Ich brauche dein Lachen
hatte meine Entscheidung getroffen“, beendete sie ihre Erzählung.
Rio legte seine Hand auf ihre Finger, die ihren schlanken Schenkel umklammert hielten. „Du hast die richtige Entscheidung getroffen.“
„Nun ja, bis jetzt hat es nicht danach ausgesehen … eher so, als wäre ich als Mutter absolut nicht zu gebrauchen“, gestand Holly mit tränenerstickter Stimme.
Rio legte ihr einen Arm um die gebeugten Schultern und richtete sie auf. „Du hattest viel Pech.“
Holly blickte auf in seine schönen Augen, in sein schmales dunkles Gesicht. Plötzlich eroberte er ihren Mund mit verzehrendem Verlangen, presste ihren zarten Körper an seinen harten, muskulösen und gab ihr das nötige Gefühl der Sicherheit. Ihr Herz klopfte wie verrückt bei diesem überraschenden Angriff auf ihre Sinne, und sie klammerte sich an seine breiten Schultern.
Rio hob den Kopf und sagte: „Ich sollte die wilde Leidenschaft etwas abkühlen lassen. Du könntest schwanger sein, bella mia .“
„Das glaube ich nicht.“ Sie hatte vorher Kopfschmerzen gehabt und wäre jetzt beinahe in Tränen ausgebrochen, und beides waren vertraute Vorboten für ihre Tage.
„Warum?“
„Ich weiß es eben.“
„Aber bei Timothy wusstest du es nicht, oder?“
Holly wurde rot. „Vielleicht wollte ich es nicht wissen.“
Rio sah sie prüfend an. „Das ist hoffentlich nicht auch bei meinem Kind der Fall.“
„Wie kommst du darauf?“ Holly war erstaunt über seinen argwöhnischen Unterton. „Aber es wäre in jeder Hinsicht besser, wenn ich nicht schon so bald schwanger wäre. Die Leute würden darüber reden, wenn ich ein Baby früher als nach neun Monaten bekäme.“
Rio zuckte nur gleichgültig die Schultern. Ihm war das Gerede der Leute offensichtlich egal.
„Dir mag das ja egal sein“, fuhr Holly fort. „Aber als ich mit Timothy schwanger war, fühlte ich mich nicht besonders glücklich. Wenn ich noch ein Baby bekomme, soll es anders sein. Dann möchte ich auf meine Schwangerschaft stolz sein und nicht das Gefühl haben, dass mich die Leute hinter meinem Rücken verurteilen oder verspotten.“
Nachdem sie so offen zu ihm gewesen war, stöhnte Rio laut auf. „ Dio mio … natürlich willst du, dass es anders wird, aber glaub mir, das wird es auch sein.“
Wünscht Rio sich tatsächlich, dass ich ein Kind von ihm erwarte?, fragte Holly sich besorgt. Da sie sich beinahe sicher war, nicht schwanger zu sein, kam ihr ein unangenehmer Gedanke. Vielleicht hatte seine Gewissheit, Vater zu werden, ihn in die Ehe getrieben, und dann könnte er die Heirat sehr bald bereuen.
Noch am selben Abend bekam Holly ihre Periode. Sie brachte Timothy ins Bett und beschloss, Rio zu sagen, dass sie kein Baby erwartete.
Er straffte sich und meinte mit einem umwerfenden Lächeln: „Es ist sowieso noch zu früh für dich, tesero mio. Wir sollten warten, bis Timothy etwas älter ist.“
Holly beobachtete Rio, während er den ersten Bissen nahm.
„Der schmeckt sagenhaft“, lobte er begeistert. „Wie heißt dieser Kuchen?“
„Somerset-Apfelkuchen.“
„Du kannst unheimlich gut backen.“
„Damit habe ich angefangen, als ich vier Jahre alt war“, erzählte Holly strahlend. Sie trug einen bunten Seidensarong und saß im Schneidersitz auf dem Bett.
Das Telefon auf dem Nachttisch klingelte, und Rio nahm den Hörer ab. Holly hörte Rio zu, während er italienisch sprach, und beobachtete ihn dabei. Nun waren sie genau einundzwanzig Tage verheiratet, und schon jetzt konnte sie sich nicht mehr vorstellen, ohne ihn zu leben. Manchmal fragte sie sich, wie sie es zwanzig Jahre auf demselben Planeten ohne ihn ausgehalten hatte. Er war geradezu perfekt. Er verwöhnte sie wahnsinnig, kaufte ihr Sachen, die sie gar nicht brauchte, und brachte so viele neue Erfahrungen in ihr Leben. Sie hatte gelernt, Wasserski zu fahren, zu schnorcheln und zu segeln. Auch mit Kindern verstand er fantastisch umzugehen. Timothy war ihm sklavisch ergeben. Er bewunderte Rio, und das schien ihm gut zu tun, denn ihr Sohn war jetzt merklich zutraulicher.
Ungeduldig seufzend stellte Rio den Telefonapparat beiseite. „Jetzt kommen auch noch geschäftliche Dinge dazwischen, bevor wir morgen zurückfliegen. Meine Mutter ist im Priorat und möchte dich kennenlernen, aber ich muss leider nach New York – mehr oder weniger schnell.“
„Oh …“ Ihr wurde das Herz schwer bei der Vorstellung, und sie schalt sich insgeheim, besitzergreifend zu sein.
„Ich weiß, es ist alles andere
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