Ich bleib so scheiße, wie ich bin
übertragbare Krankheiten vermeiden können. Das Vorurteil entbehrt aber offenbar jeder Grundlage.«
GESÜNDER ESSEN – WEM’S SCHMECKT,
DEM WIRD’S SCHON NICHT SCHADEN
Wer gesund lebt und sich gesund ernährt, hat eine höhere Lebenserwartung: Diese Annahme wird von niemandem ernsthaft bestritten. Doch eine aktuelle Studie des Longevity Genes Project kommt zu dem Ergebnis, dass der Lebensstil relativ wenig Einfluss auf die individuelle Lebenserwartung hat. Die Forscher hatten knapp 500 Amerikaner zwischen 95 und 112 Jahren zu ihrem Lebensstil befragt, das heißt zu ihrem Alkohol- und Tabakkonsum, der Ernährung und ihrem körperlichen Training. Was diese Amerikaner gemeinsam hatten, war ihre Herkunft: Die Befragten waren europäische Juden (Aschkenasim). Ihre Daten wurden anschließend mit den Daten von über 3000 Personen verglichen, die an einer Untersuchung in den 1970er Jahren teilgenommen hatten und im gleichen Zeitraum geboren worden waren.
Das Ergebnis: Menschen, die älter als der Durchschnitt werden, leben nicht gesünder als der Rest der Bevölkerung. In einigen Punkten schnitten sie sogar schlechter ab als die Mitglieder der Kontrollgruppe. Damit stehe fest, so die Forscher, dass Umwelteinflüsse eine wesentlich kleinere Rolle für Langlebigkeit spielen als bislang angenommen. Studienleiter Nir Barzilai von der Albert Einstein Universität in New York erklärt: »Die europäischen Juden haben stattdessen Gene, die sie vor negativen Umwelteinflüssen schützen.«
MINDESTENS DREI LITER WASSER AM TAG TRINKEN – WER HAT DAS EIGENTLICH GESAGT?
Irgendwann kam es in die Welt, das Märchen, dass wir alle zu wenig trinken. Durst, so heißt es in sämtlichen Gesundheitsmagazinen, sei ein Warnsignal des Körpers, besser sei es, man käme diesem bedrohlichen Zustand zuvor. Mindestens zwei, wenn nicht drei Liter am Tag solle ein erwachsener Mensch trinken, denn Wasser macht gesund und schön. Auch ich war davon überzeugt, dass ich mich, wenn ich drei Liter Mineralwasser über den Tag verteilt in mich hineinwürge, gegen sämtliche Krankheiten wappne und meiner Cellulite den Garaus mache. Trotz dieser wunderbaren Aussichten habe ich dieses Pensum selten geschafft. Umso mehr freut es mich, dass neue Studien aus England und den USA gezeigt haben, dass die empfohlenen zwei bis drei Liter übertrieben sind. Die Empfehlung sei sachlich unbegründet, schreiben die Wissenschaftler. Woher sie stammt, konnten sie nicht ermitteln. Sie wird einfach immer weitergegeben. Dabei kann zu viel Flüssigkeit ungesund sein, denn das Blut wird verdünnt, und dadurch kann ein Natriummangel ausgelöst werden. Besonders Sportler trinken zu viel, da ihnen von Experten geraten wird, ihren Flüssigkeitsverlust auszugleichen. Die Folge ist, dass 13 Prozent der Marathonläufer Natriummangel haben.
Die Wissenschaftler empfehlen Folgendes: Trinken Sie, wenn Sie durstig sind. Bei gesunden Menschen meldet der Körper seinen Bedarf an Flüssigkeit schon, auch wenn die Industrie oft anderes behauptet.
ÖFTER MAL ENTSCHLACKEN –
WAS SIND EIGENTLICH SCHLACKEN?
Manche sehen ihren Körper als einen dreckstarrenden Sack an, der nicht nur äußerlich, sondern gerade auch innerlich der regelmäßigen Reinigung bedarf. Darmreinigung und Fastenkuren sind ihrer Meinung nach unerlässlich, um die vielen Schlacken, die sich in unserem Körper und unserem Fettgewebe angesammelt haben, »auszuschwemmen«. Nur, dass es diese Schlacken nicht gibt. »Schlacken« fallen im Körper nicht an. Unsere Leber und Nieren und unsere Lunge entsorgen tagtäglich die anfallenden Stoffwechselprodukte.
Es wird schon nicht im Notarztwagen enden, wenn Sie mal fasten, wie die Deutsche Gesellschaft für Ernährung und Diätetik glaubt, die eindringlich vor dem Heilfasten warnt. Aber alle, die bis jetzt noch nie eine Fastenkur über vierundzwanzig Stunden durchgehalten haben, haben nun eine wunderbare Entschuldigung: Ein medizinisch positiver Effekt des Fastens und Schlackenausschwemmens ist bis jetzt nicht belegt.
SEELE
SELBSTERKENNTNIS HILFT – UND MACHT TIEFTRAURIG
In sich hineinzuhorchen, bringt Gutes. Man wird sich klar über seine Ängste und Gefühle und erweitert sein Bewusstsein. Meditation, bestimmte Formen von Yoga oder die Greenberg-Methode sollen uns zur Selbsterkenntnis führen. Doch in Wirklichkeit macht der Blick nach innen viele Menschen traurig.
Die Meditationsmeister und Yogalehrer behaupten, dass gerade dieser Effekt zeige, wie viel negative Gefühle wir
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