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Ich bin unschuldig

Ich bin unschuldig

Titel: Ich bin unschuldig Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sabine Durrant
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Artikel Probleme? Nein, keine. Nur Sachen, die ich wahllos gekauft habe. Ich denke daran, mein Parkticket entwerten zu lassen.
    Auf dem Parkplatz lehne ich den Kopf ans Lenkrad und schließe die Augen. Ich bin ganz ruhig. Es ist unglaublich. Fast möchte ich lachen. Wer hätte das gedacht?
    Ich habe Christas Karte in der Hand – South London Beauty Services  –, und ich wähle die Nummer.
    Nachdem ich gesagt habe, wer ich bin, herrscht lange Schweigen. »Ich dachte mir schon, dass Sie anrufen«, sagt sie schließlich.
    »Jack war also heute Morgen bei Ihnen«, sage ich.
    »Ja. Er hat mir Blumen mitgebracht und Kuchen aus diesem Café. Ich …«
    »Ich dachte, Sie würden ihm nicht trauen, fänden, er sei zu charmant.«
    »Er hat gesagt, er wollte die Sache für Sie in Ordnung bringen, und er will mir mit dem Finanzamt helfen.«
    »Aber Sie haben Ania versprochen …«
    »Und Jack hat gesagt, sie ist tot. Sie leben. Und die Polizei will Sie ins Gefängnis stecken. Jack hat mir erzählt, dass Sie ein kleines Mädchen haben, und …«
    »Dann haben Sie was aus ihrem Kalender für ihn übersetzt?«
    »Er sagt, er will nur Ihren Namen reinwaschen. Ich wollte eigentlich nicht, dass er ihn mitnimmt. Sie hat Persönliches reingeschrieben …«
    »Das kann ich gut verstehen.«
    »Aber er war so überzeugend, Gaby. Ich habe mich so mies gefühlt. Er hat gesagt, ich könnte belangt werden, weil ich polizeiliche Ermittlungen behindere und Informationen zurückhalte.«
    Der Parkplatz füllt sich. »Ich verstehe das nicht. Sie meinen, Sie haben Jack den Kalender gegeben? Er hat ihn jetzt?«
    »Ich wusste nicht, was ich machen sollte.«
    »Haben Sie ihm von Anias Geliebtem erzählt?«
    »Nein …«
    »Aber es steht im Kalender. Und wenn Jack damit zur Polizei geht, und das wird er, werden ihre Eltern es erfahren, ist Ihnen das klar?«
    »Ich tue mein Bestes für Ania.« Sie klingt müde. »Ich weiß nicht, was richtig ist.«
    »Okay«, sage ich. »Vielen Dank, Christa. Wenn Sie sich sicher sind.«
    »Sie sind eine gute Frau«, sagt sie. »Freundlich. Ihnen liegt etwas an Ania.«
    Vibrationen. Eine Frau in einem Allradfahrzeug hat neben mir angehalten und das Fenster runtergekurbelt. Sie tippt an meins. »Fahren Sie weg?«, ruft sie.
    »Noch nicht«, antworte ich stumm.
    Die Frau macht »tz, tz«, verdreht aufgebracht die Augen und fährt fluchend davon.
    Drei verpasste Anrufe von Jack. »Wo sind Sie?«, fragt er, als ich ihn zurückrufe. »Können Sie sich mit mir treffen?« Seine Stimme ist leise, bedeutungsschwer.
    Ich unterbreche ihn, bevor er noch was sagen kann, und erzähle ihm, dass Ania tatsächlich zu uns zum Vorstellungsgespräch gekommen ist, dass ich aber nicht da war und Philip sie reingelassen hat, sich aber angeblich nicht daran »erinnert«.
    »Das ist äußerst seltsam, Gaby.«
    Ich muss ihm so ruhig wie möglich erzählen, was ich gefunden habe. Jetzt. Bevor er etwas sagt, bevor ich schreie. »Da ist noch was. Christa hat bestätigt, dass Ania einen anderen hatte und dass sie von ihm schwanger war, nicht von Tolek.«
    »Ich weiß. Gaby …«
    Ich fahre fort. »In Philips Schublade habe ich eine Quittung von Agent Provocateur gefunden und den Heiligen Christophorus, den die Polizei sucht. Er hatte ihn. Sie hat ihn ihm gegeben, oder er hat ihn an sich genommen. Er hatte ihn hinter einer Schublade versteckt. Der Heilige Christophorus. Der fehlende Christophorus.« Ich klinge hysterisch. »Der andere Mann. Es ist Philip. Philip ist der andere Mann.«
    »Wo sind Sie?«
    »Bei Tesco .«
    »Sie sind bei Tesco ?«
    »Es reimt sich alles zusammen, Jack. Wenn Philip eine Affäre mit Ania hatte und dauernd dort war – die Asics , die Erde aus unserem Garten, die Pizzaquittung. Er hat wahrscheinlich, ohne zu überlegen, meine Karte genommen …« Ich unterbreche mich. Mein PIN : 2503. Unser Hochzeitstag.
    »Und die Zeitungsausschnitte: Wenn sie eine Affäre mit Ihrem Mann hatte, ist auch klar, warum sie sich für Sie interessiert hat.«
    »Die Kleider.« Meine Stimme bricht. Nicht bei Fara gekauft, nicht von Marta bei eBay erstanden. Geschenke von Philip. Ich stelle mir vor, wie er in meinem Schrank nach Sachen sucht, die ihr vielleicht stehen.
    »Ich kann in zehn Minuten bei Ihnen sein«, sagt er. »Ich komme, jetzt. Wir gehen zusammen zur Polizei. Wir nehmen Christas Kalender mit. Holen Sie jemanden hinzu, der es übersetzen kann.«
    »Nein, nicht …«
    »Wir müssen. Wenn Philip der Mörder ist …«
    »Das

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