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Ich bin Zlatan Ibrahimović

Ich bin Zlatan Ibrahimović

Titel: Ich bin Zlatan Ibrahimović Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lagercrantz David
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umgebracht. Überall schrien die Zeitungen die Geschichte heraus, und es hieß, ich sei wegen Hausfriedensbruch angezeigt worden. Hausfriedensbruch? Es war nicht zu fassen. Völlig krank, und wie immer, diejenigen, die mich zufällig berührt hatten, machten Karriere in den Medien.
    Ich fuhr zurück nach Amsterdam. Wir sollten in der Champions League unter anderem gegen Lyon spielen, und ich weigerte mich, mit den Journalisten zu sprechen. Mido ging raus und sprach stattdessen für mich. Wir Problemkinder mussten einander helfen. Aber ehrlich gesagt, es reichte jetzt, und es verwunderte mich ganz und gar nicht, als sich herausstellte, dass es Aftonbladet selbst gewesen war, das dafür gesorgt hatte, dass dieses Mädchen mich anzeigte, und ich erklärte öffentlich: » Ich zeige diese Zeitung an. Ich verklage sie. « Aber was bekam ich? Nichts, gar nichts, nur eine Entschuldigung, und ich fing an, immer mehr auf der Hut zu sein. Ich fing an, mich zu verändern.
    Es hatte zu viel Mist in den Zeitungen gestanden. Natürlich hätte ich nicht gewollt, dass die Medien nur langweiligen Kram über mich brachten: Zlatan trainiert, Zlatan ist fleißig, Zlatan ist brav. Ganz und gar nicht. Aber jetzt hatten sie eine Grenze überschritten, und ich wollte, dass der Fußball wieder im Mittelpunkt stand. Darüber war lange nichts Positives geschrieben worden.
    Auch die WM war ja eine Enttäuschung gewesen. Ich hatte große Erwartungen gehabt, und eine Zeit lang sah es sogar so aus, als sollte ich überhaupt nicht mitreisen. Aber am Ende nominierten Lagerbäck und Söderberg mich doch, und ich mochte sie beide, vor allem Söderberg natürlich, den Teddybär der ganzen Mannschaft. In einem Training umarmte ich ihn aus schierer Freude und hob ihn in die Luft. Ich brach ihm zwei Rippen. Er konnte kaum gehen, aber er war wunderbar. Ich teilte das Zimmer mit Andreas Isaksson. Andreas war damals dritter Torwart, ein guter Junge, nehme ich an. Aber was für Gewohnheiten! Er schlief schon um neun Uhr abends, und ich lag da und versauerte, und natürlich klingelte mein Handy, und also: » Yeah , herrlich, endlich jemand, mit dem ich reden kann!« Aber Andreas stöhnte nur, und ich legte auf. Ich wollte nicht stören. Ich bin ja eigentlich nett. Aber am nächsten Tag ging das Telefon zur gleichen Zeit, und da schlief er auch, oder tat, als ob er schliefe.
    »Aber verdammt noch mal, Zlatan!«, fauchte er, und da gab ich ihm Kontra. Ich meine, was ist das? Um neun Uhr schlafen?
    »Wenn du noch mal den Mund aufmachst, werfe ich dein Bett aus dem Fenster.« Es war anscheinend ein guter Satz, nicht nur, weil wir im zwanzigsten Stock untergebracht waren, sondern auch, weil er Wirkung zeigte.
    Am nächsten Tag hatte ich ein eigenes Zimmer, unglaublich schön, aber davon abgesehen, hatte ich rein persönlich nicht viele Erfolge aufzuweisen. Wir spielten in der Todesgruppe mit England, Argentinien und Nigeria, und es war eine solche Stimmung, es waren super Stadien, es gab perfekte Pläne, und ich wollte mehr denn je rein und spielen. Aber ich wurde als zu unerfahren angesehen und auf die Bank gesetzt. Trotzdem wurde ich in einer Telefonumfrage zum Spieler des Spiels gewählt. Völlig crazy! Ich wurde als bester Mann auf dem Platz angesehen, obwohl ich nicht einmal meinen Trainingsanzug ausgezogen hatte. Es war wieder dieses alte Zlatanfieber, und richtig spielte ich nur fünf Minuten gegen Argentinien und hatte einen kurzen Einsatz gegen Senegal im Achtelfinale, und da hatte ich tatsächlich eine Reihe von Chancen. Nein, ich fand, dass Lars und Tommy zu viel mit derselben Elf antraten und uns Jungen keine Chance gaben. Aber so war es nun einmal, und ich reiste ab und kehrte nach Amsterdam zurück.
    Ich hatte eine Strategie. Ich würde mich nicht mehr so viel darum kümmern, was andere sagten, sondern einfach mein Ding machen. Das war die Zielsetzung, aber sie half mir nicht viel, jedenfalls nicht am Anfang. Es begann ungefähr so, wie es aufgehört hatte – auf der Bank. Der Kampf um die Plätze im Angriff war weiterhin hart, und ich hatte meine Kritiker, unter anderem Johan Cruyff, der immer schon Mist über mich geredet hatte und sich damals mit Ansichten über meine Technik zu Wort meldete.
    Und damit nicht genug; Mido, mein Freund, erklärte öffentlich, dass er verkauft werden wolle, nicht gerade taktisch klug, ehrlich gesagt, er war nicht unbedingt ein Diplomat, er war so einer wie ich oder noch schlimmer. Später, nachdem er gegen Eindhoven

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