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Ich brauche dein Lachen

Ich brauche dein Lachen

Titel: Ich brauche dein Lachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: LYNNE GRAHAM
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ihrem Bett stand.
    Rio meldete sich. „Ich gehe heute mit Ihnen zum Einkaufen, und darüber gibt es jetzt keine Diskussion. Wenn Sie herumlaufen wie eine Stadtstreicherin, ist mir das peinlich.“
    Holly war wie vor den Kopf gestoßen. „Aber …“
    „Ich habe für Timmie ein Kindermädchen eingestellt. Sie können ausschlafen, denn die Frau ist schon da. Timmie macht mit ihr gerade seinen Morgenspaziergang im Garten. Kommen Sie nach dem Frühstück herunter.“
    Es machte „klick“, und die Verbindung war unterbrochen. Gerade als Holly verschlafen und völlig verwirrt den Hörer auf die Gabel zurücklegte, klopfte es an der Tür, und ein Diener kam mit dem angekündigten Frühstück herein. Man hatte für Timmie ein Kindermädchen eingestellt? Du meine Güte, war Rio Lombardi verrückt geworden? Sie konnte unmöglich zulassen, dass er ihr Kleidung kaufte. Das kam gar nicht infrage.
    Zunächst einmal jedoch erlag sie der Versuchung, sich von den Köstlichkeiten auf dem Tablett zu nehmen. Nach dem Frühstück duschte sie rasch. Sie zog saubere Jeans und eine Bluse an und darüber den Herrenpullover, den sie zuunterst in dem ziemlich nutzlosen Kleidersack von Ezio gefunden hatte.
    Die braunen Locken fielen ihr wirr und ungebändigt über die schmalen Schultern, nachdem sie sie etwas zu ungeduldig und heftig gebürstet hatte. Dann eilte sie die Treppe hinunter. Rio ging in der Halle auf und ab, und bei seinem Anblick stockte ihr der Atem. Sein eleganter, maßgeschneiderter Anzug in Hellgrau betonte seinen exotisch dunklen Typ und den tiefbraunen Teint vortrefflich. Im Licht, das durch die Fenster hereinfiel, glänzte sein schwarzes Haar so seidig, dass sie am liebsten mit den Fingern darübergestrichen hätte.
    „Ich kann nicht zulassen, dass Sie mich zu einem Einkaufsbummel einladen“, erklärte sie geradeheraus.
    Ein merkwürdiger Ausdruck erschien auf Rios hübschem Gesicht, seine Kinnmuskeln spannten sich an, und sein Blick verfinsterte sich. „Ich brauche heute eine Ablenkung. Und die sind Sie. Sie tun mir einen Gefallen.“
    Seine ehrliche, offene und so unerwartete Antwort irritierte Holly dermaßen, dass sie schon halb in der Limousine war, bevor ihr einfiel, dass sie ihren Sohn ja noch gar nicht gesehen hatte. „Einen Moment noch, Rio.“ Zum ersten Mal hatte sie ihn beim Vornamen genannt, und prompt errötete sie vor Verlegenheit.
    Das Kindermädchen war eine wirklich nette junge Frau, die sogar eine Uniform trug. Sie sah aus wie eines jener Kindermädchen, die für das Königshaus arbeiteten. Und Timmie, der in einem unglaublich unpraktischen, aber beeindruckend kutschenartigen Kinderwagen saß, hätte man leicht für einen kleinen Prinzen halten können, wäre er nicht so ärmlich angezogen gewesen.
    „Zufrieden, cara ?“, fragte Rio, als Holly in die Limousine stieg.
    „Timmie scheint so weit ganz glücklich zu sein …“
    „Sie sollten ihn nicht mehr Timmie, sondern Timothy nennen“, riet Rio ihr, gerade als sie Ezios ungewöhnlich grimmigen Ausdruck erhaschte, bevor er sich abwandte und sich auf den Fahrersitz schwang.
    „Warum?“
    „Er ist ängstlich. Geben Sie ihm einen Namen, in den er hineinwachsen kann, und nicht einen, bei dem man denkt, er sei ein Schoßhündchen.“
    Holly wurde rot, sagte jedoch nichts. Sie war überwältigt, dass eine so starke Persönlichkeit sie zu einer Fahrt mitnahm, deren Anlass sie nicht kannte. „Ist … ist heute irgendetwas nicht in Ordnung? Ich meine“, sagte sie unbeholfen, „da Sie eine Ablenkung brauchen?“
    Seine Züge spannten sich an, der Blick seiner leuchtenden Augen schien etwas zu verbergen. Er hatte ungewöhnlich lange dunkle Wimpern, wie Holly bemerkte, als sie sein klassisches Profil fasziniert betrachtete.
    „Alles ist in Ordnung. Alles ist so, wie es sein sollte“, stellte Rio in so eisigem Ton fest, dass sie erschrak.
    Das unangenehme Schweigen zog sich in die Länge.
    Holly unternahm einen verzweifelten Versuch, den von ihr angerichteten Schaden wiedergutzumachen. „Dann arbeiten Sie heute also nicht?“
    „Nein.“
    „Und den Einkaufsbummel mit mir machen Sie nur, weil Sie sich langweilen?“
    Der strenge Zug um seinen sinnlichen Mund entspannte sich, er warf ihr einen strahlenden Blick zu, und ihr Herz begann, schneller zu schlagen. „So könnte man es nennen. Vielleicht möchte ich Sie aber auch ein bisschen verwöhnen, weil Sie nichts verlangen und ich das von einer Frau gar nicht kenne.“
    „Ich bin es nicht gewohnt,

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