Ich. Die Autobiographie
italienische Clique, alle Beautiful People aus dem internationalen Adel und Jet-set besuchten mich in meiner Suite. Einfach so als Überraschung, statt an der Bar auf mich zu warten. Sie waren vorher auf der »Wiesn« gewesen und deckten mich jetzt mit buntem Wiesn-Mischmasch ein: etlichen Gummihammern, Trachtenhüten, allem möglichen Trödel und natürlich Brezeln. Wir machten es uns bis sechs Uhr in der Früh gemütlich.
Dabei fielen natürlich nicht nur Aschereste, die ja angeblich Teppiche reinigen sollen, sondern auch Kippen auf die sogenannten Hotel-Perser. Die Brezeln verkrümelten sich auch irgendwohin. Eine Freundin wollte unbedingt ein Armband aus dem Kronleuchter. Das Ding sah wirklich unecht aus. Also bewarfen sie den Glitzerleuchter mit dem vorhandenen Obst. Aber die Orangen und Bananen brachten ihn nicht zu Fall. Man half ein wenig nach, und das Ding lag zur Weiterverwertung vor unseren Füßen. War das eine Gaudi. So schöne Ketten und Ohrgehänge hatten unsere Mädels in ihrem ganzen Leben noch nicht gesehen. Irgendetwas muss auch mit den Federbetten passiert sein, aber daran kann ich mich beim besten Willen nicht mehr erinnern. Gäste in den Nachbarsuiten hatten sich wohl über den Krach beschwert, am nächsten Morgen um sechs Uhr bezahlte ich meine Rechnung mit sehr viel Geld für den Kronleuchter und die Teppiche. Die Jet-set-Freunde aus Deutschland wurden nicht behelligt.
Mick Flick und Johanna blieben im Hotel wohnen. Ihnen machte man keinen Vorwurf, während ich ins Conti umzog.
Irgendwie wird wohl doch mit zweierlei Maß gemessen. Berger, der Skandalmacher! Pah! Das hat mich geärgert, obwohl ich bestimmt kein Engel war. Nein, nein, ein Engel war ich keiner.
Schon ein halbes Jahr später wollte mir das »Vier Jahreszeiten« für einen geschäftlichen Aufenthalt in München wieder eine Suite vermieten, wie mir meine Agentin sagte. Ich lehnte ab.
Im Münchner »Palace-Hotel« ging mir unbeabsichtigt bei Drehbesprechungen mit Christoph Schrewe eine Lampe kaputt. Ich schimpfte an der Rezeption mit den typischen italienischen Kraftwörtern »Stronzo« und »Va fare in culo«. Eine der Kassiererinnen war Italienerin und hatte nichts Besseres zu tun, als dem Direktor meine Kommentare zu petzen. Der kam zu mir und sprach von »Hausverbot«.
Einmal wechselte ich in Köln das Hotel. Aus dem »Plaza Holiday Inn« in ein Hotel nach Düsseldorf. Die senden ohne Kinder-Sperre unentwegt Pornos auf einem Kanal. Als ich mich darüber beschwerte, wusste man von nichts. Und nichts änderte sich. Die Suite hatte das Team von Harald Schmidt für mich gebucht. Als mir noch eine Gulaschsuppe nicht auf den Tisch gestellt, sondern auf meinen Bademantel gekleckert wurde, reichte es mir endgültig. Ich schmiss das Ding an die Wand und verlangte noch nachts meine Rechnung.
Im Hotel »Ritz« in Madrid wohnen seit einem Skandal mit Ava Gardner und dem Star-Stierkämpfer Luis Miguel Dominguin keine Schauspieler mehr. Eine Entscheidung der Direktion. Die schöne Ava Gardner wurde in den Hotelgängen nackt gesehen, als sie vom fröhlichen Tête-à-tête mit Spaniens Vorzeige-Stierkämpfer kam. Ein Skandal, denn Luis Miguel war zu der Zeit mit der italienischen Schauspielerin Lucia Bosé verheiratet. Später ließ ich mich in dem feinen Haus unter dem Namen Steinberger buchen. Und siehe da, es klappte.
Seit der Zeit habe ich die schönste Hotelbettwäsche, die ich jemals gesehen habe, zu Hause – feines Leinen nur mit einer Krone, und nicht mit dem Hotelnamen, bestickt. Es wurde meine Berger-Krone.
Meine Ausflüge mit den Jaggers waren immer ein Riesenspaß. Mick und Bianca waren unglaublich eifersüchtig, jeder passte wie verrückt auf den anderen auf. Seine Flirts verletzten Bianca, obwohl sie sich – stets ganz Lady – nie etwas anmerken ließ. Das rechnete ich der Frau des »Oberstone« hoch an. Später kriselte es zwischen den beiden. Er wurde immer öfter mit dem Topmodell Jerry Hall, seiner jetzigen Frau, gesehen.
Bianca und ich mochten uns sehr gern. Sie ist so ganz anders als viele Frauen: Sie respektiert den anderen, wie er ist. Auch die Macken. Sie will einen Mann nicht verändern. Und sie wird niemals hysterisch und weinerlich. Das kann ich überhaupt nicht ausstehen. Streit mit ihr war unmöglich. Später verbrachte ich eine zauberhafte Zeit mit ihr in meiner römischen Wohnung. Wenn ich drehte, machte sie sich einen schönen Tag, kaufte ein oder traf Freunde zu einem kleinen Lunch.
Abends gingen wir
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