Haare, ein feingeschnittenes Gesicht, ein paar Falten zu viel um den Mund, dafür große , wache Augen. Schlank, trainiert mit kleinen straffen Brüsten und Beinen, von denen Will sich keine Vorstellung machte, da er die Kreidler noch nie im Kleid oder Rock gesehen hatte.
    » Das waren zwei schreckliche Tage, sage ich Ihnen. Ich würde Ihnen gerne mehr dazu erzählen ...«
    » Und dafür möchten Sie mich auf einen Drink einladen, ist es nicht so?«
    Will stutzte, fasste sich und sagte: »Rumpelstilzchen und die böse Hexe?«
    Sie schmunzelte. »Was ich sagte, tut mir leid. Das war unverschämt, schließlich habe ich Sie gebeten, mir zu helfen. Aber der Druck, verstehen Sie?«
    » Dann vielleicht später.«
    Elvira Kreidler runzelte die Stirn. Es war deutlich, dass sie versuchte, die Abfuhr gelassen zu sehen. Doch sie wäre nicht die Bereichsleiterin des LKA gewesen, hätte sie jetzt geschwiegen. »Da wir nicht mehr dienstlich verbunden sind, könnte ich mich überreden lassen.«
    Will schob den Stuhl zurück, zupfte seine Lederjacke zurecht und blickte der attraktiven Frau in die Augen, mitten hinein in zwei dunkle Seen. »Okay, also nicht später, sondern jetzt. Schließlich müssen wir planen, wie wir Familie Strauss und ihren Killersohn überführen, ohne dass uns die Medien das Genick brechen.«
     
     
     
     
     
     

23
     
     
    Dr. Mark Rieger hatte sechs unruhige Monate hinter sich.
    Nachdem er aus seiner Waldhütte entkommen war, während Will Prenker unter dem Einfluss des Elektroschockers vor sich hin brabbelte und Janine, die Eva gewesen war, verblutete, waren die Stunden verflogen wie Minuten.
    Mark gelang es, per Anhalter in seine Wohnung zu kommen. Dort sammelte er seine Kreditkarten ein, sein Bargeld und den wenigen Schmuck , drei wertvolle Uhren. Daraufhin fasste er sich ein Herz und begab sich in die Berliner Unterwelt.
    Durch seine Arbeit als Gerichtspsychologe wusste er, wo er Menschen fand, die ihm weiterhelfen würden. In Hermsdorf gab es Kontakte, in Französisch Buchholz auch einige, aber vor allen Dingen in Siemensstadt, da von dort der Sprung zum Flughafen Tegel gering war.
    Er besann sich auf zwei Adressen und innerhalb weniger Stunden hatte er einen falschen Pass. Kosten: 10.000 Euro. Für ihn kein Problem, da seine Kreditkarte noch offen war. So hob er an verschiedenen Apparaten Geld ab, bis sich seine Hosentasche beulte. Es war erstaunlich, denn es waren keine fünf Stunden seit seinem Mord vergangen und er hatte sein gesamtes mögliches Bargeld bei sich, sowie einen Pass, der auf ihn ziemlich echt wirkte. Er hatte nur einmal schnell sein Gesicht vor eine Polaroidkamera halten müssen, ein paar Drinks nehmen in einer schummrigen Kneipe und die Sache war erledigt.
    Er ging zum Last-Minute-Schalter und überlegte, nach Thailand zu fliegen. Die Hitze und Luftfeuchtigkeit dort wären unerträglich. Vielleicht nach Ägypten oder nach Israel? Nein, wenn schon, dann wollte er alles haben.
    Er entschied sich für Gran Canaria.
    Zugegeben kein wirkliches Fluchtziel, aber vielleicht eben deshalb folgerichtig, eine Urlauberinsel. Er hatte keine Ahnung, wie viele Touristen pro Jahr auf der kleinen Kanareninsel weilten, aber es mussten zahllose sein. Sie kamen und gingen, und er würde bleiben.
    Es war unüberschaubar.
    Ein Kommen und Gehen.
    Er würde sich zuerst eine kleine Wohnung mieten und sehen, wie es weiterging.
    Zu seinem Erstaunen kam er problemlos durch die Passkontrolle. Wäre er aufgeflogen, hätte er sich wiederstandlos festnehmen lassen. In seinem Kopf schwirrten die Gedanken wie Mückenschwärme und sein Herz schlug wie ein Hammer.
    Es würde eine Weile brauchen, das Erlebte zu verarbeiten. Er dachte an seine Frau, die ihn zwar verlassen hatte, aber für die er noch etwas empfand, und an seine Tochter Marlies. Was, wenn die beiden in der Zeitung lasen, wer Dr. Mark Rieger wirklich gewesen war? Es war besser, diese Gedanken zu verdrängen.
    Mark kaufte in einem der Flughafenstores eine schwarze Hornbrille mit dunklen Gläsern, dazu

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