Ich bin scharf - Heisse Stories
schmoren zu lassen, nicht wahr?
Carlo würde seine Antwort schon noch rechtzeitig bekommen. Aber erst musste ich meine Haut von diesem durchdringenden Geruch nach Sex befreien.
Die Reise geht weiter.
Wir verlassen Italien und fliegen in Richtung Frankreich.
In Kürze landen wir in Paris!
TOUR D’AMOUR: PARIS
Von: Henning Glaser
An: Mark Denning
Betreff: streng vertraulich/privat
Hallo, Mark,
nochmals vielen heißen Dank für deine wirklich nützlichen Tipps bezüglich Toskana und Florenz.
Mimi lässt Dich ebenfalls grüßen, sie fand vor allem Deinen Kunstverstand bemerkenswert. Gerade von einem Software-Ingenieur hätte sie das nicht erwartet, wie sie mir versicherte.
Na, da kann ich mir ja locker ausrechnen, wie die Liebste mich in dem Punkt wohl einschätzt, nicht wahr? Auf einer Skala von null bis zehn die hübsche runde Null. Macht nichts, von mir scheint sie anderes zu erwarten und auch zu bekommen, ansonsten hätte sie sich sicher schon beschwert.
Jedenfalls waren wir auf Deinen Rat hin in den Uffizien in Florenz. Stundenlang, ohne uns zu langweilen. Und hatten in der Zeit noch längst nicht alle Kunstwerke gesehen.
Meine kleine Japanerin hat an diesem Nachmittag von sich aus zum ersten Mal zugegeben, wie wenig
Sinn es doch gemacht hätte, Europa in drei Tagen (oder in vier bis fünf) abzuhaken, wie sie es ursprünglich vorhatte.
Mittlerweile sind wir bereits in Paris gelandet, auch wenn Italien noch einiges mehr zu bieten gehabt hätte.
Die Memoiren des Casanova hatten wir in der Nacht vor der Weiterreise termingerecht ausgelesen. Und sofort gemeinsam beschlossen: Sobald wir in Paris gelandet wären, wollten wir für Nachschub sorgen und uns aus der französischen Erotikliteratur einen feinen Leckerbissen herausfischen.
Die Franzosen sind immerhin seit jeher bekannt für ihre pikante und auch frivole Ader, die nicht nur in der Literatur schon früh zum Ausdruck kam, sondern eigentlich in allem. Im gesamten Lebensstil, bis hin zum Essen.
Mimi behauptete noch im Flieger, das größte Aphrodisiakum überhaupt sei für sie die folgende kleine Vorspeise: Mindestens ein halbes Dutzend frischer Austern und dazu ein Gläschen Champagner. Oder auch zwei.
Nun gut, ich persönlich war zwar noch nie ein großer Fan dieser glitschigen Schalentiere, aber ein spießiger Spielverderber wollte ich auch nicht sein.
Außerdem kannte ich das Gerücht von der Potenz steigernden Wirkung der gemeinen Auster. Hat mich aber nie gekümmert, denn Potenzprobleme kannte und kenne ich zum Glück noch nicht. Und falls doch: Mittlerweile gibt es ja eine gewisse blaue Pille … Also
konnte ich meine Abneigung gegen die gemeine Auster weiterhin hegen. Dachte ich.
Hatte aber nicht mit Mimi in meinem Leben gerechnet.
Kurz und gut: Gleich am ersten Abend in Paris zogen wir los in ein kleines Restaurant, das auf einem Schild im Fenster genau das von Mimi gewünschte Zeugs anbot: Austern und Champagner im Einzelgedeck. Schlappe fünfzig Euro!
Nun ja, dachte ich mir, Viagra soll auch nicht gerade billig sein. Und zumindest Champagner schmeckt eindeutig besser und enthält vor allem Alkohol.
Also mit ganz viel Champagner spült man die Dinger – ich meine jetzt die Austern – leicht und schnell runter, so viel weiß ich jetzt. Ist ein guter Trick, Mark, wirklich.
Und ansonsten – tja, was soll ich sagen: Bei Mimi hat es, glaube ich, gewirkt. Sie war ziemlich heiß in dieser Nacht. Aber das ist sie ja meistens. Und vor allem zur Zeit ihres Eisprung, der gerade anstand …
Leider hatte ich nicht viel davon, und die arme Mimi auch nicht: Mir wurde nämlich nach dem glitschigen Abendessen bald schon speiübel, und ich gab die verdammten Austern wieder von mir!
So ging es die ganze Nacht lang. Ich dachte tatsächlich einige Stunden lang, ich müsste sterben!
Da Mimi absolut das gleiche Menü eingenommen hatte, musste es wohl an einer einzigen verdorbenen Auster gelegen haben.
Was schon mal vorkommen kann, wie Mimi bei ihrer
Internetrecherche über Google am nächsten Tag herausfand.
Pech, dass es ausgerechnet mich erwischt hatte! Was nicht bedeutet, dass ich dies Mimi gewünscht hätte!
Jetzt weiß ich jedenfalls mit Sicherheit, dass ich Mimi wirklich und wahrhaftig liebe. Denn ich hätte mich trotzdem darauf eingelassen, falls nur diese Wahl bestanden hätte: Sie oder ich erwischt die böse, böse Auster – nach Art eines russischen Roulettes.
Am nächsten Tag ging es mir immer noch ziemlich schlecht,
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