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Ich finde dich

Ich finde dich

Titel: Ich finde dich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harlan Coben
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wieder nach unten. Was jetzt?
    Hau ab, du Idiot.
    Das schien die beste Idee zu sein. Ich musste so schnell wie möglich zu meinem Wagen zurück, dann die Polizei rufen und denen das Ganze überlassen. Ich versuchte, mir vorzustellen, wie es ablaufen würde. Wie lange brauchte die Polizei, um hier rauszukommen? Halt … würden sie mir überhaupt glauben? Würden sie nicht erst bei Cookie und Denise anrufen? Würden sie ein Sonderkommando schicken? Und wusste ich eigentlich, was hier überhaupt vor sich ging? Hatte der Bärtige Cookie oder Denise gekidnappt und sie gezwungen, mich anzurufen – oder steckten sie alle unter einer Decke? Und wenn sie unter einer Decke steckten, was würde dann nach meinem Anruf bei der Polizei passieren? Die Polizei würde kommen, und Cookie und Denise würden alles abstreiten. Der Bärtige würde seine Pistole verstecken und behaupten, er wisse von nichts.
    Und dennoch, hatte ich eine andere Wahl? Ich musste die Polizei rufen oder etwa nicht?
    Der Bärtige ging weiter auf und ab. Die Spannung im Zimmer pulsierte wie ein schlagendes Herz. Der Bärtige sah auf die Uhr. Er zückte sein Handy und hielt es sich wie ein Walkie-Talkie vor den Mund. Er blaffte etwas hinein.
    Mit wem redete er?
    Langsam, dachte ich. Was war, wenn er noch Komplizen hatte? Ich musste hier weg, die Polizei rufen oder auch nicht, ganz egal. Der Kerl hatte eine Pistole. Ich nicht.
    Hasta luego , ihr Scheißkerle.
    Ich warf noch einen letzten Blick durchs Fenster, als ich hinter mir einen Hund bellen hörte. Ich erstarrte. Der Bärtige nicht. Wie von einer Schnur gezogen, drehte sich sein Kopf in Richtung des Bellens – in meine Richtung.
    Unsere Blicke trafen sich durchs Fenster. Ich sah, wie sich seine Augen überrascht weiteten. Für einen kurzen Moment – für ein, zwei Hundertstelsekunden vielleicht – rührten wir beide uns nicht. Wir starrten uns schockiert an, wussten nicht, was wir voneinander halten sollten, bis der Bärtige die Pistole hochriss, sie auf mich richtete und abdrückte.
    Ich warf mich nach hinten, als die Kugel durchs Fenster krachte, fiel auf den Rücken. Glasscherben regneten auf mich herab. Der Hund bellte weiter. Ich rollte mich auf die Seite, zerschnitt mir die Arme an den Scherben und sprang auf.
    »Stopp!«
    Ein weiterer Mann links von mir. Ich erkannte die Stimme nicht, aber er war hier draußen. Verdammter Mist, ich musste weg. Keine Zeit nachzudenken oder zu zögern. Ich rannte so schnell ich konnte in die entgegengesetzte Richtung, dann um die Hausecke, die Beine stampften, ich hatte es fast geschafft.
    Das dachte ich zumindest.
    Gerade hatte ich meinen empfindlichen Spinnensinn noch gelobt, weil er mich vor der Gefahr gewarnt hatte. Jetzt hatte derselbe Sinn kläglich versagt.
    Gleich hinter der Ecke stand ein weiterer Mann. Er erwartete mich mit einem Baseballschläger in der Hand. Es gelang mir zwar noch, die Beinbewegung zu stoppen, für alles andere war es jedoch zu spät. Die Schlagfläche des Schlägers kam auf mich zu. Keine Chance, irgendwie zu reagieren. Keine Chance, irgendetwas anderes zu tun, als dumm dazustehen. Der Schlag traf mich mitten auf der Stirn.
    Ich fiel zu Boden.
    Vielleicht schlug er mich noch einmal. Ich kann es nicht sagen. Mir wurde schwarz vor Augen, und weg war ich.

EINUNDZWANZIG
    D as Erste, was ich fühlte: Schmerz.
    Ich konnte an nichts anderes denken als an den heftigen, alles verzehrenden Schmerz und wie ich ihm entkommen konnte. Es kam mir vor, als wäre mein Schädel zersplittert, so dass sich kleine Knochenfragmente gelöst hatten, deren scharfe Kanten sich in die weiche Hirnmasse bohrten.
    Ich drehte den Kopf etwas zur Seite, was die scharfen Kanten jedoch nur noch mehr erzürnte. Also blieb ich ruhig liegen, blinzelte, blinzelte noch einmal in dem Versuch, die Augen zu öffnen, gab dann auf.
    »Er ist wach.«
    Cookies Stimme. Wieder versuchte ich mit aller Kraft, die Augen zu öffnen. Ich wollte die Lider schon mit den Fingern auseinanderziehen, wartete dann aber doch, bis der Schmerz nachließ. Ein paar Sekunden später klappte es. Dann dauerte es noch ein paar Sekunden, bis ich in der Lage war, meine neue Umgebung zu erkennen.
    Ich war nicht mehr draußen.
    So viel war klar. Über mir sah ich freiliegende Deckenbalken aus Holz. Ich war auch nicht in Cookies Haus. Das war einstöckig. Dies hier sah mehr nach einer Scheune oder einem alten Farmhaus aus. Ich lag jedoch auf einem Holzfußboden, nicht auf Erde oder Lehm, also schloss ich die

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