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Ich bin o.k. – Du bist o.k. • Wie wir uns selbst besser verstehen und unsere Einstellung zu anderen verändern können. Eine Einführung in die Transaktionsanalyse

Ich bin o.k. – Du bist o.k. • Wie wir uns selbst besser verstehen und unsere Einstellung zu anderen verändern können. Eine Einführung in die Transaktionsanalyse

Titel: Ich bin o.k. – Du bist o.k. • Wie wir uns selbst besser verstehen und unsere Einstellung zu anderen verändern können. Eine Einführung in die Transaktionsanalyse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas A. Harris
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fest:
    «Früher breitete sich die Welt der Natur und der menschlichen Beziehung recht geordnet aus und hielt Schritt mit dem Reifegrad des Kindes. Das Haus war groß, die Familie zahlreich, und gewöhnlich war gerade ein weiteres Kind unterwegs. Immer war jemand in der Nähe, der sich um das Vorschulkind kümmerte und es in abgestuften Etappen in seine größer werdende Welt führte, Schritt um Schritt, wie seine Ansprüche allmählich wuchsen. Es gab freien Raum rund um sein Haus, ein Feld, eine Wiese, einen Garten. Es gab Tiere im Stall, im Hühnerhof, im Koben und auf der Weide. Einige dieser Geschöpfe waren jung wie das Kind. Es konnte sie betrachten, sie berühren und manchmal sie sogar umarmen.
    Die Zeit hat diese Umwelt verwandelt. Das Kind, das heute in einer Wohnung oder vielleicht sogar in einem Eigenheim im Vorort aufwächst, muss auf viele der früheren menschlichen und tierischen Gefährten verzichten. Der häusliche Lebensraum hat sich verringert auf die Dimensionen einiger weniger Zimmer, eines Balkons, eines Hofes; vielleicht besteht er nur aus einem einzigen Zimmer mit einem oder zwei Fenstern.» [44]
    Die Autoren bedauern, dass das kleine Kind von heute «den großzügigen, intimen Kontakt mit dem wachsenden Leben, mit anderen Kindern, mit einer Vielfalt von Erwachsenen» verloren hat. Zu diesem Mangel an positiven Früherfahrungen kommt eine Überschwemmung mit erschreckenden Informationen. Es stimmt, dass es schon immer Krieg und Grausamkeiten gegeben hat, doch sie spielten sich nicht im Wohnzimmer auf dem Fernsehschirm ab. Lange bevor das Kind mit den elementaren Schwierigkeiten des Zusammenlebens in der Familie fertig werden kann, lernt es kennen, was meine kleine Tochter eine «Plemplem-Welt» nennt: eine Welt von Rassenunruhen, Kriegsgefangenen, Kindern mit verbundenen Augen vor blitzenden Bajonetten, Massenmord und Politikern, die über die Möglichkeit einer Vernichtung der ganzen Welt diskutieren. Dazu kommt für das kleine Kind die Schwierigkeit, zwischen Dichtung und Wahrheit zu unterscheiden: Ist das die Tagesschau, oder ist das ein Film? Ist das ein Obergangster, oder ist das ein Staatsoberhaupt? Verursacht Rauchen Krebs, oder bringt es den Duft der großen weiten Welt? Das also ist die Welt, in der wir leben, keine behütete Idylle mit kleinen Lämmchen und gelben Blümchen, sondern eine Welt des Hasses und zischender Düsenjäger, die so hautnah ins Bild kommt, dass man versucht ist, sie abzuschalten und sich nicht mehr um den Unterschied zwischen Lenor und Napalm oder zwischen der Jagd auf «Baader-Meinhof» und der Jagd nach dem Schatz am Silbersee zu kümmern.
    Will Rogers [45] hat einmal gesagt: «Die Schulen sind nicht mehr, was sie zu sein pflegten und niemals waren.» Vielleicht hat es auch die gute alte Zeit nie gegeben, doch das Schlechte berührte die Kinder nicht so früh und nicht so direkt wie heute. Das schafft das Problem nicht aus der Welt, sondern zeigt nur, dass die Eltern so dringend wie noch nie ein Instrument brauchen, mit dem sie ihren Kindern früh zur Entwicklung eines Erwachsenen-Ichs verhelfen können, um in der Welt zurechtzukommen.

Wo soll man beginnen?
    Im Idealfall soll man am Anfang beginnen. Wirksam eingesetzt wurde die Transaktions-Analyse bei einem Unterrichtsprogramm für künftige Eltern, das Erwin Eichhorn und seine Frau seit 1965 in der kalifornischen Hauptstadt Sacramento leiteten. Er ist Gynäkologe und Geburtshelfer, sie arbeitet in der Schwesternausbildung am Sacramento City College. Bei den meisten Ärzten besteht die Schwangeren-Beratung aus allgemeinen Hinweisen für die künftigen Eltern, vor allem die Mütter, was sie während der Schwangerschaft und bei der Geburt zu erwarten haben, und aus Informationen zur Säuglingspflege. Das wird häufig ergänzt durch verschiedene Bücher und Bilder, die ein idyllisches Leben mit dem Neugeborenen zeigen. Vielleicht gibt es auch eine Aussprache über die negativen Aspekte wie etwa eventuelle Depressionszustände nach der Geburt, Erschöpfung oder Koliken, doch tiefergehende Untersuchungen über die Beziehung zwischen Mann und Frau, jungem Vater und junger Mutter und diesem prächtigen und manchmal erschreckenden neuen kleinen Menschen, dem Baby, sind selten. Die meisten Ärzte hätten dem jungen Paar gerade in dieser wichtigen Frage gern geholfen, doch es gab kein System, das schnell gelehrt, leicht verstanden und ohne weiteres angewandt werden konnte. So mancher Arzt hat viele Stunden

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